Was können Gastgeber*innen in diesem Jahr tun, um ein erfolgreiches Freiluftgeschäft zu betreiben und sich vom Wettbewerb abzugrenzen? 7 Ideen für die Saison 2024.
1. Aperitif-Vielfalt nutzen …
Aperitifs sind aus der hiesigen Gastrowelt nicht mehr wegzudenken, im Gegenteil: die Beliebtheit steigt weiter. Sobald die ersten Sonnenstrahlen auf Terrasse und Co. fallen, bestellen sich viele Gäste einen entsprechenden Drink. Die Vielfalt der Produkte ist heute größer als je zuvor. Gastgeber können somit aus dem Vollen schöpfen und ihren Gästen vom Klassiker Aperol Spritz über regionale Alternativen bis hin zu alkoholfreien Varianten, die sehr gut funktionieren, ein attraktives Sortiment bieten. Ideal ist es, wenn auch ein Signaturedrink kreiert und angeboten wird, den es so nur im eigenen Betrieb gibt. Zum Beispiel mit Winzersekt, verfeinert mit einem lokalen Bitteraperitif.
2. … und farblich inszenieren
Neben dem Geschmack spielt dabei auch die Farbe der Getränke eine große Rolle: Leuchtendes Orange, kräftiges Rot oder dezentes Rosé – mit Farben wie diesen wird die Lust aufs Probieren geweckt. Inszeniere die Optik mit großen Gläsern, effektvoller Platzierung von Flaschen und Getränken im Sonnenlicht, schönen Bildern auf Social Media – und dem klassischen Service-Trick: Was auf dem Tablett auffällig quer durch den Betrieb getragen wird, erzielt Sichtkontakte und erzeugt garantiert Bestellungen an anderen Tischen.
3. Snacks zum Dazubestellen
Wie „verführt“ man Gäste, die eigentlich nur auf ein Getränk vorbei schauen wollten, zum Bestellen einer Speise (und möglicherweise weiteren Getränken), sodass der Durchschnittsbon steigt? Auch hier lässt sich von der südeuropäischen Aperitifkultur etwas lernen. Denn dort gehören leckere Snacks einfach dazu. Vom klassischen Brot mit Oliven über die Charcuterie oder Streetfood bis zu unkomplizierten heißen Speisen wie einem Flammkuchen ist praktisch alles umsetzbar, was „snackable“ ist. Sehr attraktiv sind auch kleine Arrangements mit Tellern zum Teilen, die in der Karte gleich neben den Aperitifs bzw. Getränken für draußen empfohlen werden.
4. Gemüse aus dem Pizzaofen
In einem Pizzaofen kann man nicht nur Pizzen und vergleichbare Teiggerichte backen: Sie lassen sich auch hervorragend einsetzen, um Gemüse schnell zu garen und dabei höchst leckere Röstaromen zu erzeugen. In den vergangenen Jahren sind kleine Pizzaöfen für Draußen zum Trend geworden, moderne gasbetriebene Modelle kommen auf sehr hohe Temperaturen, was sowohl eine schnelle Zubereitung ermöglicht als auch Textur und Geschmack positiv beeinflusst. Wurzelgemüse, Auberginen und Zucchini, Kartoffeln und sogar Salate lassen sich hervorragend in solchen Öfen zubereiten.
5. Smart Service
Personal ist knapp, Laufwege sind lang – viele Betriebe setzen daher auf Bestellung und Abholung am Tresen bzw. der Speisen- und Getränkestation. Für Gäste bedeutet das oft Schlangestehen, Hin- und Herlaufen, Tragen, Warten … kurz: eine Verringerung der Aufenthaltsqualität sowie geringere Bereitschaft zur Nachbestellung. Eine smarte Alternative ist die Bestellung über digitale Menükarten, die mittels dem seit Corona überall etablierten QR-Code direkt auf dem eigenen Smartphone aufgerufen werden. Eine App ist dafür nicht nötig, es funktioniert über eine mobile Webseite. Auch die Bezahlung kann direkt über solche Tools erfolgen, die sich mit der eigenen digitalen Kasse verbinden lassen. Die bestellten Speisen und Getränke werden dann an den Platz gebracht. Gäste, die lieber beim Kellner bestellen möchten, gewinnt man, indem man darüber informiert, dass es auf Wunsch sehr gerne weiterhin angeboten wird.
6. Opulenz auch Outdoor
Ein aktuell sehr spannender Interiour-Trend ist „die neue Opulenz“. Darunter versteht man eine farbenfrohe, ornament- und detailreiche sowie gerne auch etwas skurrile Gestaltung der Räumlichkeiten. Die Idee dahinter ist, Gäste auf eine kleine Reise in eine Fantasiewelt mitzunehmen – raus aus dem Alltag mit seinen vielen Sorgen und Krisen. Was fürs Interieur gilt, gilt auch fürs Exterieur: Ein sommerliches, buntes, auch mal Mut zum Kitsch habendes Design wirkt ansprechender für die Gäste als eine rein funktionale Gestaltung der Außenflächen. Kombiniert mit spannenden, vielleicht auch mal schrägen Accessoires lässt du eine besondere Themenwelt entstehen. Tikikult, Italien- oder Schwedenurlaub der Kindheit, wie in den Tropen … lassen Sie der Kreativität im Team freien Lauf!
7. Den Innenraum attraktiv umgestalten
Wohl jeder Gastronom kennt das Phänomen, das an besonders warmen und schönen Tagen auftritt: Alle sitzen draußen und der Gastraum wird zum reinen Durchgang für den Transport von Speisen und Getränken nach draußen – oder für den Gast auf dem Weg zum WC. Was macht man in dieser Zeit mit dem Innenraum? Eine Möglichkeit ist, Produkte, die außer Haus verkauft werden, auf einem großen Tisch zu präsentieren, wie es viele Betriebe in der Coronazeit sehr effektvoll getan haben. So werden Extrageschäfte generiert. Auch möglich ist, mehrere Tische zu einem schön dekorierten „communal table“ zusammen zu stellen – zum Beispiel für größere Gruppen und für Gäste, die eigentlich gerne drinnen sitzen möchten, aber nicht als einzige, isoliert an einem kleinen Tisch in einem großen Raum, sondern im Gefühl der Gemeinschaft. Oder wie wäre es mit einem Arrangement: Aperitif und Snacks draußen, Hauptgang und Dessert serviert am komfortablen Platz drinnen? Last but not least: Mit Raumteilern oder Pflanzen lässt sich der Innenraum temporär verkleinern und auf die Tische nahe der Fenster reduzieren.