Abelha Organic Cachaça aus Brasilien zeigt: Diese Spirituose kann viel mehr als nur in der Caipi verschwinden

Beim Cachaça denkt man automatisch an die Zutat für die ewige Caipirinha. Doch die brasilianische Traditions-Spirituose ist äußerst facettenreich, spannende Basis für viele Cocktails und sogar zum Purtrinken geeignet. Beweist ein besonders schöner Vertreter des Genres: Albelha Organic Cachaça.

Fangen wir mal mit ein paar Zahlen an: 99 Prozent des Cachaça verlässt nie die Landesgrenzen Brasiliens. Seit fast 500 Jahren wird er bereits kultiviert. Rund 30.000 Destillerien (Quelle: Eye for Spirits) soll es aktuell in dem riesigen südamerikanischen Staat geben. Denkt man nun an die Binnendifferenzen, die schottische Whiskys je Region, je Destillerie aufweisen, ein vergleichsweise kleines Land, dann dürfte klar sein, dass sich hinter dem Begriff Cachaça, hierzulande oft mit einer Marke in Verbindung gebracht, eine ganze große Welt verbirgt. Eine Welt allerdings, die in Mitteleuropa – im Gegensatz zu Whisky – kaum bekannt und auch nicht so leicht zu entdecken ist, weil eben ein so wenig davon bis zu uns herüber gelangt.

Gut, dass es Menschen wie Thomas Kochan aus Berlin gibt. Der Betreiber des Fachgeschäfts „Dr. Kochan Schnapskultur“ und Mitveranstalter des Indie-Spirituosen-Festivals „Destille Berlin“ liebt seltene Geiste und führt auch einen Cachaça in seinem erlesenen Programm: Abelha Organic Cachaça. „Wir waren auf der Suche nach einem Cachaça, der auf traditionelle, handwerkliche Art und Weise mit den besten natürlichen Zutaten hergestellt wird. Auf der Suche nach jemandem, der vom Boden über die Hefe bis zur Destillation bei jedem Produktionsschritt wirklich sorgfältig arbeitet“, so Kochan. Gesucht, gefunden.

Handgemacht und in Bio-Qualität

Das Ausgangsmaterial Zuckerrohr wächst im sonnenverwöhnten, trockenen und (siehe Bild) eindrucksvollen Gebirge Chapada Diamantina im Bundesstaat Bahia, der Heimat von Abelha (zu deutsch Biene). Und zwar in Bioqualität: Man verwendet natürliche Düngemittel in Form von Bohnen, die zwischen die Reihen gepflanzt werden. Und spart dank Tropfbewässerung rund 60 Prozent des Wassers gegenüber konventioneller Sprühtechnik.

Zwei Monate vor der Ernte wird der Brixgehalt (Zuckergehalt) der Rohre gemessen – nur die Teile des Felds werden geerntet, die einen entsprechend hohen Gehalt vorweisen können. Externer Zucker wird nicht hinzugegeben. Das Schneiden des Zuckerrohrs erfolgt per Hand, nach der Ernte werden die Rohre binnen 24 Stunden weiterverarbeitet und als wertvolle Nebenprodukte entstehen Tierfutter, Kraftstoff und sogar handgemachte Verpackungen.

In zwei Maischvorgängen und mittels natürlicher Hefe entsteht der Cachaça-Wein (vinho) mit rund 16% Alkohol, dieser wird in Kupferkesseln zum Cachaça destilliert: Bei der Einfachdestillation entsteht ein 43%-Brand, der auf eine Trinkstärke von 39% heruntergesetzt wird. Nach sechs Monaten Ruhe und Reife im Stahltank wird von Hand gefiltert, in Flaschen abgefüllt und etikettiert – fertig ist Abelha Cachaça Silver, ein lieblicher, fruchtig-floraler und am Gaumen überaus weicher Cachaça mit trockenem Finish.

Abelha Gold lagert drei Jahre im Holzfass

Die zweite Sorte, Abelha Cachaça Gold, ist Ergebnis einer zusätzlichen dreijährigen Fasslagerung. Die 250-Liter-Fässer bestehen aus dem Holz des lokalen Garapeiabaums, das in Brasilien schon immer für den Wein- und Cachaçaausbau verwendet wurde. Eine hellgoldene Farbe, Honigaromen und leichte Würze zeichnen diese Variante aus.

Abelha Cachaça kann man auch pur trinken 

Beide Sorten sollte man unbedingt pur probieren und auch pur offerieren. Mag es noch ein weiter Weg sein, bis sich Gäste in nennenswertem Umfang der hiesigen Gastronomie einen Pur-Cachaça bestellen – allein die schöne Flasche im Backboard dürfte Neugierige neugierig machen. Wer dann noch ein bisschen was zu diesem besonderen Produkt erzählen kann und überdies Vorschläge hat, was sich daraus jenseits der ewigen Caipi mixen lässt – aber auch, wie gut diese mit einem guten Cachaça schmeckt, der hat ja schon halb gewonnen. 

Abelha Organic Cachaça bei Dr. Kochan Schnapskultur

Unsere Drinktipps mit Abelha Organic Cachaça:

„Solimel“

von Guilherme Kilpp Gonzatti, Provocateur Berlin

6 cl Abelha Cachaça Silver
3 cl frischer Limettensaft 
1 cl Honig 
1 cl Chartreuse Jaune
2 Dashes Orangenbitter
1 Stück gelbe Bio-Paprika (ca. 2x 5 cm)

Paprikastück, Honig und Limettensaft im Shaker muddeln. Cachaça and Orangenbitter hinzugeben und mit Eis shaken. Per Finestrain in ein gekühltes Glas abseihen, mit Paprikastück und Limettenzeste garnieren. 

„Blood Sunshine“

von Jan Fischer, The Michelberger Hotel Berlin