Welche Auswirkungen haben die Corona-Pandemie und die damit einher gehenden Maßnahmen zur Eindämmung auf die Gastronomie? Wenig gute, logisch – doch wie genau schätzen Gastronom*innen die aktuelle Situation ein und wie sehen ihre Bedürfnisse aus?
Das wurde im Rahmen einer Umfrage ermittelt, die die Berliner Agentur Proof & Sons in Zusammenarbeit mit der Deutschen Barkeeper Union e.V. aufgesetzt hat. Sie will herausfinden, welche Maßnahmen Gastronom*innen während der letzten Monate ergriffen haben, ob sie planen, diese auch in Zukunft beizubehalten und welche Wünsche sie an Gastronomie-Verbände und Unternehmen haben. Mit den Feedbacks aus der Branche sollen passgenauere Maßnahmen zur Unterstützung der Gastronomie erarbeitet werden können.
Mehr als 200 Beschäftigte aus der Gastronomie – Geschäftsführer*innen, Restaurantleiter*innen, Bartender*innen usw. – in ganz Deutschland nahmen an der Umfrage teil. Die Ergebnisse der Studie wurden nun veröffentlicht.
Einige Learnings und Erkenntnisse aus der Studie:
• Gemeinschaften und Netzwerke haben während der Krise an Bedeutung gewonnen: Das gilt sowohl für Gastronomie-Netzwerke, als auch für die Zusammenarbeit mit der Industrie. Hierbei zeigt sich besonders sinnvoll, dass man wieder mehr lokal denkt und arbeitet.
• Ein Großteil der Befragten wünscht sich mehr Unterstützung durch die Industrie und Berufsverbände. Neben finanzieller Hilfe sind auch Bildungsangebote, Netzwerkmöglichkeiten und Hilfe beim Neustart nach der Pandemie sehr gefragt.
• Das lokale Netzwerk unter den Gastronom*innen wurde zum wichtigsten Verbündeten: Der enge Zusammenhalt und die gegenseitige Hilfe werden auch nach der Pandemie an Bedeutung beibehalten.
• Die Mehrheit geht davon aus, dass die Gastronomie-Branche nach der Pandemie einen starken Zulauf erfahren wird. Viele Gastronom*innen begreifen die Pandemie auch durchaus als Chance, um sich professioneller und wirtschaftlicher aufzustellen.
• Die Corona-Pandemie als „Trendbeschleuniger“: Digitale Lösungen und Touchpoints, kleinere Menükarten, der Fokus auf regionale Produkte sowie innovatives und kreatives Denken und Handeln der Gastronom*innen werden auch in Zukunft an Bedeutung gewinnen.
• Einzelaspekte: 63% erwarten mehr Wechsel in andere Branchen, 54% planen, nach der Krise ihr Menü zu verändern, 75% nennen andere Gastronom*innen als wichtigsten Kontakt seit Beginn der Krise, 73% waren von Gehaltsanpassungen betroffen, 84% planen, nach der Krise ihr Konzept beizubehalten. 57% ziehen aus der Krise ein positives Learning.
Die umfassende Auswertung der Studie inklusive Fazit und Handlungsempfehlungen für die Branche steht hier zum Download bereit: https://proofandsons.com/survey.pdf