Entspannungs-Ideen aus Hotellerie und Handel

von Redaktion nomyblog

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„Der August ist eine Ebene, eine Fläche, man könnte auch sagen, er ist ein stillstehender Teich, der Monat, in dem jegliche Betriebsamkeit gesenkt, in dem eine Art allgemeine Schulpause eingelegt wird“, poetisierte Alexander Kluge vor drei Jahren in einem Zeitungsinterview über den Monat, in dem wir uns nun wieder befinden. 

Es ist August, ein in der Tat besonderer Monat. Das Telefon klingelt nicht so oft, viele sind noch im Urlaub, es herrscht Entspannung. Wir nutzen die Gunst der Stunde, Entspannungskonzepte aus Hotellerie, Gastronomie und Handel vorzustellen. 

Im Bereich der innovativen Design-Hotels zum Beispiel setzt man heute auf das Nichts: „Nothingness is the new luxury“, nannten es die Trendforscher von The Future Laboratory bei ihrem Vortrag im Juni in Berlin. Heißt: Wer alles hat, will – nichts. Und ist bereit, dafür recht tief in die Tasche zu greifen.

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Das Hotel Endemico im Valle de Guadelupe in Mexiko zum Beispiel bietet Entspannung, indem es eigentlich gar nichts bietet, außer einen formidablen Blick auf die karge Gegend: „Endémico, Spanish for endemic, meaning native to a specific region or environment, was designed to highlight the isolation of the desert“. Gut, einen Pool, ein Restaurant, eine Bar und WLAN gibt es schon, aber vor allem, so die Idee, soll der Gast auf seiner hölzernen Terrasse regionalen Wein schlürfen und den Blick schweifen lassen. Ähnlich reduziert ist das Elqui Domos Hotel in Chile, dessen Gäste vor allem den Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel richten sollen: 

Nicht jeder kann gleich nach Amerika, hinter den Polarkreis oder ins Hochgebirge reisen, um sich derart zu sammeln. Aber mit der Minibar for the mind kann ab sofort jedes Hotel seinen Gästen, ergänzend oder alternativ zu Kaltgetränken und Nüsschen, „Food for Thought“ aufs Zimmer stellen. Die Kreativagentur The School of Life hat das Kit für die Morgans Hotel Group entwickelt. Ein „Nachtmahl für den Intellekt“ nennen die Erfinder ihr Produkt: 250 niedergeschriebene Denkanstöße für eine Konversation (z.B. mit Fremden in der Lobby), gesammelte Gedanken, Verführungs- und Entspannungstipps (Seduce and Relax), ein Notizbuch für Träume und Ängste, tägliche Aphorismen und gar ein „Konversations-Menü“, das parallel zum Essen und Trinken im Hotelrestaurant serviert wird. 

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Einkaufszentren gelten als Konsumtempel. In echten Tempeln hingegen herrscht oft Stille, andächtige Ruhe. Lässt sich das zusammendenken? „Retail Therapy“ könnte man das nennen, was die britische Supermarktkette Selfridges mit ihrem Silence Room betreibt: Ein Ort ohne Waren, zum Verweilen, zum Warten. Den hatte Unternehmensgründer Harry Gordon Selfridge schon 1909 entwickeln lassen, er soll im Hinterkopf die Männer gehabt haben, die ihre Frauen beim Shoppen begleiten. Keine dumme Idee. Der Londoner Architekt Alex Cochrane ließ ihn jetzt, leider nur temporär, wieder auferstehen. Handy aus, Schuhe aus, ein Teppich wärmt die Füße, sitzen die im Einkauf nach Einhalt Suchenden an den Wänden des spärlich beleuchteten Raums, wie in einem Dampfbad. Nur ohne Dampf.    

Sie kennen weitere Ideen? Schreiben Sie uns. Wir sind entspannt.

 

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