Wahrhaftigkeit, Vertrauen, Verlässlichkeit: Das ist die Basis, auf der modernes Unternehmertum funktioniert, machte der Philosoph und Ex-Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin in seinem Vortrag im Rahmen des Kongresses an der FU Berlin deutlich. Damit Entrepreneure – innovative Unternehmer – das neue erfolgreich in die Welt bringen können, seien drei Dinge wesentlich:
1. Entlastung von der Entwertungslogik
2. Langfristigkeit und
3. Offenheit für das Ungewohnte.
„Heute zählt vor allem ein nicht-ökonomisches Maß“, so auch Günter Faltin, deutscher Entrepreneurship-Vordenker, der mit seiner Firma Teekampagne ein ganzes Getränke-Segment erfolgreich umgekrempelt und die Marktführerschaft erreicht hat. Mehr denn je gehe es nicht um reine Betriebswirtschaft, sondern um die „Entfaltung der individuellen Fähigkeiten und die Möglichkeit, Ideen in die Tat umzusetzen“. Was das alles mit nomys Bereich der Gastronomie zu tun hat, wo doch angeblich jeder Wirt wird, der (sonst) nichts wird? Eine Menge: Immer mehr kreative Ideen, die Nachhaltigkeit, ökologisches Denken, verantwortungsvollen Umgang mit den Mitarbeitern etc. in ihr grundlegendes Konzept einschreiben, tauchen am Markt auf, mit 4Food haben wir erst in dieser Woche ein solches vorgestellt. Faltin sagt: „Wir befinden uns in einer Ökonomie der Authentizität“, und kaum ein anderes Segment nimmt diesen Begriff für sich so sehr in Anspruch wie die Gastronomie.Dass das alles auch ganz praktisch umsetzbar ist, zeigten die Veranstalter am Beispiel ratiodrink: Saft besteht zu 80 bis 90 % aus Konzentrat. Warum dieses nicht industrieseitig ganz weglassen und kundenseitig hinzufügen? (Wir haben hier schon einige Beispiele vorgestellt, wie man Leitungswasser gastronomisch inszenieren kann). Auf diesem Prinzip funktionieren die bag-in-box-Säfte von ratiodrink, die neben dem Endkundengeschäft auch immer mehr Zuspruch in der Gastro-Branche finden, wie Geschäftsführer Rafael Kugel uns wissen ließ. Und: Die Konsumenten nutzen sie nicht nur für Säfte, sondern auch als Saucen, für Eiskrem oder andere Dinge. „Open innovation“ nennt man das – und die schafft zusätzliche Verwendungsanlässe. Weiteres aktuelles Beispiel aus unserem Blog: das Projekt betacup. Gute Ideen sind gefragt. Mehr denn je!
Mehr zur Veranstaltung:
www.cultural-entrepreneurship.de