Neulich: keine Lust zu kochen und keine Lust essen zu gehen. Ich habe schnell Pizza geholt, gleich um die Ecke. Das Beeindruckendste waren die Kartons selbst: auf ihnen das Foto einer süditalienischen Küstenlandschaft im Vintagelook. Der Inhalt ist nicht weiter erwähnenswert. Pizzakartons sind aus unserer Conveniencekultur nicht wegzudenken. Ich habe mal vor sehr langer Zeit Pizza ausgefahren, da wurde aus Kosten- und Umweltgründen irgendwann auf wiederverwendbare Behältnisse umgestellt. Nur für kurze Zeit. Denn die Kunden wollten Kartons. Wir werden wohl noch eine ganze Weile mit ihnen leben, denke ich, und auch wenn es immer wieder gute Packaging-Ideen für Pizza gibt – es wird beim Standard bleiben, der dann mitsamt verbrannter Kruste im Papiermüll landet.
Pizzakartons sind mitunter aber auch Kunst, wie eingangs genanntes Exemplar. In Berlin widmet sich jetzt eine ganze Ausstellung der Thematik: Im Leben des Amerikaners Scott Wiener dreht sich nämlich alles um das Teigrund. Er führt Menschen auf Pizza-Touren durch seine Stadt New York, schreibt drüber und hat die weltgrößte Pizzakarton-Sammlung. Einen Teil seines Bestands zeigt er auf seiner Ausstellungstour durch Europa (welche Blicke er da wohl beim Einreisezoll bekommt). Vom 15. bis 21. November ist er in der Forum Factory in Berlin, einen Vorgeschmack gibt es hier. Der Ausstellungsraum ist übrigens ganz in der Nähe des Le Labo, wo man dann auch gleich mal auf einen Kaffee vorbeischauen kann, es ist ein schöner Ort.
Foto: Pizzakarton via Shutterstock
