Das Coronavirus und die Gastronomie: der nomyblog-Ticker

von Redaktion

Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus haben erhebliche Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Gastronomie. Im nomyblog-Ticker sprechen wir mit Gastronom*innen und anderen Akteur*innen der Branche und geben Tipps weiter. Anregungen nehmen wir per Mail gerne entgegen. 

+++ Jede Menge Tipps, Listen, Checks und Lösungen für den Gastro-Restart haben die Kollegen von Gastrotel zusammen getragen, die Liste wird ständig aktualisiert. Hier. +++

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recover app - interviews-portraits, management, gastronomie Das Coronavirus und die Gastronomie: der nomyblog-Ticker

Die IG Kölner Gastro hat eine App entwickelt, mittels derer die im Verbund organisierten Betriebe eine Kontakt-Nachverfolgung ihrer Gäste managen können: recover. Die Daten werden verschlüsselt abgespeichert und Gäste vor der Nutzung zu anderen Zwecken als der Kontaktnachverfolgung geschützt. Gastronom*innen „vermeiden Zettelwirtschaft und müssen z. B. nicht nach jedem Gast den Hygienevorschriften entsprechend ihre Kulis desinfizieren. So können sich die Gastronom*Innen auf das wesentliche konzentrieren: Ihren Gästen tolle Abende bereiten!“, so die Info.

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+++ Hand-Desinfektion statt Gin: Wir haben uns von der Kyrö Distillery erklären lassen, wie man seine Produktion umstellt. +++

+++ Nobler Zug: Die Enchilada-Gruppe teilt die Dokumente ihrer selbst erarbeiteten Pandemie- und Hygieneplanung mit der Branche. Mehr Infos hier. +++

corona gastronomieberatung 300x200 - interviews-portraits, management, gastronomie Das Coronavirus und die Gastronomie: der nomyblog-Ticker

Viele Gastronomiebetriebe befinden sich derzeit im Krisenmodus und brauchen professionelle Beratung nun besonders. Praktischerweise gibt es derzeit eine 100%-Förderung – und mit The Winner ein maßgeschneidertes Beratungsprogramm. Virtuell und in kleinen Gruppen vermitteln die beiden branchenerfahrenen Beraterinnen Lena Weibel und Julia Butz den teilnehmenden Gastronom*innen fundiertes Fachwissen mit sechs Themenschwerpunkten. Sie reichen vom Kostenmanagement und der Kennzahlenanalyse über digitale Potentiale (Webshop, Lieferung etc.) bis zur Förderung des Teamgeists und zur Steigerung des Gewinns – auch bei niedrigeren Umsätzen, welche in den Monaten nach der Wiedereröffnung durch behördliche Auflagen und weitere Faktoren zu erwarten sind. Wie gesagt: Die Kosten werden komplett übernommen. Anmeldung hier.

+++ Wir stellen von täglichen auf gelegentliche Updates um. Anregungen für gastronomische Aktionen bietet die Initative KMU vs. Corona, hier können auch eigene Ideen eingereicht werden. +++

17. April

+++ Wenn Restaurants wieder eröffnen dürfen, aber Abstand gehalten werden muss, schlägt dann die Stunde des Double Seating? Ein interessanter Gedanke der NZZ Bellevue. +++

+++ In der so genannten Flüchtlingskrise gab es den Refugin, in der Coronakrise kommt nun der Quarantini Social Dry Gin, ein Kollaborationsprojekt von Felix Kaltenthaler (Revolte Rum, Kernstein) und Boris Markic von Tesla Šljivo. Pro verkaufter Flasche gehen fünf Euro an die Gastronomie und den Fachhandel. Der Verkauf startet in Kürze. +++

+++ Auch für Frankfurt gibt es eine Karte mit liefernden / Take-away anbietenden Gastronomien. +++

16. April

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Eine schöne Form der Unterstützung aus Köln: Anschreiben-lassen mal anders herum – die Wirte haben einen Deckel bei ihren Stammgästen. +++

+++ „Maybe everything just bounces back to normal and we’re allowed into restaurants again in a few weeks. But will it really be “normal”? Will we travel the world to eat at restaurants? Will we sit down with our friends for hours in small restaurants and eat from shared plates? Consume food prepared by cooks who don’t live in isolation and who don’t cook with gloves, wear protective masks while they touch and taste your food? I don’t think so. We truly don’t know anything yet and we can’t even imagine what the world will look like in 6 or 12 months.“ Einen sehr lesenswerten Text über den status quo und die (mögliche) Zukunft der Gastronomie, speziell in Berlin, hat Per Meurling von Berlin Food Stories geschrieben. +++

+++ Abschmecken mit Mundschutz? Service „am Gast“? Wie soll das nach Corona funktionieren? Darüber macht sich Jürgen Dollase interessante Gedanken. +++

+++ Sehr empfehlenswert sind weiterhin die Corona Crisis Talks der Berliner Feminist Food Club. Von Krisen-PR über das Aufsetzen eines Webshops bis zum persönlichen Klarkommen mit der Ausnahmesituation gibt es hier viele Expert*innen-Tips. Die Talks kann man sich als Video anschauen oder die Transkriptionen lesen. +++

+++ Bis mindestens 3. Mai bleiben nun also Gastronomien weiter geschlossen in Deutschland. In den USA sieht die Situation etwas anders aus – hier gibt es trotz Lockdown immer noch Bars, die geöffnet sind. Wie das sein kann – ein Bericht von Gowi Chandra. +++

+++ Dann eben digital: Statt als Konferenz gibt es das Das Bar Symposium Cologne nun in Form von Youtube-Interviews, z.B. im Eric Bergmann aus Stuttgart (mit dem wir nach der Schließung seiner Bar „Jigger & Spoon“ sprachen) und Jörg Meyer vom „Le Lion“ aus Hamburg. +++

9. April

+++ Wir machen eine kleine Pause und sind am 16. April zurück. Bis dahin empfehlen wir euch das lange Interview, das wir mit Ben Pommer vom BRLO Brwhouse geführt haben. +++

7. April

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Support Your Münchner Drinks: Neun Münchner Indie-Getränke-Hersteller von Mineralwasser über Limo und Bier bis Spirituose haben sich zusammengeschlossen, um ihre Produkte gemeinsam und direkt an die Bewohner*innen der Stadt zu verkaufen und auch zu liefern. Für Marken wie Huubert, Balis, Mondino Amaro oder Heiland brechen aktuell durch die Schließungen und Einschränkungen in der Gastronomie die wichtigsten Absatzkanäle weg. Damit diese langfristigen Einbußen nicht zum Existenzkampf werden, ruft man zudem die Getränkehändler zum Schulterschluss auf, um die Münchner Marken prominent zu platzieren und zu promoten. „Damit die Münchner Getränkelandschaft auch nach der Krise weiterhin so bunt, vielseitig und regional bleibt“, erklärt Timo Thurner, Mitgründer und Geschäftsführer von Aqua Monaco. Der brandneue Organic-Limo-Range (persönlicher Favorit: Rhabarber-Ingwer) gibt es im Webshop auch zu kaufen, interessant sind auch die Bundles für den Drink dahoam. +++

+++ Öffnet die METRO in Kürze alle seine Großmärkte in Deutschland für Endverbraucher? Rolling Pin berichtet. +++

+++ Thomas Aurich, Gastronom und FIZZZ-Kolumnist, geht davon aus, dass beim aktuellen Reizthema Betriebsschließungsversicherung noch Potential besteht, dass diese im aktuellen Pandemie-Fall doch greifen. Allerdings müsse man sich auf ein langes Prüfverfahren einstellen, was der kurzen Liquidität nicht gerade zuträglich ist. +++

+++ Heute gibt’s wieder ein interessantes Webinar, dieses Mal vom Leaders Club Deutschland: Facts & Förderungen sowie Chancen, Trends & To Do’s für die Nach-Corona-Zeit. Mehr Infos hier. +++

6. April

+++ Digitaler Frühjahrsputz bzw. die Zwangspause nutzen, um Social Media auf Vordermann zu bringen: Tipps für den gastronomischen Instagram-Account gibt’s übermorgen (Mittwoch, 8. April) im kostenlosen Webinar von Kommunikationsberaterin Sonja Theile-Ochel aus Köln, Anmeldung hier. +++

+++ Ab sofort gibt es eine zentrale Spenden-Webseite für das Gesamtprojekt #kochenfürhelden auf Betterplace. Und es sind nun auch Münchner Gastronom*innen dabei und bereiten from scratch rund 1.000 Speisen für Menschen in systemrelevanten Berufen zu. Unter anderem beteiligen sich die Restaurants „Mural“, „Xavers“ und „Tian“ unter dem Motto „Mingahoitzam“. Mehr Infos hier. +++

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Onur Elci von der „Kitchen Guerilla“ spricht im Podcast hospitality inspiration Klartext über die Forderungen der Gastronomie an die Regierung und über das spontan aus der Taufe gehobene Projekt #soliküche. Eine besonders hörenswerte Ausgabe. +++

+++ Der Liefer-Gigant Lieferando gibt in der Krise, von der es alles in allem durchaus profitieren dürfte, kein besonders gutes Bild ab: Von unzureichendem Hygieneschutz bis zum Versuch, den Betriebsrat der Rider durch Besetzung mit Büro-Mitarbeiter*innen zu schwächen, berichtet bento. +++

+++ Digitales Trinkgeld für Bars jetzt in ganz GSA: Support Your Local Bar gibt es ab sofort auch in Österreich und der Schweiz. +++

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shakenight wohnzimmer cocktail kurs - interviews-portraits, management, gastronomie Das Coronavirus und die Gastronomie: der nomyblog-Ticker

