Während ich diese Zeilen tippe, bin ich zu Gast in einer Landpension in der Provinz. Freundlicher Service, einfaches, gutes Essen – und scheußliches Design. Nicht, dass hier Interiour-Innovationen zu erwarten wären, aber wie sehr Gasträume misanthrop zugerichtet werden können, verblüfft mich immer wieder. Lindgrün getünchte Wände, orangefarbene Plastikblumen, fußkalte Fliesen, braune Schemel, den ganzen Tag surrt die Kühlung für die Auslage des Frühstücksbuffets.
Wie gestalte ich den Raum? Eine zentrale Frage, eine große Herausforderung für die Gastronomie und die gesamte Hospitality-Branche.
Lifestyle-Journalist Julius Wiedemann und Marco Rebora, Design-Experte und Gastronom (u.a. „Neon“, London), haben 100 Erfolgsbeispiele aus der ganzen Welt zusammengetragen, es sind die Bestplatzierungen des Restaurant & Bar Design Awards, weltweit einzige Auszeichnung im Bereich des Hospitality Designs. Rebora hat ihn 2008 ins Leben gerufen und man hat sich zur Aufgabe gesetzt, ausgefallene und wegweisende Restaurantkonzepte aus den unterschiedlichsten Kategorien zu würdigen – Hotel, Büro, Verkehr, Industrie, Edelgastronomie, Bildung, Sport und Freizeit, Gesundheit, Verwaltung, Flugwesen, Kreuzschifffahrt und Einzelhandel.
Nach Kontinenten gegliedert, gibt es zu jedem Case eine Einführung eines Experten und Jurors, unter anderem Tony Chambers, Chefredakteur der Design-Zeitschrift Wallpaper* und Karim Rashid, dessen Möbel u.a. für das Interiour Design des nhow Hotels in Berlin verwendet wurden (das Geschmackssache ist und ziemlich grell, aber zweifellos ein eigener Stil). Jeweils mit Fotos, Lage, Baukosten, Projektanforderungen, Grundidee, Besonderheiten und Anekdoten – für alle, die sich in Sachen Gastro-Gestaltung inspirieren lassen wollen, gibt es hier viel zu entdecken.
Wir verlosen eine Ausgabe des im Taschen Verlag (432 Seiten, 39,90 Euro) erschienenen Buchs. Mail bis zum 15. Mai genügt.
Restaurant & Bar Design ist online und auch im neuen Berliner Taschen-Store erhältlich – so sieht er aus: