30 Jahre Lubitsch Berlin …

... und 30 Fragen an Caroline und Ole Cordua

von Jan-Peter Wulf

30 jahre lubitsch - interviews-portraits, konzepte, gastronomie 30 Jahre Lubitsch Berlin ...Eine Charlottenburger Gastronomie-Institution feiert in diesem Monat ihren 30. Geburtstag: das Restaurant Lubitsch. Caroline und Ole Cordua haben es vor sechs Jahren übernommen, 2020 trafen wir das Betreiberpaar zum Gespräch in herausfordernden Zeiten. Jetzt waren sie so nett, uns anlässlich des Jubiläums 30 Fragen zu beantworten. 

1. 1994: Was verbindet ihr mit diesem Jahr?

Caroline: Nach Jahren in der klassischen Werbung gab es 1994 für mich einen Neuanfang als Tennisspieler-Managerin – eine tolle Zeit mit vielen schönen Erlebnissen am Rotherbaum in Hamburg und bei Rot-Weiß in Berlin. 

Ole: Eine aufregende Zeit der Orientierung. Ich habe als Surf- und Snowboard-Lehrer gearbeitet, das Leben genossen und die Gastronomie für mich entdeckt.

2. Wofür steht das Lubitsch 2024?

Für zeitgemäße Hauptstadtgastronomie mit dem Lubitsch-Touch.

3. Wie setzt ihr diesen „Lubitsch-Touch“ um?

Durch traditionelle Gerichte mit einem unerwarteten Twist. Zum Beispiel Senfeier: eines gebacken, eines pochiert.

4. Die absoluten Topseller der letzten 30 Jahre?

Königsberger Klopse, Spinatknödel und Wiener Schnitzel.

5. Und der größte Geheimtipp?

Fränkischer Spargelsalat mit Erbsen-Sorbet.

6. Eure Lieblingsanekdote aus 30 Jahren Lubitsch?

Auch wenn es vor unserer Zeit war: Bundeskanzler Gerhard Schröder, der zwischen zwei Abstimmungen mit seinem Team auf einen Burger vorbei kam. Wir lieben es, wenn sich Gäste untereinander spontan unterhalten und plötzlich das ganze Lubitsch zu einem Wohnzimmer wird. Da entstehen einige lustige Anekdoten …

7. Wie hat sich die Küche des Hauses aus eurer Sicht verändert?

Sie ist zeitgemäßer geworden und hat an Qualität dazu gewonnen.

8. Wann wart ihr (jeweils) das erste Mal Gast im Lubitsch und wie war euer Eindruck?

Caroline: Im Oktober 2017. Ein Stück Paris mitten in Charlottenburg.

Ole: Im Mai 2007. Einer der schönsten Orte mit viel Potential – schockverliebt.

9. Wenn ihr gewusst hättet, was – Stichwort Pandemie – auf euch zukommt, hättet ihr das Lubitsch übernommen?

JA!

10. Bitte vervollständigt: Stammgäste …

… sehr viele und wir sind auf jeden einzelnen stolz.

11. Frankreich:

… Riesen-Einfluss, savoir vivre.

12. Wien … 

… der Wiener-Schmäh hätte Ernst Lubitsch sicherlich sehr gefallen.

13. Charlottenburg … 

… ist nach wie vor eines der schönsten Viertel Berlins.

14. Unsere Mitarbeitenden …

sind das Herz des Lubitsch.

15. Kalkulation …

… avanciert zur Kunstform in heutigen Zeiten.

16. Künstler …

… immer da, immer willkommen!

17. Euer schönster Moment im Restaurant?

Als einer unserer liebsten Stammgäste, internationaler Schauspieler, sagte: Es ist Ihnen gelungen, das Lubitsch innerhalb kürzester Zeit zu einer Institution werden zu lassen.

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Lubitsch-Touch: Senfeier

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18. Wenn ihr nicht im Lubitsch esst, wo dann gerne?

Brasserie le Paris, Spindler, Osteria Centrale.

19. Und wo nehmt ihr gerne einen Feierabend-Drink?

Haifischbar, The Hat.

20. Welche 30, Spaß, 3 Lubitsch-Filme sollte man gesehen haben?

Sein oder Nichtsein, Ninotschka und Rendevous nach Ladenschluss.

21. Eure größte Investition war?

Unser Weinkeller.

22. Ein Abend im Lubitsch in drei Worten …

… ist Gaumenfreude, Wohlgefühl und Inspiration.

23. Bei wem möchtet ihr euch bedanken?

Bei unseren tollen Stammgästen und unserem Personal.

24. Und bei wem nicht?

Corona.

25. Was braucht (eure) Gastronomie, um erfolgreich und zukunftsfähig zu bleiben?

Menschen, die gutes Essen und guten Service zu schätzen wissen und sich gerne begeistern lassen.

26. Wie schafft man es, zeitlos klassisch zu bleiben, aber nicht aus der Zeit zu fallen?

Indem man sich regelmäßig überprüft, über den Tellerrand hinaus blickt und dabei seine Wurzeln nicht vergisst.

27. Welche Tipps gebt ihr jungen Gastro-Gründer*innen mit auf den Weg?

Habt gute Nerven! Lasst Euch nicht unterkriegen! Formt ein gutes Team um Euch herum. Glaubt an Euch.

28. Ein Song, der sinnbildlich fürs Lubitsch steht?

Super schwer… vielleicht „La vie en rose“, da wir uns immer wieder ins Lubitsch neu verlieben, oder aber: „Wir sind gekommen um zu bleiben“ von Wir sind Helden.

29. Eine völlig unterschätzte Weinsorte? 

Luberon, ein Vorreiter für Finesse und Eleganz.

30. Was möchtet ihr uns noch sagen?

Wir laden alle zum Geburtstagsmenü ein. Den gesamten Mai bieten wir ein Drei-Gang-Menü für 30 Euro an. Lasst uns feiern! Und es gibt jetzt eine Late-Night-Speisekarte bei uns, für den Hunger nach Konzert, Kino oder Theater.

Alles Gute für die nächsten 30 Jahre!

Mehr Infos zum Lubitsch hier.

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