Die „ShakeNights“ sind Events in Bars, bei denen die Teilnehmer*innen in einem Kurs das Mixen von Cocktails lernen. Das geht zurzeit natürlich nicht – aber doch, übers Internet. Das Format heißt ShakeNight Digital: Unter Anleitung von Profi-Bartender*innen kommt der Kurs ins Wohnzimmer. Im Webshop gibt es zudem Merchandise wie Hoodies und Caps, bei dessen Kauf ein Teil an die Bar-Community gespendet wird. +++

4. April

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Viele, praktisch alle Hotels stehen leer. Und Obdachlose auf der Straße, wegen geschlossener Unterkünfte mehr denn je. Die Unterkünfte, die offen sind, stellen wegen des erhöhten Andrangs eine große Gefahr für die Menschen dar, sich anzustecken. Eine Lösung will die Initiative #hotelsforhomeless schaffen. „Berlin, Mainz und Frankfurt haben bereits den Anfang gemacht“, schreiben die Initiator*innen auf der Webseite: „Obdachlose Menschen werden bundesweit dezentral in Einzel- oder Doppelzimmern in Hotels, Hostels oder Jugendherbergen untergebracht. Diese stehen momentan leer. Betreut werden die Menschen in den Hotels von einem sozialen Träger. So können auch einzelne Etagen im Ernstfall zu Quarantänestationen werden. Dabei ist es wichtig, dass in jedem Gebäude neben Sozialarbeitern auch Ärzte anwesend sind, um die medizinische Versorgung der Obdachlosen zu gewährleisten.“ Kurzfristige und unbürokratische Hilfe sei vonnöten, die finanziellen Mittel müssen durch die jeweiligen Länder und Kommunen bereitgestellt werden, so die Forderung. Eine Petition kann hier unterschrieben werden. +++

+++ Wann gibt es endlich eine Seite, die alle aktuellen Hilfsportale und Initiativen bündelt, fragen wir uns schon seit Tagen. Help-Gastro ist eine Kooperation von Gastronomie gegen Rassismus und der Deutschen Barkeeper-Union (DBU), die genau das jetzt tun will. „Wir haben die Angebote nach Regionen geordnet. Sucht und findet Eure Region und unterstützt sie und Euer Lieblingslokal mit dem jeweiligen individuellen Angebot!“, steht auf der Webseite. Noch nicht eingetragene Initiativen können gerne gemeldet werden. +++

+++ Das sehr informative Interview des Good Food Collective mit Rupert Read von Extinction Rebellion – sehr fundiert und sachlich, ganz anders als das Image, das XR oft zugeschrieben wird – vom 28. März gibt es jetzt als Video:

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+++ United We Stream – Livestreams von DJ-Sets aus (natürlich leeren) Berliner Clubs plus Spendensammlung – gibt es jetzt auch in Hamburg. +++

+++ Viele Berliner Clubs haben Spendenkampagnen gestartet. Einen Überblick hat The Clubmap aufgesetzt. +++

+++ Wir-liefern.org ist eine Plattform für Gastronomie und Shops in Deutschland und Österreich, die in der Krise liefern. Der Eintrag für Betriebe ist natürlich kostenlos. +++

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zweikommavier2020 - interviews-portraits, management, gastronomie Das Coronavirus und die Gastronomie: der nomyblog-Ticker

zweikommavier heißt die Krise-Initiative des (natürlich auch verschobenen) Branchenevents Koch des Jahres (wir waren 2017 dabei): 2,4 Millionen ist die Zahl all derer, die in der HoReCa-Branche in Deutschland tätig sind und in über 222.000 Betrieben rund 94 Milliarden Umsatz erwirtschaftet haben. „All derer, von denen wir wollen, dass sie auch nach der Krise noch da sind, dass ihre Cafes, Bars, urigen Kneipen, Restaurants, Hotels, Foodtrucks, Caterings, etc. auch nach der Krise noch unsere Straßen säumen und unser Leben vielfältiger, bunter, kulinarischer – schlicht lebenswerter machen!“, liest man auf der Webseite. Hinsichtlich der vielen Initiativen fasse man Mut, liest man dort auch, und vielleicht biete diese Zeit auch die Chance für eine andere Gastronomie und mehr Wertschätzung. Schön wäre es. +++

3. April

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Heute gibt es bei uns ein kleines Delivery-Special:

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Alexandra Bühler vom Cocktailblog Barstalker hat eine hübsche „Home Boozing“-Übersichtskarte mit Berliner Bars gestaltet, die zurzeit Drinks liefern. Vom Bürkner Eck in Neukölln über die Stairs Bar im Westen bis zum Pawn Dot Com in Mitte. Dort hat man sich übrigens mit den kochenden Gebrüdern Eggert zusammengetan und bietet gemeinsam mit ihnen ab dem 7.04. täglich von 12 bis 20 Uhr drei Food-and-Drink-Menüs an.

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Sind Lieferdienste eigentlich die Gewinner der Corona-Krise und insbesondere Lieferando? Nur bedingt, sagt Gründer Jörg Gerbig im Podcast von OMR – zwar seien viele, nämlich 2.500 Restaurants der Plattform kurzfristig beigetreten, allerdings habe sich das typische Bestellverhalten mangels klassischer Tages- und Wochenabläufe verändert. Naja, insgesamt klingt es schon nach Gewinn. Auch das Thema Hygiene – Übergabe kontaktlos, z.B. indem das vorab bezahlte Essen vor die Tür gestellt wird – und Sicherheit für die Fahrer*innen werden besprochen. So gebe es Desinfektionsmöglichkeiten an allen Sammelstellen der „Rider“, wie sie bei Lieferando heißen.

+++ Die Vorsichtsmaßnahmen sind Orry Mittenmaier allerdings deutlich zu wenig: Er hat eine Online-Petition gestartet und fordert dort Desinfektionsmittel, Schutzkleidung und bessere Arbeitsbedingungen für die Lieferando-Fahrer. „Ich selbst war Kurierfahrer bei foodora und deliveroo und war anschließend Betriebsratsvorsitzender bei deliveroo, bis dieser zerschlagen wurde“, schreibt er. Er rief dann mit anderen Ridern die Kampagne Liefern am Limit ins Leben und setzt sich zusammen mit der NGG weiterhin für bessere Arbeitsbedingungen bei den Lieferdiensten ein. Die fünf konkreten Forderungen der Petition sind
1. Desinfektionsmittel für alle Rider während der Corona-Pandemie
2. die Beschaffung von Schutzkleidung und regelmäßig neuer sauberer Ausrüstung.
3. mehr Thermotaschen bereitstellen
4. mehr Personal: Aufgrund des Personalmangels werde das Essen oftmals unter 65 Grad geliefert, weil es zu lange herumliegt, dies sei ein eklatanter Verstoß gegen die Lebensmittelhygieneverordnung
5. eine Verschleißpauschale u.a. für Handy- und Datenverbrauch +++

+++ Eine Alternative zu Lieferando in Berlin gibt es: Sie nennt sich Kolyma 2. Der Fahrradkurier wurde gegründet im Sommer 2019 von Stefano Lombardo, der zuvor hauptsächlich für Deliveroo (aus dem deutschen Markt ausgetreten) radelte. Die Mindestbestellmenge mit seinen Partnerrestaurants hat man auf 30 Euro festgelegt, damit über die vereinbarte Provision genug Geld für die Fahrer*innen des Drahtesel-Kollektivs übrig bleibt. „Acht Euro pro Tour müssen für uns drin sein“, so Lombardo in einem tip-Beitrag. In einen Preiskampf mit dem Marktführer Lieferando wolle man gar nicht erst eintreten. Zu den ca. 20 Restaurants, die über Kolyma 2 liefern, gehören u.a. das „Café Botanico“, das „Moksa“ und das „Goldies“. +++

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Guter Name: Apocalypse Delivery nennt sich ein Zusammenschluss von Berliner Genusshandwerker*innen, die ihre Produkte jetzt liefern – von Brot (Albatross) bis Bier (Mash Pit). Die Lieferung erfolgt auch hier per Prepay und kontaktlos. +++

+++ Der Kassensystem-Anbieter Gastrofix hat einen landesweiten Lieferservice-Finder gelauncht. Stand heute für fünf große Städte, es werden sicher weitere folgen. Zusätzlich stellt das Unternehmen jedem seine*r Mitarbeiter*innen bis zu 500 Euro zur Verfügung, um bei den eigenen Gastro-Kunden zu bestellen. +++

2. April

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Der Düsseldorfer Gastronom Walid El-Sheikh („Sir Walter“, „Elephant Bar“, „Baby Anna“ und gerade erst eröffnet, „Boston Sportsbar“) lässt seine Minijobber*innen und Aushilfskräfte nicht im Stich: Bis zum Ende der Schließungszeit seiner Bars beschäftigt er sie weiter – Aufräumen, Putzen, Organisieren, zu tun ist anscheinend genug, siehe Video. +++

+++ Per Meurling von Berlin Food Stories geht sonst ungefähr sieben Mal am Tag in einem Berliner Restaurant essen. Und jetzt? Hat er für die Hauptstadt den großen Lockdown Guide veröffentlicht, der stellt in drei Unterteilungen Betriebe in der ganzen Stadt vor, die Essen liefern und/oder zur Abholung bieten, größtenteils von ihm selbst getestet. Dazu gibt es Tipps zu Unterstützungsmöglichkeiten, Weinhandlungen, die liefern und mehr. +++

+++ Für München gibt es die Übersicht über Betriebe, die in der Coronakrise einen Liefer- oder Abholdienst gestartet haben, in interaktiver Kartenform: München bringt’s von der Süddeutschen Zeitung. +++

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dingsdums 300x200 - interviews-portraits, management, gastronomie Das Coronavirus und die Gastronomie: der nomyblog-Ticker

Foto: Redaktion

„Die Krise hat uns natürlich schlagartig überrumpelt, doch als junges, flexibles Unternehmen versuchen wir das Beste daraus zu machen“, sagt Mauritz Schröder von Dingsdums, dem vielleicht nachhaltigsten Dumpling-Store der Welt. Wie navigieren er und seine Geschäftspartnerin Ann-Kathrin Wohlrab ihr Start-up durch die schwierige Zeit ohne Gäste? „Wir haben unseren Onlineshop aufgefüllt und aktuell die Option des kostenlosen Versands innerhalb bestimmter Berliner Bezirke mit angepasstem Mindestbestellwert. Dies läuft soweit gut an und wir können ein wenig Umsatz generieren.“ Wir waren vor der Corona-Krise zum Interview vor Ort, hier ist der Beitrag mit Update aus Gründen. +++

+++ Wie lange könnt ihr noch? Hat Mixology Bar-Betreiber*innen im ganzen Land gefragt. Wie lange reichen die Rücklagen, liquiden Mittel, bei weiterhin Einnahmen um den Nullpunkt? Die Antworten fallen recht unterschiedlich aus. +++

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be an angel - interviews-portraits, management, gastronomie Das Coronavirus und die Gastronomie: der nomyblog-Ticker

Geflüchtete kochen für Obdachlose in Berlin: Auf Initiative des Vereins Be an Angel e.V. und in Kooperation mit der Kältehilfe Berlin versorgen das Restaurant Kreuzberger Himmel und das Catering-Unternehmen Bab al-Jinan Obdachlose mit warmen Mahlzeiten. Das Küchenteam vom Kreuzberger Himmel stellt seine Zeit zur Verfügung, Bab al-Jinan stellt den Food-Truck. Schon seit dem 24. März werden täglich bis zu 70 Mahlzeiten an sieben Tagen die Woche an vier verschiedenen Standorten in Berlin ausgegeben. Rund 2.000 Euro für die Nahrungsmittel wurden bereits über Spenden gesammelt. Gespendet werden kann hier. +++

+++ Die METRO hat ihr eigenes Gutscheinportal gelauncht: Auf www.hilfeLokal.de können Gastronomie-Betriebe und andere selbstständige Unternehmer digitale Gutscheine erstellen und anbieten. Bei einer Anmeldung über die Metro-Website übernimmt das C&C-Unternehmen bis Ende Mai die Kosten für Registrierung und Provision; die Beträge aus dem Gutscheinverkauf werden kurzfristig an die Betriebe ausgezahlt. +++

+++ Auf dem Portal Betterplace sammelt LokalFreunde Spenden für Gastronomiebetriebe ein – hier ist auch zu sehen, wie viel finanzielle Unterstützung die Locations bereits von ihren Fans und Freunden erhalten haben. +++

1. April

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Ricarda Farnbachers nachhaltiges Catering stellten wir im vergangenen Jahr vor. Jetzt nutzt die Berliner Unternehmerin die Zeit und Zwangspause und versorgt zehn bedürftige Familien über die Arche mit warmen Mahlzeiten. Die Küchenchefs Alex Gross und Colin Seffer planen und kochen jeden Mittag ein gesundes, leckeres Essen – selbstverständlich unter Einhaltung aller vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsregeln. „Als Unternehmerin im Food-Bereich und als Mutter liegt mir besonders das Wohl von Familien und Kindern am Herzen. Daher wollen wir die Arche unterstützen, damit in dieser schweren Zeit für bedürftige Familien zumindest das gesunde und warme Mittagessen gesichert ist.“, so Farnbacher. +++

+++ Der Spirituosenkonzern Diageo unterstützt Bars und andere Gastronomien in Deutschland mit seiner Marke Johnnie Walker: 500.000 Euro werden dafür bereitgestellt, je Betrieb werden 500 Euro ausgegeben. Mehr Infos hier. +++

+++ Tip Your Local ist ein weiteres Portal für digitales Trinkgeld. Schöne Idee hier: Man kann zwischen verschiedenen virtuellen Getränken und entsprechender Trinkgeldsumme wählen. +++

+++ Auch am Start ist Save Our Restaurants. Schöne Idee hier: Es werden auch Fahrer*innen vermittelt. +++

+++ Die Kitchen Guerilla aus Hamburg mit einem ersten Zwischenstand ihrer Aktion #soliküche: „Letzte Woche haben wir 3.039 Essens-Pakete verkauft, 1.100 davon haben wir bereits an Obdachlose ausgeliefert. Geholfen haben uns dabei der Arbeiter-Samariter-Bund Ortsverband Hamburg-Mitte e.V., der Alimaus Speisesaal und der Bürger helfen Bürgern e.V. Eine großartige Zusammenarbeit ❤️ Diese Woche haben wir auf 1500 Mahlzeiten erhöht – und wir haben noch etwas bekannt zu geben: Wir haben entschieden, die #SoliKüche auch nach Ende der Corona-Krise weiterzuführen. Zum einen, weil uns die Resonanz der Betroffenen sehr berührt. Zum anderen, weil wir festgestellt haben, dass es in der Essens-Verpflegung für Obdachlose viel Luft nach oben gibt – vor und sicherlich auch nach der Krise.“  Die bisherigen Einnahmen decken knapp die Kosten, die durch das Projekt entstehen, so die Info. Drei Mitarbeiter können dadurch aktuell ohne Kurzarbeit weiter beschäftigt werden. +++

+++ Auch in Dortmund wird für Bedürftige gekocht: Die Gastro Initiative Dortmund, ein Zusammenschluss lokaler Betriebe, beliefert soziale Einrichtungen in der Corona-Krise mit frischen Speisen. +++

+++ Eine umfangreiche Checkliste mit Tipps für Wege durch die Krise hat das Gastgewerbe Magazin für Hotels und Gastronomien aufgesetzt. +++

31. März

+++ #kochenfürhelden sorgt für jede Menge Essen für Menschen in Funktionsberufen in Hamburg: Lest dazu unser ausführliches Interview mit Thomas Kosikowski vom „Salt & Silver“. +++

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„Bleiben Sie negativ“: Das Küchenteam des „Schwan“ bekommt viel Dankbarkeit für das Koch-Engagement für Kliniken und Co. Foto: Kerstin Rapp-Schwan

#kochenfürhelden auch in Düsseldorf: Kerstin Rapp-Schwan, Betreiberin der „Schwan“-Restaurants, beteiligt sich ebenfalls an der Aktion. Aktuell kocht man u.a. für das Marien Hospital, die Drogeriekette dm und die Armenküche der Stadt rund 60 bis 100 Portionen am Tag. „Es ist eine sinnstiftende Tätigkeit, die uns auch emotional hilft“, erklärt sie. Weitere Betriebe der Stadt werden sich in Kürze anschließen. Mehr dazu in der Rheinischen Post. +++

+++ Wie ist es in Coronazeiten um das Thema Nachhaltigkeit bestellt? Unsere Meinung: Sie ist jetzt wichtiger denn je, denn Covid-19 hängt eng mit der Zerstörung von natürlichen Ökosystemen und der Ausbeutung der Natur u.a. zur Nahrungsmittelproduktion zusammen. Akute Krise und chronische Krise – und was dagegen zu tun ist: ein Kommentar von nomyblog für Greentable, die Initiative für nachhaltige Gastronomie. +++

+++ Eine überregionale neue Plattform für Gutscheine und Spenden ist Supportmylocals. +++

+++ Wer zu wem in dieser Situation? Ein Suche-Biete-Portal für Foodservice- und Convenience-Unternehmen hat die ErfaFoodService aufgesetzt. +++

+++ Das „Barcomi’s“ Berlin verkauft jetzt Krankenhaus Kraft Pakete in drei Größen, die man kaufen und an eines der teilnehmenden Kliniken schicken lassen kann, um das Personal zu stärken. Das Café-Restaurant packt noch Kaffee, Gebäck oder ganze Kuchen dazu. +++

30. März

+++ Über 40 Restaurants im ganzen Land beteiligen sich mittlerweile an #kochenfürhelden und versorgen Menschen in Funktionsberufen mit frischem, gutem Essen. „So viel Support kam und kommt. Lieferanten, die uns Ware zur Verfügung stellen, Firmen, die Lieferwagen sponsorn, Apotheker, die Desinfektionsmittel zusammenrühren, Freiwillige, die sich anbieten, in der Küche zu helfen, Eintopf auszufahren, uns Gesichtsmasken zu nähen, Menschen vom Stamme „Gib!“, die durch die Unterstützung unserer Crowdfunding-Kampagne dafür sorgt, dass wir sogar dann, wenn die Warenspenden dürftiger werden sollten, weil die Vorratskammern sich leeren, noch ein bisschen durchhalten und keinem Krankenhaus von heute auf Morgen sagen müssen: „der Hahn ist zu, der Ofen aus und Ihr steht ab sofort wieder allein da!“, schreibt Mitinitiatorin Ilona Scholl auf Facebook. +++

+++ Stattliche Zahl: Über 300.000 Euro haben die Berliner*innen bei Helfen.Berlin schon in Gutscheine investiert, mittlerweile sind 1.700 Lieblingsorte registriert.  +++

+++ Das Future Food Institute richtet am 9. April eine Online-Konferenz aus: Beim Covid-19 Strategy Summit sprechen Expert*innen darüber, wie Unternehmen der Lebensmittel- und Gastronomiebranche sich für die Nach-Corona-Zeit aufstellen und Strategien entwickeln können. +++

+++ Bettina Sturm von Respekt Herr Specht begleitet Café-Gründer*innen bei ihrer Planung, Eröffnung und darüber hinaus. Jetzt hat sie um ein Update gebeten: Wie gehen die Betreiber*innen mit der aktuellen Situation um? Hier sind die ersten beiden Videos der neuen Reihe #supportmunichcafes:

