coa-Eröffnung am Düsseldorfer Flughafen: Interview mit den Machern

von Jan-Peter Wulf

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bienenstamm - interviews-portraits, food-nomyblog, nomyblog coa-Eröffnung am Düsseldorfer Flughafen: Interview mit den MachernAsian FeelGoodFood ab sofort auch an der Hochfrequenzlage des Düsseldorfer Flughafens: Im Zentrum des neu gestalteten Flugsteigs C hat coa auf 220qm inklusive erweiterter Lounge und Direktbestuhlung sein neues, siebtes Outlet eröffnet. Wir haben mit Alexander von Bienenstamm gesprochen, der coa zusammen mit seinem Bruder Constantin gegründet hat.

Mussten wegen des Standorts Veränderungen im Konzept vorgenommen werden?
Alexander v. Bienenstamm: Die Größe unseres Outlets am Flughafen entspricht mit ca. 220m² in etwa der Größenordnung unserer bestehenden Restaurants. Allerdings ist der sonst übliche Außenbereich am Flughafen natürlich nicht vorhanden. Das F&B Angebot ist zu 90% identisch zu unseren anderen Restaurants, wir haben das Portfolio lediglich um Fassbier erweitert, weil die internationalen Gäste frisch gezapftes Bier in Deutschland als Selbstverständlichkeit empfinden. Der Verhältnis zwischen F&B ist auch etwas anders, da es am Airport mehr Gäste gibt, die einfach nur einen Kaffee oder ein Bier trinken möchten. Ein „reines“ Food-Konzept wie coa kann und wird an Flughäfen einen höheren Getränke-Anteil als an Innenstadt-Standorten erzielen, da die klare Zuordnung der Gäste (nach Food vs. Beverage-Location) an Flughäfen nicht so stark vorgenommen wird.

Und in Sachen Zubereitungszeit bzw. in der Anzahl der Personen, die an der Zubereitung einer Bestellung beteiligt sind?
Auch nicht. Da wir in unseren anderen Restaurants ebenfalls auf verschiedene Peaks eingestellt sind, ist der Flughafen für unser Konzept bezüglich der Zubereitungszeiten überhaupt kein Problem. Das Servicepersonal wird entsprechend flexibel eingesetzt, damit in Leerlaufzeiten zwischen den Flügen keine unnötigen Personalkosten entstehen.

Immer mehr Gastronomie-Konzepte siedeln sich am Flughafen an. Was macht die Flughafenlage so interessant? Was macht Verkehrsgastronomie im Allgemeinen aus?
Die Verkehrsgastronomie hat den großen Vorteil, dass die Gäste „automatisch“ zu uns kommen, d.h. der Gast, der fliegt, ist automatisch in der Nähe des Restaurants und hat, bedingt durch die schärferen Sicherheitskontrollen, nicht die Möglichkeit, eigene Getränke mit an den Flugsteig zu nehmen. Zudem hat er in der Regel genügend Zeit, noch etwas zu essen, bevor die Reise losgeht. Des weiteren bekommt er auf den Flügen in der Regel entweder gar nichts mehr zu essen oder nur noch ein sehr einfaches und/oder beschränktes Sortiment. Hinzu kommt die gesteigerte Konsumfreude und damit verbundene geringere Preissensitivität im Urlaubsfeeling.

Stichwort Feeling: Feelgood ist ja ein zentrales Element Ihrer Philosophie. Mit dem Flughafen verbindet man u.a. Jetlag, Umsteigen, Aufenthalt, Warten, Müdigkeit, allgemein: ein Entrücken aus dem gewohnten Rhythmus. Greift Ihr Konzept insofern an dieser Stelle besonders gut?
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer am Düsseldorfer Flughafen liegt bei etwa einer Stunde, hier ist also mehr als Schnellversorgung gefragt. Die Betreiber der relevanten Flughäfen arbeiten zunehmend daran, das Erlebnis-Image zu untermalen und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Das zeigt den Wandel der Gastronomie-Bedeutung für die  Attraktivität eines Flughafens – und deutet die zunehmenden Chancen für attrakive Gastronomiekonzepte an.

Für Kinder haben Sie jetzt ja die „Kiddy Box“ entwickelt. Wie kommt das Angebot an?
Das Angebot wird, vor allem am Wochenende, sehr gut angenommen. Wir versuchen ja so, die kleinen Gäste zur asiatischen Küche zu bringen, denn nicht nur Burger, Pizza und Pommes können lecker sein…

Ihr Tipp für Gastronomen, Individual wie System, die sich für einen verkehrsgastronomischen
Standort interessieren?
Sehr gute Getränke- und Speisenqualität zu einem fairen Preis. Servicerestaurants kommen immer mehr, weil der Gast keine Lust hat, sich anzustellen, des weiteren ist dies auch wichtig für Zusatzverkäufe und die Geschwindigkeit.  Ansonsten gilt das gleiche wie überall, sauberes Sortiment, guter Markenauftritt, wenig erklärungsbedürftige Produkte, nicht zu große Auswahl.

Wie sieht es mit den anderen Standorten aus? In Berlin ist man ja direkter Vapiano-Konkurrent am Standort Potsdamer Platz.
Auch in Mannheim ist unser Restaurant direkt neben Vapiano. Wir sehen dies eher als positiv, da diese Konzepte keine Konkurrenten sind, sondern sich eher gegenseitig befruchten. Niemand isst jeden Tag italienisch und niemand isst jeden Tag asiatisch. Wuppertal ist momentan unser schwierigster Standort, aber nach dem Austausch der Betriebsleitung sehen wir hier der Zukunft auch wieder positiver entgegen. Wir haben dort zufriedene Gäste und auch der Service und die Küche machen dort einen guten Job. Die Gästeanzahl ist lediglich zu gering, aber daran arbeiten wir momentan mit einem neuen umfassenden Marketingkonzept. Als nächste Eigenregie-Restaurants streben wir innerhalb der nächsten 12 Monate die Städte Hamburg, Berlin II und München an. Weitere 1-2 Lizenzrestaurants werden das Portfolio in 2010 ergänzen.

Ihr Lieblingskonzept außerhalb Europas als Tipp für diejenigen, die in Düsseldorf in den Flieger steigen?
Mein persönliches Lieblingsrestaurant ist das Felix im Hotel Peninsula in Hong Kong.

Vielen Dank!

Neu
Weitere Infos: Neu am Flughafen ist die coa-Frühstückskarte, die das bisherige Sortiment um z. B. Asian Baguettes, Asian Omeletts und Mango Pancakes erweitert, um den Reisenden auch am Morgen eine ausgewogene und schnelle Mahlzeit zu bieten. Premiere ist zudem die Zusammenarbeit mit dem Verkehrsgastro-Experten Stockheim-Gruppe. Aus ihren Reihen stammt Marion Fagin, die Betriebsleiterin im coa Flughafen-Store ist.

www.coa.as

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