100 geniale Praxistipps: für Hotellerie und Gastronomie Der Name sagt es. Helmut Kammerer hat einen Leitfaden für Gastronomen und Hoteliers erstellt, der von der BWL (z.B. Frühstücksumsatz richtig berechnen) über Mitarbeiterschulung bis zur Strategie kurze und anwendungsorientierte Tipps gibt. Vieles klingt selbstverständlich, doch das ist die Stärke des Buches: Bekanntes wird auf den Punkt gebracht, präzisiert und so für eine Verinnerlichung mundgerecht dargeboten. Aufwand, Nutzen und Umsetzbarkeit jedes Tipps werden angegeben, unterschiedliche Textfarben machen Quer- und Drüberlesen leicht.
Wer nichts wird, wird Wirt: How to open a bar Markus Frankl erzählt, wie er vom Nichtsnutz zum Szenegastronom und Macher des Nage und Sauge in München wurde. Aus einer spinnerten Idee wurde einer der angesagtesten Läden der Stadt. Plötzlich ist man erfolgreich, die Leute rennen einem die Bude ein, und das bedeutet: Man muss am nächsten Tag wieder aufstehen, Getränke besorgen, vielleicht etwas zu essen, möglicherweise Personal? Äußerst amüsant, wie Frankl den eigenen Dillettantismus und den Wandel zum Macher schildert. Und en passant erhält der Leser eine Menge Tipps, wie man eine Bar eröffnen sollte – und wie eben nicht. Ein Pageturner mit Gastro-Mehrwert!
Reich in der Gastronomie: Strategien für die Zukunft Auf dem Weg zum Klassiker ist das Handbuch für den Erfolg des gastronomischen Beraterduos Jean Georges Ploner und Pierre Nierhaus. Neben dem „gastronomischen Rüstzeug“ wie Service und Gastlichkeit sowie betriebswirtschaftlichen Aspekten legt dieses Buch hohen Wert auf Trendorientierung und darauf, die eigene Gastronomie als Marke aufzubauen und zu führen. Wie das in praxi geht, stellt Pierre Nierhaus als Betreiber des Frollein unter Beweis. Es geht nicht darum, den schnellen Euro zu machen, sondern langfristig und nachhaltig ein erfolgreiches Konzept zu fahren. Hinsichtlich der Fluktuation in der Branche ist dieses Buch überaus begrüßens- und empfehlenswert.
Members only Was wäre die Branche ohne ihre Geschichten, ihren Klatsch und Tratsch? Damir Fister hat viele Jahre an der Tür des P1 gestanden, armen Seelen ein „Servus, heute nur für Stammgäste“ entgegengeschnarrt, hat erlebt, wie sich so manch aalglatter Promi nach ein paar Glas Schampus zuviel kräftig danebenbenahm und wie man mit grandioser Selbstüberschätzung im Münchner Nachtleben richtig groß werden kann, und dann klein, und dann wieder groß. Den enormen Lesespaß trübt allerdings ein brutales Schriftbild. Für einen Layouter war am Ende wohl kein Geld mehr da. Hoffentlich gibt es das irgendwann als Audiobook!
Wie verkaufe ich dem Gast mehr?: Aktiv zu höherem Umsatz in Restaurant und Hotel „Haben Sie noch einen Wunsch?“ Schlechte Frage. Besser: konkretisieren, offene Fragen stellen. „Noch einen Espresso?“ oder gar gleich „Möchten Sie Ihren Apéritif lieber mit oder ohne Alkohol?“. Darum geht es in dem Leitfaden von Markus Stolpmann und Gerhard Schoolmann, der mit seinem Portal Abseits.de schon zu einer Zeit gastronomisch bloggte, als es das Wort „Blog“ noch nicht gab. Unterschiedliche Ansätze wie Cross- und Up-Selling werden vorgestellt. Das Duo beschreibt, wie Ideen der Mitarbeiter genutzt werden und wie der Erfolg gemessen wird. Und: Das Mehr-Verkaufen ist nicht rein ökonomisch zu betrachten, sondern soll zu mehr Gästezufriedenheit und zu Kundenbindung führen.
Lost and Sound: Berlin, Techno und der Easyjetset Es gibt viele Publikationen über die Berliner Clubszene und zuletzt wurde versucht, das Afterhour-Phänomen mit einer Doku zu beleuchten. Die gelungenste Annäherung liefert Tobias Rapp: Er besuchte die neue, für das ungeschulte Auge nicht auffällige Partymeile Berlins, vom Alex bis zur Warschauer Straße, mit Stippvisiten in der Technokathedrale Berghain, in der Bar 25, im Watergate und im Week12End. Unterwegs kommen bei Rapp viele illustre Figuren der Szene zu Worte: DJ-Ikone Ricardo Villalobos etwa oder Tresor-Macher Dimitri Hegemann. Was Easyjetset ist, wie Mittelklasse-DJs in Berlin leben und in Barcelona auflegen und wie das Leben einer Rave-Mama aussieht, das erzählt Rapp ohne soziologischen Duktus. Ein spannender Bericht aus einer wohl einzigartigen Club-Szene.
Wie ich die Dinge geregelt kriege: Selbstmanagement für den Alltag Zum Abschluss: Kein Buch speziell für die Gastronomie, sondern eine Anleitung, mit einem überfüllten Schreibtisch, vielen kleinteiligen Aufgaben und zu wenig Zeit für das Wesentliche ein für alle Mal Schluß zu machen. Der Ansatz: Unser Gehirn ist unglaublich gut darin, kreativ zu arbeiten. Als Speicher, der die hinterlegte Aufgabe genau dann wieder vergegenwärtigt, wenn sie relevant wird, taugt es nicht. Statt dessen erinnert es uns ständig daran, noch X und Y erledigen zu müssen – Streß stellt sich ein, Planen und Ideenschmieden wird unmöglich. David Allens GTD-Strategie („Getting Things Done“) folgen weltweit Entscheider, Freiberufler und allgemein Leute, die viel um die Ohren haben. Das soll so mancher Betreiber ja auch haben. Gelbe Zettel kleben an Ihrem Bildschirm? Es fühlt sich so an, als klebte die überall an Ihrem Körper? Kaufen Sie sich dieses Buch.
Wir wünschen aufschlussreiche Lektüre!