 

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+++ Wir kennen die Firma Dyson in der Gastronomie vor allem von seinen Handtrocknern im WC-Bereich. Jetzt hat sie binnen weniger Tage Beatmungsgeräte konzipiert und gebaut, die speziell für Covid-19-Patienten ausgelegt sind. Sie sollen nun gespendet werden. Der Stern hat die Story. +++

+++ Viel hilft viel: Die Berliner Clubmap hat einen Online-Flohmarkt eröffnet, hier können Platten, Klamotten und andere Dinge des Partyumfelds gekauft werden, das Geld kommt natürlich den Clubs der Stadt zugute. +++

+++ SOS – Save Our Sounds lautet der programmatische Name der Spendenkampagne des Hamburger Clubkombinats zur Rettung der örtlichen Clubszene. +++

+++ „Suppen liefern ist aber natürlich ein Problem. Darum haben wir unsere Ramen in ihre Bestandteile zerlegt und verkaufen sie als Sets zum Fertigkochen. In der Box kommen frische Ramennudeln, fertige Brühe zum Aufwärmen, und jeweils Toppings in einer separater Schale. Dann müssen die Leute zu Hause nur Wasser kochen, die Nudeln reingeben, gleichzeitig die Brühe aufwärmen, dann alles anrichten – total einfach. Schneller könnte man sich eingeschweißte Instantramen auch nicht fertig machen.“ Wie Gastronom*innen mit der Situation kämpfen und was ihnen Hoffnung macht – eine Reportage der Zeit zum Thema. +++

29. März

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„Gastronomie ist systemrelevant“, sagt der Hamburger Erste Bürgermeister Peter Tschentscher im informativen Gespräch mit Tim Mälzer. Diese Sonderausgabe seines Podcasts Fiete Gastro können wir sehr empfehlen. +++

+++ Hilfe für die Düsseldorfer und Kölner Gastronomie: In der Landeshauptstadt wurde das Portal Local Gastro gelauncht, das Bestellmöglichkeiten in örtlichen Restaurants auflistet. Der Eintrag ist hier ebenso kostenlos wie bei Mer Sind Eins für Köln (und München). +++

+++ Das Stadtmarketing in Karlsruhe hat mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung für örtliche Gastronomien und Shops einen kostenlosen Lieferdienst eingerichtet: Fahrradkuriere bringen die Ware im Stadtgebiet zu den Kund*innen. Auf der Webseite food@home trägt man teilnehmende Gastrobetriebe zusammen. +++

+++ Welche Sicherheits- und Hygienemaßnahmen sollte man bei Abholung und Lieferung beachten? Nation’s Restaurant News hat Tipps. +++

+++ Wie sich Berliner Restaurants jetzt unterstützen lassen: Die Kolleginnen von Team Tasty haben Tipps und Ideen zusammengetragen. +++

+++ Der Dehoga hat eine Umfrage zu den Hilfsmaßnahmen des Bundes und der Länder in Folge der Corona-Krise aufgesetzt und bittet Gastronom*innen und Hotelbetreiber*innen, bis zum 3. April 2020 teilzunehmen. Hier. +++

28. März

+++ Heute (Samstag) gibt es um 19 Uhr gleich zwei interessante Webstreams:

Foodtrucks Deutschland, der Zusammenschluss der Streetfood-Branche, präsentiert seine erste Folge von „Foodtruck TV“: Klaus-Peter Wünsch im Gespräch mit Markus Bauer von der Mahavi Group, (Gastronomiegruppe und Veranstalter Foodtruck Festival Fürstenfeldbruck), Eddie Bork vom Foodtruck „Eddielicious“ aus Berlin, Gewinner der SAT.1-Sendung „Karawane der Köche“ 2016, und Sven Vieth von Doggylicious aus Paderborn, Foodtrucker, Veranstalter und „Lieferdienstinslebenrufer“. Wie geht das bewegte Food-Business mit der Krise um? Auf der Facebook-Seite ist das Video des Web-Talks zu finden. +++

Das Forum des Good Food Collective hätte eigentlich heute stattgefunden, es ist auf den 17. Oktober verschoben worden. Heute gibt es dafür – auch um 19 Uhr – ein Interview mit Rupert Read von Extinction Rebellion über Corona und seine Lehren über die Zeit, in der wir gerade leben: Klimakrise, Ernährungswende, die richtigen Formen von Engagement und Protest. Das Ganze findet auf Zoom statt. +++

+++ Lokalhelden lautet der Name der Initiative des Dehoga Bayern und des Radiosenders Bayern 3: Die interaktive Karte zeigt an, wo in Bayern Restaurants Lieferung bzw. Abholung anbieten. Die Registrierung ist natürlich kostenlos. +++

+++ Es werden immer mehr: Noch eine neue Alternative für den Gutschein(ver)kauf und Lieferung bietet der Prostspender. +++

+++ Die Graswurzel-Bewegung im Radio-Interview: Reiner Veit von der Inforadio-Sendung Aufgegabelt spricht mit Ilona Scholl und Max Strohe vom Berliner „tulus lotrek“ über ihre Initiative „Kochen für Helden“. Dazu ein Statement von Sebastian Frank vom Berliner Horváth, der auch mitmacht – und die Zeit zu Hause gar nicht so schlecht findet. +++

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Foto: Anna Nesterenko

„Natürlich muss man schauen wie es sich die nächsten Wochen stabilisiert, haben aber bisher 40% unserer Wocheneinnahmen über den Onlineverkauf abgedeckt.“  Mit Cocktail-Lieferung und weiteren Maßnahmen navigiert der Berliner Bartender Konstantin Hennrich seine „Stairs Bar“ durch die Krise. Die FIZZZ hat mit ihm gesprochen. +++

+++ Entspannung für Helfende: Das Wiener Wiener Palais Hansen Kempinski spendiert „Corona-Helden“ eine Nacht für zwei Personen im Fünfsterner, inklusive Wellness und Frühstück, berichtet Falstaff. +++

27. März

+++ Die auf Nachhaltigkeit spezialisierte Agentur Branding Cuisine, die auch den Gastronomie-Wettbewerb WeltverbEsserer ausrichtet, hat Marketing-Tipps für Betriebe veröffentlicht, die diesen durch die Corona-Krise helfen sollen. Kurz, knackig, mit Umsetzungsbeispielen plus Linktipps. +++

+++ Das Berliner Restaurant „Kreuzberger Himmel“ bietet seit seiner Eröffnung Geflüchteten eine berufliche Perspektive. Jetzt, wo auch dieser Betrieb bis auf Weiteres keine Gäste mehr empfangen darf, hat man aufs Kochen die Berliner Tafel umgestellt. Das braucht Geld, Spenden werden hier gerne entgegen genommen. +++

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gastroretter - interviews-portraits, management, gastronomie Das Coronavirus und die Gastronomie: der nomyblog-Ticker

GastroRetter heißt eine aus Hamburg stammende Initiative. „Bei GastroRetter können Gastronomiebetriebe Poster und Grafiken kostenlos herunterladen, um ihr Take-Away-Angebot offline und online zu bewerben“, so die Webseiten-Info. Diese Poster sollen die Nachbarschaft zum Bestellen im Restaurant motivieren, statt im Supermarkt einzukaufen. +++

+++ Viele Restaurants stellen auf Lieferung um, der Hamburger Gastronom Thomas Imbusch vom 100/200 hat ein besonderes Konzept entwickelt: Er nimmt seinen – ebenfalls krisengebeutelten – Lieferanten weiter Ware ab und bündelt sie zur „Grundkiste“. Mit kleinem Aufschlag für die eigenen Unkosten verkauft er die „kuratierten“ Lebensmittel an seine Kunden weiter. „Immer dabei sind Brot und Butter, hinzu kommt ein fertig gekochtes Gericht zum baldigen Verzehr und eines mit längerer Haltbarkeit, Eier, frisches Obst, Wurstwaren und Rezept-Ideen für die Zubereitung. On top gibt es zwei Flaschen Schaumwein“, berichtet Szene Hamburg. Die Grundkiste kann innerhalb der Hansestadt hier bestellt werden. +++

+++ Solidarisches Stuttgart: Auf Lokal Support können Gäste ihren Gastronomie-Betrieben auch während der Schließungszeit ein Trinkgeld geben. +++

+++ Rettet die Clubszene? Nein, repariert sie – so der Aufruf des Journalisten Shawn Reynaldo vor dem Hintergrund der Corona-Krise. Ein langer (englischer) und sehr guter Text. +++

+++ Infos für die Discotheken-Branche zur aktuellen Lage hat das Disco-Magazin zusammengestellt. +++

+++ Die Berlin Food Week wird 2020 nicht als Publikumsevent stattfinden, gaben die Veranstalter*innen bekannt. Ein Grund für die Absage ist mangelnde Planungssicherheit, und ein weiterer ist, dass man sich nicht vorstellen kann, dass es in diesem Jahr Interesse an solchen Event-Formaten mit großem Publikums-Aufkommen geben wird, erklärt Mitinitiatorin Alexandra Laubrinus: „Viele Gastronomen bangen um ihre Existenz. Wir möchten deswegen lieber über andere Wege nachdenken, die Food- und Gastro-Szene zu unterstützen.” Das Team werde nun gemeinsam mit langjährigen Partnern und Sponsoren Möglichkeiten erörtern, welchen Beitrag die Plattform für die Gastronomie-Landschaft, Produzenten und Food-Startups leisten kann. +++

