+15 Texte aus 15 Jahren nomyblog

Ein Blick ins Archiv

von Redaktion

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15 Jahre gibt es den nomyblog nun. Aus dem PDF mit Blog ist ein Digitalmagazin, aus einem Baby ein munterer Teenie geworden. Doch statt große Worte zu schwenken, schauen wir lieber ins Archiv – weit über 2.000 Texte sind in dieser Zeit erschienen, kleine und große, lustige und ernste, gut recherchierte und (vor allem zu Beginn) aus den Pressemeldungen übernommene. 

Wir haben in jedes Jahr reingeschaut und diese +15 Texte gediggt:

2009 war noch nicht das ganz große Jahr eigener Beiträge, zumindest nicht im Blog (der wie gesagt zu Beginn ein Spinoff des PDF-Magazins namens nomy war, das wir für einen Getränkekunden gemacht haben). Aber hier eine Ausnahme: Ein Bericht über ein (längst wieder geschlossenes) Hamburger Restaurant, das Prinsessan, das Desserts ins Zentrum gestellt hat. Mit einer deutlich elaborierteren Variante dieser Idee hat das Coda in Berlin zwei Sterne geholt (dazu wiederum ein aktuelles Feature hier).

2010 muss ein großes Social-Media-Jahr gewesen sein, jedenfalls finden sich viele Texte zum Thema im Archiv. Zum Beispiel dieser: Via Twitter zum Mittagessen, also Twittagessen verabreden! Würde man das heute, wo es X heißt und einen denkbar schlechten Ruf genießt, tun, wer würde da wohl mit am Tisch sitzen?! Nun denn, wie so viele kleine Grassroots-Ideen fand auch diese bald ein Ende. Aber: Schöne Idee gewesen.

2011 noch selten: Foodtruck-Gastronomie. Die Gründer des mobilen Maultaschen-Startups Erna und Co. haben wir damals genau deswegen interviewt. Wie kommt man auf so eine crazy Idee? Schön zu sehen übrigens, dass die Idee in Lou’s Catering, mit dem man später fusionierte, bis heute weiterlebt. Mit Foodtrucks hat sich eine ganz eigene Gastro-Sparte entwickelt.

2012: Wir berichten über den Digital Restaurant Day in Helsinki, an dem jede*r für einen Tag ein Popup-Restaurant machen kann. Solche innovativen Sachen mochten und mögen wir noch immer.

2013: Die erste Ausgabe der Gastronomie-Trends erscheint, die wir über viele Jahre mit immer mehr Aufwand recherchiert statt uns einfach nur ausgedacht oder von anderen abgeschrieben haben. Seit 2023 finden sie übrigens im SIP Podcast statt.

2014 ist Deutschland im absoluten Streetfood-Fieber. Das ganze nomy-Jahr ist voller Texte davon! Aber wir sprachen auch über Gastro- und Bar-Psychologie, mit dem Experten Claus Lampert. Immer noch hochaktuell, was er zu sagen hat.

2015: Über die Jahre durften wir viele spannende Pressereisen machen, unter anderem nach Spanien, Italien, Tschechien, Schottland, in die Lausitz, nach Manila – und nach Vietnam. Dort haben wir zu sehen bekommen, wie Pangasius für den deutschen LEH gezüchtet und verarbeitet wird. Dieser Einblick in die Realität der Lebensmittelherstellung ist uns bis heute in Erinnerung geblieben.

2016: Live über Gastro und Gründung zu diskutieren, macht besonders viel Spaß. Das durften wir mehrfach zusammen mit Stefanie Raffelsieper vom Food Entrepreneurs Club machen. Zum Beispiel zu diesem spannenden Thema: Wie man 1 Getränke-Business startet, der Beitrag wird immer noch sehr gut geklickt. Und viele der Entrepreneure, die damals zu Gast waren, haben heute erfolgreiche Restaurants oder F&B-Unternehmen.

2017: Der Blick ins gastronomische Ausland war immer wichtig für uns, und wenn sich die Möglichkeit bot, haben wir sie immer gerne wahrgenommen. In diesem Fall hat es unsere geschätzte Autorin Laura Klingenberg getan: Sie traf den renommierten portugiesischen Koch und Gastronomen José Avillez in Lissabon. Und sie sprach ihn dann noch einmal nach Corona – es ist interessant und hart zu lesen, wie wenig Unterstützung die Gastrobranche in anderen Ländern erhielt.

2018: Es wird viel über Eröffnungen geschrieben, über Schließungen eher wenig. Vor allem gibt es wenig Interviews zum Thema. Wenn Gastronomen dazu bereit waren, haben wir immer darüber sehr „gerne“ mit ihnen gesprochen. Wie in diesem Fall mit den Gründern des Ex-St. Mauli in Friedrichshain.

2019: Gefühlt war 2019 das große Jahr der Nachhaltigkeit, in dem das massive Problem der Klimaveränderungen so richtig auf die Agenda kam. Bei einem Food-Event von Die Gemeinschaft e.V. trafen wir einen absoluten Vordenker in Sachen Zero Waste in der Branche, den Briten Douglas McMaster. Hier unser Gespräch. Als Unterstützer von Greentable e.V., dem Verein für nachhaltige Gastronomie, wollen wir einen kleinen Beitrag zur Transformation der Branche leisten.

2020: Was soll man sagen. 2020 war, aus bekannten Gründen, das verrückteste aller bisherigen nomyblog-Jahre. Aber auch eines der spannendsten! Wie reagiert die Branche auf Lockdowns, Abstandsregeln, nur Außer-Haus-Verkauf und Co.? Wir haben dazu eine Menge Texte gebracht und unter dem Begriff #restartgastro gebündelt. Besonders in Erinnerung geblieben ist uns das Interview mit Ben Pommer von Brlo, der auch bei der Initiative „Kochen für Helden“ mitgewirkt hat.

2021: Immer noch unter dem Eindruck der Pandemie: Wie können sich Betriebe wirtschaftlich resilienter machen? Dazu haben wir mit Zahlenprofi Uwe Ladwig gesprochen, danach hat er eine Themenreihe für uns geschrieben, die jede Menge handfester Tipps hat. Nur ein Stichwort: Deckungsbeitragskalkulation!

2022: Leider ein Dauerbrenner ist Sexismus in der Branche. Eine pointierte Kolumne zum leidigen Thema von unserer Kolumnistin Andrea Grudda.

2023: Schlechte Bezahlung ist auch ein Dauerbrenner. Das Unternehmen Kernvoll Catering hat eine Tariflogik aufgebaut und leistet damit Pionierarbeit.

2024: Vor ein paar Tagen erschien ein Video, in dem privilegierte weiße Kids auf Sylt Nazi-Parolen grölen, und das in einer Gastronomie. Die Zeiten werden politisch rauer, und die Gastronomie muss sich gegen Rechts positionieren, finden wir. Und wir haben genau aus diesem Grund eine Initiative mitgegründet.

Und wie geht es weiter? Das werden wir sehen. Auf jeden Fall wollen wir uns eines bewahren: unsere Neugier. Die Gastronomie erfindet sich Tag für Tag neu, das muss sie, das kann sie aber auch. Und wir wollen diesen stetigen Wandel weiter begleiten, dokumentieren, einordnen, kritisch hinterfragen und euch zugänglich machen.

Danke danke danke an dieser Stelle allen Autor*innen – you know who you are –, die maßgeblich dazu beitragen, dass nomyblog weiterhin da ist und seinen Job machen kann. Danke an die Abonnenten, die uns auf Steady supporten. Und danke an die Kunden, die uns mit Buchungen unterstützen.

Jan-Peter

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