Kalorienfrei, kein Karies verursachend und rein natürlich: Stevia steht vor seiner Zulassung in der EU. In den USA wird das natürliche Süßungsmittel bereits für Softdrinks und Food-Produkte verwendet. Für die Gastronomie würde grünes Licht großes Potential bedeuten.
„Schon bald könnte statt Zucker oder Süßstoff der Blätter-Extrakt der Süßpflanze Stevia rebaudiana auch Lebensmittel in der EU versüßen: Nach langer Prüfung erklärte die EU Lebensmittelbehörde den neuen Süßstoff jetzt als unbedenklich. Eine zügige Zulassung der EU-Kommission gilt als sehr wahrscheinlich“ heißt es in einer aktuellen Pressemeldung der Uni Hohenheim. Hier wird die Süßpflanze aus Südamerika seit rund 12 Jahren wissenschaftlich untersucht. Bislang sperrte sich die EU gegen eine Zulassung, Stevia-Produkte sind bei uns bislang offiziell nur als Non-Food-Produkte (Badezusatz, Kosmetikum) zu bekommen. Doch sollte nun grünes Licht erteilt werden, dürfte sich in Sachen Food and Beverage einiges drehen.
Warum? Stevia ist um ein Vielfaches süßer als Zucker und zugleich praktisch kalorienfrei. Zudem verursacht Stevia kein Karies und Nebenwirkungen, wie die künstlichen Süßstoffe à la Aspartam sie hervorrufen, sind ebenfalls nicht bekannt. Lediglich der recht starke Eigengeschmack von Stevia ist derzeit noch eine Herausforderung für die Industrie – und auch in Bar-Foren wird die Verwendbarkeit des Süßungsmittels in aktuell erhältlicher Form hinterfragt.
Aber schon jetzt gibt es außerhalb der EU Produkte, die erfolgreich mit Stevia arbeiten: Das Getränk Storms aus der Schweiz wird mit Stevia gesüßt und ist in sechs verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich. Sprite Green aus den USA ist eine mit Truvia gesüßte Variante des Limo-Klassikers. Truvia ist ein Zuckersubstitut, das aus der Steviapflanze hergestellt wird. Die Produktrange des Stevia-Softdrinks Zevia reicht von der Cola bis zum Ginger Beer und eignet sich insofern für den Einsatz in der Bar-Gastronomie. Sweetleaf wiederum ist ein Hersteller von Süßungsmitteln aus Stevia, die z.B. in Kaffee oder Tee eingesetzt werden können. Wann es grünes Licht für die grüne Pflanze gibt, ist noch nicht bekannt. Sicher aber ist, dass der Markteintritt einiges an Veränderung bewirken wird.
Einige Hintergrundinfos zu Stevia:
www.freestevia.de
lesenswerter Beitrag in der ZEIT