+++ Ein Blick nach Dänemark: Dort setzt man nicht auf Kurzarbeit, sondern vielmehr übernimmt der Staat, wenn Firmenchefs aufgrund der Krise mindestens 30 Prozent der Belegschaft entlassen müssten. Voraussetzung: Die Mitarbeiter bleiben im Unternehmen und werden nicht gekündigt. „Auf bis zu 90 Prozent eines Gehalts, bis zu 3100 Euro im Monat, erstreckt sich die staatliche Hilfe. Außerdem beteiligt sich der dänische Staat an Gewerbemieten, springt bei Krankheitszahlungen ein und stundet Mehrwertsteuerzahlungen“, berichtet Falstaff. Auf drei Monate ist dieses Programm angelegt, rückwirkend ab dem 9. März. Teilnehmende Mitarbeiter dürfen nicht arbeiten. Sie müssen zu Hause bleiben und auf fünf Urlaubstage verzichten. +++

+++ Der Feminist Food Club hat eine Krisen-Workshop-Reihe mit Expert*innen gestartet – wir berichteten. Die Videos der bisherigen Workshops gibt es hier. +++

+++ Ben Pommer vom „BRLO Brwhouse“ in Berlin bezieht Stellung zum Thema Kurzarbeit: „Was mein Wunsch wäre, und ich denke, dass ich hier für die ganze Branche spreche: In der Gastro muss es einen anderen Satz für das Kurzarbeitsgeld geben, einen, der die Realität wirklich abbildet, also 80 oder 90 Prozent. Und: Die von den Betrieben vorgestreckten Zahlungen müssen schnell von der Arbeitsagentur zurückfließen.“ Das ganze Statement hier. +++

+++ „Ohne digitale Kommunikation würden wir in der aktuellen Situation durchdrehen, wenn face to face, das klassische Analoge, nun komplett wegbricht. Aber ich denke, wir werden in einigen Wochen unendlich erleichtert sein, diese nicht mehr und beinahe ausschließlich nutzen zu müssen. Der Mensch hat Lust auf reale Kontakte, weil er ein Gruppen- und Gemeinschaftstier ist. Wir werden so dankbar sein, wieder in eine Bar gehen zu können.“ Sagt der Psychotherapeut und Bargänger Holger Kuntze im Gespräch mit Mixology, in dem er Bartender*innen auch Tipps gibt, wie sie mit der schwierigen Situation umgehen können. +++

26. März

+++ Heute Abend gibt es wieder ein kostenloses Webinar der ahgz: „Klarheit in den Zahlen“ ist eine Fortsetzung der ersten Ausgabe. Referent Erich Nagl von der Etl Adhoga Steuerberatungsgesellschaft. spricht den Gastronom*innen Roland Koch (Gastroconsulting Hamburg) und Kerstin Rapp-Schwan (Schwan & Schwan Gastro, Düsseldorf). Sie berichten, was sie und seit Beginn der Krise getan haben, wie sie die Krise überstehen wollen und auf welche Hindernisse sie stoßen. Auch die Clubszene kommt zu Wort: Pamela Schobeß, Betreiberin des Berliner Clubs Gretchen und Vorsitzende der Clubcommission Berlin, spricht für die Clubbetreiber*innne der Hauptstadt
. Und: „Wann ist die Reißleine zu ziehen? Insolvenz als unternehmerisches Instrument ist kein Todesurteil“, sagt Referent Volker Reinhardt von Reinhardt & Kollegen. +++

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shani ahiel - interviews-portraits, management, gastronomie Das Coronavirus und die Gastronomie: der nomyblog-Ticker

Die Berliner Gastronomin Shani Ahiel haben wir kürzlich für die FIZZZ portraitiert. Der Beitrag ist soeben in der Printversion erschienen. Die Produktion war – Print hat oft zwei, drei Monate Vorlauf – vor der Krise. Wie geht es der sympathischen Betreiberin des „Yafo“ und des „Shishi“ jetzt? „Nun nutze ich die Zeit, um zu überlegen, wie es grundsätzlich weitergehen soll. Das ist vielleicht das einzig Gute in einer solchen Situation: Alles stoppt. Sonst ist man viel zu beschäftigt, inne zu halten, seine Strategie zu überdenken, aber auch sich selbst wieder aufzuladen“, sagte sie unter anderem, als wir sie kürzlich noch einmal angerufen haben. Den gesamten digitalen Nachtrag gibt es auf der Webseite der Fachzeitschrift.  +++

+++ Hilfe aus der Industrie: Das Spirituosen-Unternehmen Bacardi hat die Initiative #RaiseYourSpirits ins Leben gerufen. Sie will Bars und Restaurants kurzfristig und lokal unterstützen. Dafür werden rund 2,8 Millionen Euro und weitere Fördermaßnahmen bereitgestellt. Schon in der vergangenen Woche wurden rund 900.000 Euro über die Bacardi-Marke Patrón Tequila gespendet. +++

+++ Auch die Schladerer Hausbrennerei stellt auf die Produktion von Desinfektionsmitteln um: Aus Lagerbeständen sollen schnellstmöglich 12.000 Liter hochprozentiger Alkohol gewonnen werden. Dazu werden Obstgeiste und andere Destillate erneut destilliert, um ihren Alkoholgehalt zu erhöhen. Anschließend verarbeitet das bayerische Unternehmen SAV Liquid Produktion GmbH die vormaligen Edelbrände zu Desinfektionsmittel und liefert es an das Universitätsklinikum Freiburg sowie Apotheken und andere Kliniken der Region aus. +++

+++ Das Marketing der Stadt Essen hat eine zentrale Plattform für Restaurants, Cafés und andere gastronomische Betriebe aufgesetzt, die einen Abhol- oder Lieferservice anbieten. Auf #essenhältzusammen haben sich bereits Betriebe wie Luck In A Cup, Doctor T Burger Labs oder das „Müllers auf der Rü“ eingetragen. +++

+++ Speisekarte.de hat eine digitale Speisekarte mit Bestellfunktion für die Abholung bzw. Mitnahme von Gerichten entwickelt. Die „Abholkarte“ will Restaurantbetreiber*innen unterstützen, die ihren Betrieb kurzfristig auf Delivery und Takeaway/Pickup umstellen mussten. „Die Einrichtung und Aktivierung der Abholkarte dauert knapp 2 Minuten. Ab Minute 3 können Gäste bereits online Bestellungen zur Abholung tätigen“, so der Anbieter. Das Tool soll fortlaufend erweitert werden, z.B. um Funktionen wie Vorbestellung außerhalb der Öffnungszeiten, Bezahlfunktion im Voraus und Whatsapp-Benachrichtigung über eingehende Bestellungen. +++

+++ The Duc Ngo, Berliner Multi-Gastronom, spricht bei Rolling Pin Klartext: Nun Kredite und Gelder zu beantragen, wird aus seiner Sicht wesentlich komplizierter und länger dauern als von der Politik angekündigt, auf YouTube kochende Gastronomen sind nicht lange interessant – und er hat auch beobachtet, wie in Corona-Krisenzeiten der Rassismus zunimmt: „Man sollte jetzt einfach auch schauen, dass man keine eklige Stimmung erzeugt und irgendwie gleich die Straßenseite wechselt, wenn ein Asiate dir entgegenkommt. Noch als wir offen hatten, hat mich in meinem eigenen Restaurant eine ältere Frau, hinter der ich war, so richtig weggeschubst und gesagt: „Weg!“ Als hätte ich die Krätze. Das ist natürlich nur, weil sie Panik hat vor diesem Virus. Natürlich ist es wichtig, dass wir jetzt die Infektionszahlen möglichst reduzieren, aber wir sollten dennoch und vor allem jetzt respektvoll miteinander umgehen.“

25. März

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familotel sonnenpark - interviews-portraits, management, gastronomie Das Coronavirus und die Gastronomie: der nomyblog-Ticker

Foto: Familotel Sonnenpark

Hotels haben zurzeit keine Gäste. Wie können Hotels zu den Gästen kommen? Zum Beispiel durch digitale Angebote, dachten sich Sandra und Marc Vollbracht vom „Familotel Sonnenpark“ im Hochsauerland. Das 4-Sterne-Hotel überträgt ab sofort sein gesamtes Kinder-, Animations-, Wellness- und Kulinarikprogramm digital und kostenlos auf home.sonnenpark.de. Die Mitarbeiter*innen und Partner*innen des Hotels produzieren Content in Form von Gute-Nacht-Geschichten, Kasper-Theater, Live-Cooking und Muffin-Backkursen, Yoga-Sessions, wie man Handpeelings selbst macht und mehr. Zu sehen auch auf  Facebook, Instagram und YouTube. Eine schöne Aktion, an die sich die eine oder andere Familie dann sicher erinnern wird, wenn wieder gebucht werden kann. +++

+++ Die Krise trifft die Gastronomie, sie trifft aber auch ihre Lieferanten und dabei vor allem die Kleinen, wie handwerklich Erzeugerbetriebe oder Indie-Getränkehersteller. Die Süddeutsche Zeitung berichtet. +++

+++ Sky erlässt gewerblichen Kunden während der Krise die Abo-Gebühr. +++

+++ Welche Soforthilfen gibt es für die Kreativ- und Kulturwirtschaft auf Bundesebene und in den Ländern? Hier gibt’s eine gute Übersicht. +++

+++ STOYL – Save The Ones You Love heißt ein weiteres Charity-Gutscheinportal für Gastronomien und Shops, aber auch für Vereine und andere Einrichtungen. Jetzt Gutschein kaufen, das Geld geht sofort an den Betrieb, wenn später wieder geöffnet ist, wird der Gutschein eingelöst, ist auch hier das Prinzip. Aktuell ist man aktiv in Hannover und Hamburg. +++

+++ Viele Restaurants bieten dieser Tage zum ersten Mal Lieferservice oder Pickup an, viele nutzen dafür auch die bekannten Plattformen. In den USA hat nun Catch22Delivery gelauncht, initiiert von der Gastronomin Olga Sagan aus Seattle: eine freie Metaplattform, auf der sich Betriebe eintragen und zu ihrem Liefer- bzw. Pickup-Angebot verlinken können. Gelbe Seiten für den Außer-Haus-Service, sozusagen. Wann kommt der deutsche Klon? Oder gibt’s den schon? +++

+++ Lust auf einen Online-Yoga-Kurs? Derer gibt’s viele, jetzt auch von der Hotelkette NinetyNine – direkt aus dem Hotelzimmer. +++

24. März

+++ Es ist wirklich wundervoll zu sehen, wie viele Betriebe der Gastronomie und des Catering, die jetzt keine Gäste empfangen können, einfach weitermachen – und Essen für diejenigen kochen, die es in dieser Situation besonders gebrauchen.

