Nach fast vier Monaten intensivem Büffeln nun das große Finale: die praktische Abschlussprüfung des Schulungsprogramms „Learning for Life“ für junge Bartenderinnen und Bartender. Laura Klingenberg war beim Showdown im „Galander Kreuzberg“ dabei.
Anzeige: Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Diageo.
Jetzt oder nie: Am 29. Juli mussten die Teilnehmer*innen eines der zwei Learning for Life-Lehrgänge in Berlin ihre erworbenen Kenntnisse in ihrer praktischen Abschlussprüfung unter Beweis stellen. Dass das Schulungsprogramm, das wir seit Anfang April begleitet haben (mehr zum Kickoff und dem Praxistraining hier), kein Zuckerschlecken war, zeigte das von anfänglich 16 Berliner Teilnehmer*innen auf letztendlich 7 Prüflinge reduzierte Team. Deutschlandweit gab es sechs Abschlussprüfungs-Gruppen, zwei in Berlin und jeweils eine in Frankfurt am Main, Dresden, Köln und Hamburg.
Ein Abend in Hogwarts
Doch worin genau bestand die Aufgabe, die in der praktischen Abschlussprüfung zu erfüllen war? Die Teilnehmer*innen sollten einen Abend an der Bar selbstständig gestalten, angefangen bei der Getränkekarte und dem Wareneinkauf über die Preiskalkulation bis hin zum Dekorationskonzept.
Das Motto des Abends kannten sie schon seit Wochen: Harry Potter. Um den berühmten Schüler des Zauberinternats Hogwarts herum sollte eine Themenwelt aufgebaut werden. Für die passende Optik ließ sich das Team schwarze Hemden mit dem Wappen von Hogwarts bedrucken, es lagen Harry-Potter-Brillen überall verteilt in der Bar und große Spinnweben hingen an Lampen und Decken herunter.
Butterbier, Einhornblut und Vielsafttrank
Natürlich griff man auch bei den Drinks das Thema auf. Drei Tage vor dem Finale erhielten die Teilnehmer*innen die Produkte des Warenkorbs mit 13 Artikeln ausgehändigt. Mit Spirituosen aus dem Diageo-Portfolio, wie Bulleit Bourbon, Johnnie Walker Blonde oder Talisker Port Ruighe sowie Giffard Blue Curacao oder Bitters von Peychaud’s kreierten sie Cocktails wie „Butterbier“ aus Blended Scotch Whisky, Butter, Zitrone, Apfel und Ginger Beer, „Einhornblut“ aus London Dry Gin, Roter Beete, Himbeere, Wermut, Bitterorangenlikör oder dem alkoholfreien „Vielsafttrank“ aus Thymiantee, Himbeersirup, Zitrone und Tonic Water überraschten die sieben Finalist*innen die zahlreichen und voller Neugier angereisten Gäste, einer bunten Mischung aus Freunden, Familie, Bar-Stammgästen und Walkins.
„Ob der Abend ein Erfolg war, entscheiden vor allem die Gäste mit ihrer Bewertung der Getränke, der Servicequalität und vieler weiterer Punkte“, so L4L-Coach Jens Kümmerer. Doch nicht nur das: Sowohl die Bewertungen der Trainer*innen fließen ein als auch die Wirtschaftszahlen. Denn Ziel war, dass am Ende der Schicht ein bestimmter Nettogewinn (die Info über die Höhe des Betrags bleibt intern) vorliegt. Daraus ergibt sich dann das Gesamtergebnis der Teilnehmer*innen und somit die Info, ob sie das Programm erfolgreich absolviert haben und eine Einladung zum Abschlussball bekommen oder leider leer ausgehen.
Vor der Prüfung schien diese Finalist*innen-Gruppe, da waren sich die Coaches Dominik Galander, Jens Kümmerer, Nils Lutterbach und die Patin Cara Drummond (L4L-Absolventin 2020) einig, so gut vorbereitet zu sein wie kaum eine andere. Doch während des Abends selbst kam sie ganz schön ins Schwitzen, geriet trotz der guten Vorbereitung am Tresen und im Service ganz schön heftig ins Straucheln und büßte dabei wertvolle Punkte ein. So kam es neben zu langen Wartezeiten auf Getränke und zeitweise ziemlichem Chaos an der Bar auch zu stressbedingten Spannungen und Problemen in der Kommunikation untereinander. Gastronomie ist und bleibt eben ein Teamsport!
Insgesamt reichte die Leistung jedoch aus – und so bestanden nach einem spannenden und anstrengenden Finale alle sieben Bartenderinnen und Bartender die Prüfung. Jede*r durfte am nächsten Morgen in gelassener Atmosphäre das Zeugnis entgegennehmen.
„Der Kurs war anspruchsvoll und es wurde einem genau auf die Finger geschaut“, erklärte uns Susanne Tuszynski, eine der Finalist*innen. Sie arbeitet an der Bar des Kink. „Mir wurden Fehler aufgezeigt, die mir vorher nie aufgefallen wären. Ich arbeite seit zehn Jahren in der Gastronomie und man gewöhnt sich seine eigenen Unarten an. Genau hier habe ich mich deutlich verbessern können“, führt sie fort. Allen zukünftigen Teilnehmer*innen rät sie: „Nehmt es ernst! Es ist viel, es ist anstrengend und man muss am Ball bleiben, damit man hier überhaupt durchkommt.”
Ein weiterer Finalist, Mel Kuckuck aus der „Hefner Bar“, rät auch erfahrenen Barkeeper*innen, das Programm nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Es sei selbst für Erfahrene herausfordernd. „Du musst auf jeden Fall Bock drauf haben und richtig lernen. Denke bloß nicht, dass du schon alles kennst.”
Bisher war immer eine Frau die Jahrgangsbeste
Die diesjährigen Absolvent*innen aus Berlin, Hamburg, Frankfurt, Köln und Dresden werden am 13. September auf ihrem Abschlussball in der imposanten Friedrichshainer Location „Alte Turnhalle” geehrt. Zudem wird eine Würdigung des – oder der – Jahrgangsbesten stattfinden. Bisher war es übrigens immer eine Frau, die den Titel nach Hause getragen hat. Woran das wohl liegen mag? Und ob es dieses Mal wieder so sein wird?
Mit dieser Info melden wir uns im September vom Abschlussball zurück – sowie mit Statements und Stimmungsbildern der Teilnehmer*innen, Trainer*innen und Co. An dieser Stelle schon mal einen herzlichen Glückwunsch allen, die es durch das Programm geschafft haben. Und wer ebenfalls Interesse hat, mitzumachen:
Am 1. Oktober startet die Bewerbungsphase für das Programm 2022. Mehr Infos hier.