Bewegte Bilder erobern die Social-Media-Welt: Vine von Twitter und die neue Videofunktion von Instagram sorgen für dynamische Eindrücke. Auch gastronomischer Art.
Da hat man sich endlich mit dem Neuland Internet Social Media einigermaßen vertraut gemacht und weiß vielleicht, wie man vom Smartphone aus ein Foto auf seine Gastronomie-Facebookseite laden kann (wenn nicht: das geht gut mit dem Facebook-Seitenmanager für Android und iPhone).
Und schon kommt wieder etwas Neues um die Ecke: Die Bilder in den sozialen Netzwerken lernen laufen. Klar, Videos auf Facebook, Twitter und Co. einbinden, das geht schon länger, aber jetzt kommt die Sache richtig in Schwung. Vine und Instagram Video sorgen für Bewegung.
Twitter hat vor kurzem die Video-App Vine gekauft. Mit Vine lassen sich sechssekündige Clips vom Smartphone aus erstellen, die danach sowohl im Vine- als auch im Twitterstream angezeigt werden. Das Charmante an Vine ist, dass sich die Aufnahme per Fingertipp unterbrechen und fortführen lässt. Dadurch entstehen Stop-Motion-Clips, mit denen trotz der sehr kurzen Clip-Laufzeit recht viel Information rübergebracht werden kann. Die Clips laufen in Endlosschleife, was ebenfalls spannende Effekte ermöglicht, in der Regel aber binnen kurzer Zeit recht nervig wird.
Facebook hat vor gut einem Jahre die Foto-Sharing-App Instagram gekauft, für eine schlappe Milliarde US-Dollar. Instagram hat sich auch in Deutschland binnen kurzer Zeit zur beliebtesten Foto-App entwickelt und fährt jetzt ebenfalls eine Videofunktion auf: Instagram Video. Statt der Fotofunktion wählt der Nutzer einfach die Videofunktion der App aus. Hier werden ihm sogar 15 Sekunden Clipspielzeit gewährt. Zwar können die Clips nicht im Stop-Motion-Prinzip wie bei Vine gedreht werden, aber auch hier sind einige „Schnitte“ möglich, sodass z.B. die Position gewechselt werden kann. Cool ist, dass sich wie bei den Instagram-Bildern auch hier Effektfilter über das Video legen lassen. Das gibt auch einem Schwenk über die Straßenszenerie bei schlechtem Wetter einen guten Kontrast oder Polaroid-Effekt.
Was bedeuten diese Bewegtbild-Apps für die Gastronomie?
Zum einen ist damit zu rechnen, das Gäste und Besucher zukünftig ihr Essen, ihren Drink oder die Stimmung in der Location nicht nur in Fotoform, sondern immer häufiger auch als Videoclip einfangen und teilen. Es wird schlichtweg bald richtig viele Videos aus Restaurant, Bars, Cafés, Discos und anderen Gastronomien geben. Wie das aussehen kann, zeigen diese Clips:
Zum anderen können aber auch Gastronomen und Veranstalter selbst die Videofunktion für digitales Marketing und zu Informationszwecken nutzen. Ein mit dem Smartphone schnell produzierter Clip, der zeigt, dass auf der Party schon viel los ist, direkt in sozialen Netzwerken geteilt – das könnte weitere Gäste anlocken oder diejenigen früher abholen, die geplant haben, erst später zu kommen. Ein Tool für spontanes Marketing am Abend des Events.
Eine Bewegtbildcollage des Interieurs – sie könnte Lust auf einen Erstbesuch machen. Und wenn die Location schlecht zu finden ist oder erst kurzfristig bekannt gegeben wird (soll ja vorkommen), dann ist ein kleines walk-through-Video, wie Jörg Meyer es vor einigen Jahren bereits auf Youtube für ein Barevent veröffentlicht hat, durchaus informativ. Auch, um Zubereitungsschritte zu beschreiben, könnten Videos genutzt werden – ähnlich wie bei animierten Gifs, wie kürzlich vorgestellt.
Wichtig ist, die Clips gut zu etikettieren: Hashtags wie #Gastronomie, #Hamburg, #Food und so weiter vergrößern die Reichweite der Clips erheblich, weil sich gezielt nach diesen suchen lässt.
Unser Tipp: Probieren Sie Vine oder Instagram Video einfach mal aus, machen Sie sich mit den Apps vertraut. Keine Angst vor Fehlern. Wir befinden uns ja schließlich auf Neuland.
