Übernahme: Bewertungs-Portal Yelp kauft Mitbewerber Qype

von Redaktion nomyblog

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Das US-Unternehmen Yelp hat das in Deutschland gegründete Bewertungsportal Qype gekauft. Kaufpreis: 50 Millionen US-Dollar. Yelp ist globaler Marktführer, Qype ist das größte Portal für Empfehlungen in Europa. Welche Konsequenzen hat das für Gastronomien?

Zunächst einmal, so kündigt Yelp-CEO Jeremy Stoppelman im Unternehmensblog an, wolle man die Integration im mobilen Bereich vorantreiben. Das bedeutet vermutlich, dass Bewertungen und Empfehlungen in den Apps und mobilen Webseiten zusammengeführt werden. Langfristig wird es dann nur noch einen Auftritt – online wie mobil – geben. Wann dieses alles der Fall sein wird, ist noch unklar. Sicher hingegen ist, dass der Kauf Yelp im Segment der Empfehlungsportale dem Ziel, „defacto choice for local search globally, connecting people with great local businesses all over the world“ zu werden, ein Stück näher bringt. Kam Qype zuletzt auf monatlich rund 15 Millionen Besucher im Monat (unique visitors), sind es bei Yelp mehr als fünfmal so viele (78 Millionen), allerdings ist Qype, wie eingangs erwähnt, Nummer eins in Europa, unter anderem in Deutschland und Großbritannien.

Welche Auswirkungen der Kauf für Gastronomien haben wird, die auf Qype gelistet sind?  Sicherlich wird die Zusammenlegung – und das ist vorteilhaft – zu einer größeren internationalen Wahrnehmung lokaler Konzepte führen.

Beispiel: Ein US-Besucher in einer deutschen Stadt informiert sich, weil er es von zu Hause kennt, via Yelp, welche gastronomischen Angebote es vor Ort gibt. Zukünftig werden ihm auch Anbieter gezeigt, die bislang nur bei Qype gelistet waren (Yelp wurde von den meisten Gastronomien bislang kaum oder gar nicht genutzt). Das ist vorteilhaft: Es bedeutet mehr potentielle Gäste. „Der Kauf ermöglicht es unseren Nutzern, (mit ihren Inhalten, d. Red.) zu einer viel größeren Plattform beizutragen“, erklärt Qypes CEO Ian Brotherston. Dieses bringe einen Mehrwert für lokale Unternehmen. 

Englischsprachigkeit (z.B. zusätzlich) der Informationen wird vor diesem Hintergrund sicher wichtiger werden, Gastronomien sollten ihre Infotexte daher auch auf Englisch formulieren (lassen), wenn noch nicht geschehen. 

Dieses übrigens auch, weil es mit der Vereinigung von Qype und Yelp nicht getan ist in Sachen Marktführerschaft bei Empfehlungsportalen. Dass die Übernahme zu diesem Zeitpunkt kommt, vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass Google seine Aktivitäten im Bereich der Bewertungen deutlich steigert. Insbesondere im gastronomischen Bereich: Das kürzlich gekaufte Restaurant-Empfehlungsportal Zagat, in den USA eine beliebte Alternative zu Yelp, startet demnächst auch in Deutschland. Die Daten werden auch in das neue Google+ Local integriert, das Google Places peu à peu ablöst und sich vielleicht zur neuen primären Anlaufstelle für lokale Empfehlungen mausern wird. 

 

 

 

 

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