Anti-Energy-Drinks, Relaxing-Drinks, Mental Energizer: neuer Trend?

Beruhigung, Runterkommen, Fokussieren auf das Wesentliche: Eine neue Drink-Sparte mit „mental“ wirkenden Inhaltsstoffen steht in den Startlöchern. Wir stellen fünf Beispiele vor.

Slow Cow (Kanada) erinnert mit seinem Logo, das eine ziemlich relaxte Kuh ziert, optisch recht stark und natürlich ganz bewusst an den Energizer im Zeichen des roten Bullen – funktional will der Drink mit Kamille, Baldrian und L-Theanin statt Koffein und Taurin aber keine Schläfrigkeit, sondern Konzentration und Ausdauer beim geistigen Arbeiten fördern.

Mary Jane´s Relaxing Soda (USA) wiederum spielt mit dem „Kosenamen“ für Marihuana und verspricht euphorische Entspannung wie beim Konsum eines Joints, will somit vor allem solche ansprechen, die gepflegt „runterkommen“ wollen. THC findet sich nicht in der Zutatenliste, dafür Extrakte der berauschend wirkenden Kava-Pflanze (die auch Rauschpfeffer genannt wird). Kava ist in Deutschland allerdings nicht zugelassen.

Jones Soda stellt nicht nur teils obskure Softdrinks mit Truthahn- oder Schinkenflavour her, sondern jetzt auch den Line Extender GABA Focus + Clarity in vier Geschmacksrichtungen. Jede Dose enthält 150mg GABA (…), die die Produktion von Alphawellen im Gehirn stimuliert, welche für entspannte Konzentration sorgen – wie beim Betrachten eines Kinofilms oder bei stressfreier geistiger Arbeit.

Brain Toniq: Mit einem Mix aus sibirischem Ginseng, Rosenwurz, Algenextrakt und den angeblich „Gehirn-dopenden“ Stoffen Cholin und DMAE (Dimethylaminoethanol) versehen, wurde der Drink speziell für IT-Leute, Forscher, Denker und andere, vorwiegend geistig arbeitende Leute konzipiert.

Der Drink als Schlafmittel: Drank enthält das Hormon Melatonin, das besonders in der Tiefschlafphase ausgeschüttet wird und hier zum Beispiel gegen Schlaflosigkeit (bei unausgeglichener Lebensweise, bei Jetlags oder bei Schichtarbeit) mit dosierter Müdigkeit anwirken will. Zusätzlich kommen Baldrian und Hagebutte ins Spiel. Name und lila Dosenfarbe lehnen sich an den berüchtigten Purple Drank an, ein in der US-HipHop-Szene beliebtes Mixgetränk zum Relaxen, das vor allem aus kodeinhaltigem Hustensaft besteht.

Abschließend eine kleine Prognose: Natürlich werden die gängigen Energy-Drinks weiterhin das Gros des Marktes ausmachen. Für diese „neue Generation“ jedoch besteht Potential, vor allem in der Berufs- und Arbeitswelt – und damit in gastronomischen Konzepten, die hier ihre Schwerpunkte haben (z.B. im Umfeld von Büros, Kernkompetenz Mittagsgeschäft). Schließlich greifen nicht wenige nach der Mittagspause oder vor einer längeren Sitzung am Rechner zu herkömmlichen Energizern – und abends zum Runterkommen zu Baldrian und Co.