So hat die #Soliküche der Kitchen Guerilla (s. gestern) hat in Berlin einen Nachahmer gefunden: Das Speisekombinat hat das Prinzip von den Hamburgern übernommen. „Ihr könnt über unseren Online-Shop für gerade einmal sieben Euro eine Mahlzeit kaufen, die wir dann für Wohnungslose und Bedürftige zubereiten. Menschen, die noch viel härter von der Krise getroffen werden als die meisten von uns. Ein kleiner Teil des Geldes sichert unsere Existenz und das Projekt. Hier geht es nicht um Profit, sondern um das Überleben unseres Betriebs“, schreibt das Unternehmen. +++

+++ In Kiel hat die Stadtmission das Projekt Sattmission gestartet: Zwei örtliche Restaurants und eine Kantine kochen ab sofort hunderte Essen für Bedürftige und verpacken sie portionsweise. „Sukzessive werden in den Transportdienst – unter Vorgabe der Hygienerichtlinien – ehrenamtliche Mitarbeiter*innen eingebunden“, so die Info auf der Webseite. Spenden kann man natürlich auch hier. +++

KochenFürHelden - interviews-portraits, management, gastronomie Das Coronavirus und die Gastronomie: der nomyblog-Ticker

Das Projekt #kochenfürhelden ist ready für den landesweiten Launch: Die vom Berliner Restaurant tulus lotrek angestoßene Bewegung (s. gestern und 20. März) hat nun ihre eigene Webseite mit allen Betrieben, die sich an der Initiative beteiligen. „
#kochenfürhelden ist eine Graswurzelbewegung von Gastronomen in Zeiten der Corona-Krise. Die wohltätige Aktion versorgt alle die mit Mahlzeiten, die dafür sorgen, dass unser Leben unter den derzeitigen Umständen weiterläuft: Menschen in Funktionsberufen wie Ärzt*innen und Pfleger*innen in Krankenhäusern, Mitarbeiter*innen in Apotheken und Supermärkten sowie alle anderen Held*innen unseres Alltags“ lautet das Missions-Statement. Spenden kann man hier. Und detailliert ausgearbeitet sind auch die Hygieneempfehlungen und Lieferschein-Infos. +++

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sylb - interviews-portraits, management, gastronomie Das Coronavirus und die Gastronomie: der nomyblog-Ticker

Trinkgeld in einer Bar kann man zurzeit nicht geben? Kann man doch! Pro Drink, den man zurzeit zu Hause genießt, einen Tip von 2 Euro an die Lieblingsbar geben, ist der Vorschlag von Support Your Local Bar. Auf der Webseite können Supporter können einfach per Paypal-Klick (nochmal die Frage: Wann verzichten die Payment-Dienstleister bei diesen Charity-Aktionen auf ihre Provision?) ein Trinkgeld – genannt „Coronition Tip“ – geben. „Warum? Weil uns diese Bars und gastronomischen Betriebe jahrelang gezeigt haben, was ein guter Drink ist, wie ein gutes Essen zubereitet wird – und überhaupt, was den perfekten Service ausmacht“, so die Begründung. Hinter der Initiative stehen viele Akteur*innen aus der Bar- und Agenturwelt. Es soll überdies auch rechtliche Beratung für betroffene Betriebe geben. Mehr dazu in Kürze. +++

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dsm händedesinfektion 157x300 - interviews-portraits, management, gastronomie Das Coronavirus und die Gastronomie: der nomyblog-Ticker

Auch die Deutsche Spirituosen Manufaktur aus Berlin passt aufgrund der Corona-Krise ihre Produktion an: In den kommenden Wochen sollen Tausende Flaschen Hände-Desinfektion hergestellt werden, sie werden an lokale Altenheime gespendet. Der Verkauf an Endverbraucher*innen im Shop soll den Erhalt der Produktionsstätte sichern helfen. Die Händedesinfektion enthält Wasserstoffperoxid zur Abtötung von Bakteriensporen und Glycerol als Feuchthaltemittel, um die austrocknende Wirkung der alkoholischen Mischung zu mindern. „Sie wirkt begrenzt viruzid, d.h. gegen behüllte Viren, zu denen das SARS-CoV-2 gehört“, so die Info auf der Webseite.

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Der Guru der Gastrokritik Jürgen Dollase hat sich Gedanken über das Konzept Gourmetrestaurant gemacht. Wie könnte es sich für Krisenzeiten resilienter aufstellen? Mehr Zusatzgeschäfte sind vonnöten, schreibt er in diesem Beitrag für sein Onlinemagazin Eat Drink Think. +++

+++ Das Nachtleben ist nicht nur in hiesigen Metropolen, sondern global von der Krise bedroht. Die Webseite Nighttime.org bündelt aktuelle Infos und Aktionen auf einer Seite. +++

23. März

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kitchen guerilla 300x200 - interviews-portraits, management, gastronomie Das Coronavirus und die Gastronomie: der nomyblog-Ticker

Foto: Redaktion

Über das qualitätsorientierte Catering-Business der Kitchen Guerilla haben wir kürzlich erst berichtet. Jetzt haben die Hamburger Unternehmerbrüder Koral (Foto) und Onur Elci aus aktuellem Anlass die Soliküche ins Leben gerufen: Die Köch*innen des Teams bereiten einzeln verpackte Foodpakete mit einer vollwertigen Mahlzeit und frischem Obst zu – und zwar für Wohnungslose und Bedürftige, die zurzeit ganz besonders große Probleme haben, an Lebensmittel zu kommen. Das Ganze funktioniert so:

1. Im Webshop kaufen Unterstützer*innen für 7 Euro ein Essens-Paket.
2. Die Köch*innen bereiten die Mahlzeiten zu und stellen die Pakete zusammen. Dabei werden die nötigen Sicherheitsabstände eingehalten.
3. Die Kitchen Guerilla gibt die Mahlzeit an Initiativen für Wohnungslose und Bedürftige weiter. Diese sorgen dafür, dass eine kontaktlose Übergabe stattfindet.

Bitte mitmachen, das geht von überall aus! +++

+++ Die Burger-Kette „Peter Pane“ hatte bislang keinen eigenen Lieferdienst. Binnen weniger Tage hat man nun einen für alle 35 Filialen aufgesetzt: Peter bringt’s kostenfrei innerhalb der Liefergebiete, auch Abholung ist möglich. +++

+++ Der Gutschein-Shop von Helfen.Berlin ist mittlerweile online und es sind schon sehr viele Gastronomien und kleine Shops dabei, die auf diese Weise unterstützt werden können, nämlich um die 500. Wir drücken fest die Daumen, dass möglichst viele Unternehmen möglichst viele Gutscheine bekommen. +++

+++ Produkte innerhalb Berlins für zu Hause bestellen und mit jeder Lieferung die Berliner Clubszene mit 5 Euro unterstützen: Das ist das Konzept des Stay Home Club, beteiligte Marken sind u.a. Bier von Quartiermeister, Gemüse von Querfeld, Saft von Ostmost und Kondome von Einhorn … zudem fließen 8 % der Umsätze an den Stiftungsfonds Zivile Seenotrettung. Die Auslieferung übernehmen die Berliner Flaschenteufel, ein Getränkehändler, der freilich auch von der Schließung der Berliner Gastronomie betroffen ist. +++

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Das Berliner tulus lotrek, das zurzeit für Helfer*innen in der Krise kocht, arbeitet parallel mit Hochdruck an einer Webseite für andere gastronomische Betriebe, dies diesem Beispiel unter dem Motto #kochenfürhelden folgen wollen, was u.a. in Hamburg bereits geschieht. Wir bleiben dran. Ihr könnt das Ganze mit einer Spende bzw. permanent ausgezahltem und somit sofort wirksamem Crowdfunding unterstützen. +++

22. März

+++ Staying in is the new going out: Dringeblieben.de ist eine soeben gestartete Initiative des Eventportals Rausgangen.de zur Erhaltung der Kölner Clublandschaft. „Ab sofort wollen wir, die Kölner Kulturschaffenden, euch gemeinsam ein regelmäßiges, spannendes und möglichst breites Programm an Bands, DJ-Sets, Literatur und Shows direkt nach Hause streamen. Hierfür bitten wir um eure Spenden, um allen, die hieran gemeinsam arbeiten, durch diese schwere Zeit zu helfen“, erklären die Macher*innen auf der Webseite. Ein Drittel der Stream-Erlöse gehen in einen Solidaritätspakt für die Kölner Clubkultur, ein Drittel bekommt der auftretende Künstler, ein Drittel stehen für die Produktionskosten vor Ort zur Verfügung. +++

+++ +++ Der Berliner Feminist Food Club bietet ab heute digitale Workshops an: Sie finden auf Instagram Live statt und sind offen für alle, die Input in dieser Situation gebrauchen können. Hier die Übersicht für die kommende Woche:

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+++ Paynoweatlater ist ein kurzfristig gelaunchtes Non-Profit-Gutscheinportal der Leute von Taste Tours aus Hamburg: Hier können Gäste, die nun bekannter Weise nicht mehr ins Restaurant gehen dürfen, statt dessen einen Gutschein kaufen und ihn dann später einlösen, wenn die Restaurants wieder geöffnet sind. Mehr dazu in unserem separaten Artikel. +++

