Keine Frage: Es ist ein verdienter Sieg für den „The Curtain Club“ im Ritz-Carlton Berlin. Eine noble Bar in einem noblen Hotel, dessen Team trotz gediegener Atmosphäre entspannt und bodenständig ist. Oder gerade deswegen?
Hört man sich in Berlin um, welcher Barchef zur besonders entspannten und freundlichen Sorte zählt, könnte der Name Arnd Henning Heissen fallen. Weil er es einfach ist. Ein netter, kumpelhafter Typ, der sich ganz und gar dem Thema Aromen und gute Getränke verschrieben hat, und die Gäste in seiner Bar – genauer: in seinen Bars – dazu einlädt, an dieser Welt teilzuhaben. Die Drinks im „The Curtain Club“ sind hochpreisig, denn das Hotel, in denen sich die Bars befinden, ist es zweifellos auch. Und doch hat man als Gast das Gefühl, dass jeder Cent fürs Getränk gut investiert ist. Weil es eben nicht nur auf die Top-Zutaten ankommt, sondern auch das ganze Drumherum. Dafür zahlt man gerne ein Upgrade! Den Ort genießen, das kann man „beim Arnd“ und seinem Team, und deswegen: Glückwunsch zum verdienten Glenfiddich Award für Barkultur 2014.
Schön finde ich es auch, dass immer ein Stammgast die Laudatio für „seine“ Bar hält. Laudator Ingo Hoppe berichtete von einem edlen Hotel in Prag, in dem er kurz zuvor zu Gast war. Alles scheinbar perfekt, und doch habe nicht jener Spirit geherrscht, jene Freundlichkeit und gute Stimmung des Personals, die ihn immer wieder an den Potsdamer Platz zurück kommen lässt. Und als er seiner Frau spontan mit einem nett gedeckten Tisch im Haus eine Geburtstagsüberraschung machen musste (die vor allem nicht spontan aussehen durfte), war das kein Problem. Und er sei immer noch verheiratet, erzählte er lachend. Das macht eben den Unterschied aus. Gäste glücklich zu machen – und zwar dauerhaft – ist richtig schwer. Glückwunsch, dass es diesem Haus so gut gelingt!