+++ Hygienesicherung während der Coronakrise: Der TÜV Süd hat dafür eine Webseite inklusive Checkliste eingerichtet. +++

21. März

+++ Hier ist der Mitschnitt des vorgestrigen Webinars „Hilfe für Gastgeber“:

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+++ Aus Alkohol lassen sich nicht nur Spirituosen machen, sondern auch Desinfektionsmittel. Und die sind gerade wichtiger. Deswegen stellt Branchenriese Pernod Ricard seinen Alkohol für die Produktion von Desinfektionsgels zur Verfügung, manche Destillerien in den USA sind sogar schon selbst dazu übergegangen, solche Produkte herzustellen. +++ Und hierzulande geht zum Beispiel Wanderer Gin aus Frechen bei Köln diesen Schritt: „Wie so viele Betriebe musste ich meine Gin Destillerie im Zuge der aktuellen Lage schließen. Nun versuche ich noch das Beste daraus zu machen und meine Brennerei in einen non Profit Betrieb zur Herstellung von Hand-Desinfektionsmittel umzufunktionieren“, schrieb uns Gründer Benedikt Brauers. „Dafür brauche ich zum einen den alten Fusel, den die Leute noch zu Hause haben, um möglichst viel Alkohol fürs Desinfektionsmittel da rauszuholen.“ Mehr Infos unter www.wanderer-gin.de/corona +++

+++ Der Dehoga hat eine eigenes Portal gelauncht, das rund um das Thema Coronakrise und Hotellerie/Gastronomie informiert: www.dehoga-corona.de. +++

+++ Musteranschreiben für Behörden und Co. haben die Gastro-Piraten aufgesetzt. +++

+++ Das Finale des Deutschen Gastro-Gründerpreises 2020, das eigentlich auf der Internorga stattfinden sollte, wird nun online ausgetragen. Der Termin wird noch bekannt gegeben. +++

+++ „Erste Gastronomen geben auf“, clickbaitet die Rheinische Post. Die im Text genannten Betriebe haben sich vielmehr freiwillig und zum Schutz von Mitarbeiter*innen und Gästen dazu entschieden, vorerst zu schließen. Peinlich, diese Headline. +++

+++ Was ist Gastronomie ohne Gast? Ronomie. So nennt der Software-Anbieter Tobit seine Initiative, die aber genau das wieder den Betrieben zuführen will, Gäste. Das Unternehmen aus Ahaus stellt Restaurants kostenlos alles zur Verfügung, was es dafür braucht: Software, Hardware, Services. „Gemeinsam bringen wir Deine Speisekarte online und stellen Dir alles bereit, was Du brauchst: den eShop mit automatischer Zahlungsabwicklung und Erstellung aller Belege sowie bei Bedarf das Ausgabeterminal für die Abwicklung der Bestellungen in Deiner Küche“, schreibt man auf der Webseite. +++

+++ Nightlife Emergency Fund heißt eine neue Initiative, die helfen will, die Berliner Clubszene zu retten und mit Spenden zu unterstützen. +++

+++ #kochenfürhelden: Die in Berlin angestoßene Aktion wird nun auch in Hamburg umgesetzt – Restaurants verarbeiteten und portionieren Speisen und verteilen sie Krankenhäuser, Praxen, Drogerien, Supermärkte und Feuerwehr und Polizeidienststellen. +++

20. März

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eric bergmann 300x200 - interviews-portraits, management, gastronomie Das Coronavirus und die Gastronomie: der nomyblog-Ticker

Foto: Wolfgang Simm

Wir haben mit dem Stuttgarter Bartender und Unternehmer Eric Bergmann gesprochen. Ein Auszug aus dem Gespräch:

„Freitags wurde uns der Betrieb untersagt. Am Samstag haben wir eine
 Personalversammlung einberufen. Hier mussten wir schweren Herzens 
unserem Personal mitteilen, dass wir es entlassen müssen. Nach Rücksprache mit verschiedenen Beratern war und ist das leider,
 solange es hier kein Update gibt, immer noch der sinnvollste Weg für 
alle Seiten. Eine fristlose Kündigung ist nicht möglich und wollten 
wir auch nicht durchführen. Durch die Kündigung vor dem 15. März 
hatten unsere Mitarbeiter so die Möglichkeit, sich direkt arbeitslos zu
 melden, bevor die Ämter komplett überlastet sind. Kurzarbeit ist in unserem Fall leider keine ernstzunehmende Lösung.
 Zumindest, wenn es bei 60 Prozent bleibt. Wir haben uns dazu entschieden,
 unser Personal im Rahmen der jeweiligen Kündigungsfristen ihrem
 Vertrag nach einzusetzen und ihnen das Gehalt voll auszuzahlen.“

Das gesamte Interview mit dem Betreiber des „Jigger & Spoon“ gibt es hier. +++

+++ #kochenfürhelden: Das Berliner „Speiselokal tulus lotrek“ kocht seine Lager leer und nicht nur das, auch von Lieferanten zur Verfügung gestellte Ware. Nicht für Gäste, denn man hat offiziell zu, aber für die vielen Helfer*innen in Krankenhäusern und Artzpraxen in der Umgebung des Kreuzberger Restaurants. Das will man fortführen und bittet um Warenspenden im großen Stil: Hülsenfrüchte, Wurzelgemüse (Kohlrabi, Rote Bete, Gelbe Bete) , Kartoffeln, Tomatenmark, Sahne, Kräuter, Kohl und Salate. „Außerdem brauchen wir wiederverwendbare, sterilisierbare Behältnisse mit Deckeln“, schreibt das Team auf Facebook. +++

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webinar - interviews-portraits, management, gastronomie Das Coronavirus und die Gastronomie: der nomyblog-Ticker

Gestern Abend gab es ein informatives Webinar der ahgz über rechtliche und steuerliche Aspekte im Zusammenhang mit der Coronakrise. Wie können Unternehmen Kurzarbeit beantragen, wie behalten sie ihre Liquiditätsplanung im Auge und welche Fördermöglichkeiten bietet die (in diesem Falle Berliner) Bürgschaftsbank? Die Folien wurden uns freundlicherweise von Erich Nagl von ETL Adhoga, der durch das Webinar führte, zur Verfügung gestellt. Hier können sie eingesehen und heruntergeladen werden. Das Webinar ist zugleich Auftakt einer neuen Reihe der ahgz zur aktuellen Lage, klartext. +++

+++ Die NGG fordert eine Aufstockung des Kurzarbeitergelds in der Hotellerie und Gastronomie, wie man sie kürzlich für die Systemgastronomie mit den Arbeitgebervertretern vereinbaren konnte, nun auch vom Dehoga. „Mit 60 bis 67 Prozent vom letzten Nettogehalt werden sie nicht die Miete bezahlen und ihre Familie ernähren können. Das ist unmöglich“, so der stellvertretende NGG-Vorsitzende Freddy Adjan. +++

+++ Die unabhängige Berliner Basis-Gewerkschaft FAU hat ein arbeitsrechtliches FAQ zur Coronakrise veröffentlicht. +++

+++ Welche Soforthilfen bietet welches Bundesland seinen Selbständigen und Unternehmer*innen? Einen Überblick hat GründerDaily zusammengestellt. +++

+++ Viele Bars des Landes bieten aus aktuellem Anlass fertig gemixteCocktails in Flaschen an. Warum das aus rechtlicher Sicht nicht ganz unproblematisch ist, weil man dann zum Produzierenden wird, erklärt dieser Text von Mixology. Und hat auch Tipps, wie sich das Problem lösen lässt. +++

19. März

cynthia barcomi 300x200 - interviews-portraits, management, gastronomie Das Coronavirus und die Gastronomie: der nomyblog-Ticker

+++ „The world has entered a new chapter and it’s not pretty. We can’t navigate it because we can’t see what’s ahead. I can plan 24 hours, maybe 48 hours in advance. Any more than that simply means re-planning plans that are no longer feasible. I do think some places won’t survive and I pray that Barcomi’s is not one of them that goes under.“ Ein Interview zur aktuellen Lage hat der Blog Eatler mit der Berliner Gastronomin Cynthia Barcomi geführt. Wir hatten sie letztes Jahr anlässlich des Jubiläums (25 Jahre in Berlin) portraitiert. +++

+++ Orderbird hat eine Sonderseite mit News und Tipps für Gastronom*innen, um gut bzw. überhaupt durch die Corona-Krise zu kommen. +++ Ebenso das Gastgewerbe Magazin. +++

+++ Foursquare hat eine interessante Analyse veröffentlicht: Wie verändert sich der Besuch von Orten in den USA aktuell? Man sieht: Flughäfen werden weniger besucht, Lebensmittelgeschäfte hingegen deutlich mehr. +++

+++ Ein aktuelles Stimmungsbild aus der Hotellerie und Gastronomie gibt es von der ahgz. +++

18. März

+++ Stil in Berlin hat eine Liste mit Gastronomien veröffentlicht, die Lieferservice und Onlineshops anbieten. +++ Auch der neue Instagram-Kanal Berlingastrosupport tut dies. +++

+++ „Die große Aufgabe für die Gastronomie wird sein, dass man sich jetzt streng kaufmännisch verhalten muss. Die ganzen Kontakte mit den Behörden, mit Anträgen und solchen Dingen sind der Gastronomie normalerweise völlig fremd.“ Sagt Ralf Bos vom Händler Bos Food GmbH im Gespräch mit Eat Drink Think. +++

+++ Eine Online-Petition fordert Soforthilfe für die Branche. Die Forderungen sind die sofortige und volle Kostenübernahme aller Bruttogehälter, Fortzahlungen ausgefallener Arbeitsstunden für unsere Minijobber*innen und studentischen Aushilfen, Steuernachlässe anstelle von Stundungen und Aufschiebungen, Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis zum 1. März 2021 und rechtlicher Schutz vor Vollstreckungsmaßnahmen aufgrund von Dauerschuldverhältnissen (Miet-, Leasing- und Kreditverträge). +++

+++ Einen kompakten Überblick über das Thema Kurzarbeit hat Gastro Hero veröffentlicht. +++

+++ Das Berliner Freimeisterkollektiv stellt die durch den massiven Nachfrageeinbruch frei gewordenen Kapazitäten nun Berliner Bars zur Verfügung:  „Wir bieten der Berliner Bar-Community, die ihre Cocktails im Lieferservice oder To-Go vertreiben wollen, die kostenfreie Möglichkeit ihre Bottled Cocktails bei uns abzufüllen.“ Es werden kostenlos Flaschen und Verschlüsse, Etiketten bereit gestellt und sogar werden Abfüllung und Etikettierung übernommen. „Außerdem steht unser geliebtes Boozeman-Bike – ein Lastenrad, mit dem wir in besseren Zeiten die Berliner Gastronomie beliefern – traurig und verlassen auf einem Kreuzberger Hinterhof. Wir stellen euch unser Cargo-Bike für eure Lieferung ebenfalls kostenfrei zur Verfügung.“ Bei Interesse einfach eine Mail schreiben. +++

+++ Morgen (19. März) gibt es ein kostenloses Webinar der ahgz mit Rechts- und Steuerexperten. Es geht um Themen wie Arbeitsrecht, Förderkredite und vorab können auch individuelle Fragen eingereicht werden. Mehr Infos hier. +++

+++ Hamburg: Die Fachmesse Internorga, zunächst in den Juni verschoben worden, wurde nun ganz abgesagt. +++ Über 150 Gastronom*innen der Stadt haben einen Brief an den regierenden Bürgermeister verfasst, der hier gelesen werden kann. Zudem gibt es eine Petition. +++

+++ Einen Blog zur aktuellen Lage der Berliner Gastronomieszene gibt’s ab sofort vom tip Berlin. +++

+++ Wo bekomme ich Unterstützung für mein Unternehmen? Ein informatives Paper des Bundestagsabgeordneten und haushaltspolitischen Sprechers der FDP, Otto Fricke. +++

17. März

+++ Wir haben mit der Ärztin und Gastronomin Ingeborg Schwenger-Holst gesprochen. Sie sagt: „In Deutschland, eigentlich in ganz Europa, hat man fast alles falsch gemacht, was bei einer absehbaren Pandemie-Entwicklung falsch gemacht werden kann. Dadurch hat man sechs Wochen verschenkt.“ Das Interview gibt es hier. +++

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Für die Berliner Gastronomie ist ein Portal in der Mache, mit dem Gäste einen Gutschein kaufen können, den sie in den jeweiligen Restaurants dann einlösen können, wenn sie wieder geöffnet sind. Die Webseite ist schon online, Gutscheinverkauf voraussichtlich ab Freitag. +++

+++ Fernanwesend feiern: „United We Stream wird in Partnerschaft mit ARTE concert die Streaming-Plattform von Berliner Clubs, Veranstalter*innen und Künstler*innen und auf einem Kanal die ganze Bandbreite und Vielfalt der Berliner Clubszene zeigen. Neben der Live-Übertragung von DJ-Sets, Live-Musik und Performances wird United We Stream auch eine Plattform für Gesprächsrunden, Vorträge und Filme rund um clubkulturelle Themen sein.“ Mit Monatsbeiträgen für die Streams können die Zuschauer*innen die Clubs unterstützen. Mehr dazu hier. Nachtrag: Am ersten Tag kamen über 100.000 Euro Spenden zusammen. +++

+++ Auch die Kolleg*innen der Fachzeitschrift FIZZZ haben einen Ticker gestartet. Hier gibt es u.a. Expertentipps. +++

+++ Den Feinschmecker-Podcast hören wir generell gerne, auch wenn es uns manchmal etwas zu gefällig zugeht in den Gesprächen. Dieses Mal nicht: Es geht ums nackte Überleben, und wie entschlossen der Hamburger Gastronom Leslie Himmelheber vom Restaurant „Lenz“ ist, gemeinsam mit seinem Team diese Krise zu durchstehen, macht Mut und zollt uns Respekt ab. Sehr hörenswert!  +++

+++ Zwei Brauereien, zwei Solidaritätsmaßnahmen: Während die Privatbrauerei Moritz Fiege aus Bochum ankündigt, ihre für August geplante Bierpreiserhöhung auszusetzen, bietet Berliner Berg ab sofort Soli-Kisten seiner Sorte „Lager“ an: Das Geld aus dem Umsatz bekommt die Berliner Clubcommission. +++

+++ Viele Medien wurden dafür kritisiert, dass sie in dieser Krisenzeit ihre Corona-Hintergrundberichte und Servicebeiträge hinter die Paywall stellen. Die ahgz, und das finden wir vorbildlich, hat seinen Premiumbereich inklusive natürlich aller Berichte zum Thema der Stunde nun freigeschaltet. +++

+++ „Wir kämpfen um jeden Gast“ – ein nicht allzu helles Stimmungsbild aus der Berliner Gastronomie in der Morgenpost. +++

+++ Nicht viel besser sieht es in München aus, ein Bericht der Süddeutschen Zeitung. +++

16. März

+++ Restaurants in Deutschland sollen in Kürze nur noch von maximal 6 bis 18 Uhr geöffnet sein. +++

+++ „Ich fühle mich, als würde ich in einem Schiff ohne Segel, Ruder und Motor aufs Meer hinausgeschickt. Dann schaut man zu, wie lange es dem Sturm trotzt, bevor es kentert.“ Sagt Kerstin Schwan, Gastronomin aus Düsseldorf. Eine Zusammenfassung des heutigen Presstermins mit verschiedenen Düsseldorfer Gastronom*innen gibt es von der ahgz. Alternativ in der Rheinischen Post.

+++ Ohne Worte. Nur ein Bild. +++

+++ Der Wirtschaftsförderer Berlin Partner hat eine Informationsseite für Berliner Unternehmen veröffentlicht. +++

+++ USA: Ab morgen dürfen alle Restaurants in New York nur noch Takeout und Lieferservice anbieten. +++

+++ Danny Müller hat freundlicherweise vom Treffen der Jenaer Gastronom*innen (s. gestern) ein paar Infos für uns: Es waren etwa 20 Kolleg*innen aus Einzelhandel, Hotellerie und Gastronomie vor Ort. Gemeinsam haben sie sich vor einem Jahr in der Initiative Innenstadt e.V. zusammengeschlossen, www.innenstadt-jena.de. „Wir sind also ganz gut vernetzt –  und das schafft Vertrauen, Gelassenheit, Zuversicht“, so Müller. Aus dem Treffen ging hervor, dass es vor allem darum gehen müsse, vertrauensbildende Massnahmen zu ergreifen. „Dafür braucht es eine gute Informationspolitik. Fakten auf den Tisch, ungeschönt. Nur dann lässt sich sehen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen“, so Müller. „Erstes Tool ist natürlich Kurzarbeit. Für einen kürzeren Zeitraum bis April oder, falls der Shutdown verlängert wird, bis Mai. Hier soll es auch Erleichterungen bei den Bezügen geben von Seiten der Landespolitik. Wichtig hier ist, dass die Kurzarbeit zuerst zur Anzeige gebracht werden muss. Das sollte jetzt zumindest schon mal erfolgen. Das Ding muss bis Ende des Monats raus sein. Sonst gilt es erst ab kommenden Monat. Auch in diesem Zusammenhang Kontakt aufnehmen zum Steuerberater. Der sollte sich, wenn noch nicht geschehen, mit den Möglichkeiten befassen.“ Auch werde seitens der örtlichen Politik an einem Hilfspaket gearbeitet. Aufgrund der Schnittstelle IIe.V. haben die Gastronom*innen vor Ort, so Müller, auch das Gefühl, gut Informiert zu sein. „Wir bekommen Informationen aus dem Ministerium umgehend zugestellt – das ist der Vorteil, wenn man zentral organisiert ist.“

+++ Wir werden hier auch immer wieder Statements und kurze Interviews von und mit Akteur*innen aus der Branche präsentieren. Heute sprechen wir mit Fabio Haebel, Gastronom aus Hamburg.

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Fabio Haebel. Foto: Sebastian Fuchs

Fabio, ihr habt euch gestern mit mehreren Gastronomen in Hamburg getroffen und entschieden, ab sofort zu schließen. Wie lief das Treffen ab, wie und warum habt ihr die Entscheidung so gefällt? Was habt ihr darüber hinaus besprochen? 

Wir hatten bisher ein erstes Zusammenkommen. Das Treffen ist sehr wichtig. Für den Austausch und die Gemeinschaft. Wir sprechen uns ab, welche Maßnahmen Prioritäten haben und wo man eventuell nachbessern muss.

Gibt es von der Stadt Hamburg bereits Signale für Hilfe für die gastronomischen Betriebe?

Eine ernsthafte Hilfe seitens der Stadt gab es nur bedingt; es gibt das Angebot der Kurzarbeit, Aufschub beim Finanzamt und „günstige“ Kredite. Letzteres ist natürlich nicht die Lösung.

Was sind eure gemeinsamen Pläne für die nächsten Tage? Gibt es regelmäßige Treffen oder E-Meetings?

Seit dem Shutdown gestern – an den sich leider nicht alle halten; was doppelt ärgerlich ist – werden wir unsere Termine digital abhalten. Es geht weiter über den Austausch, welche Maßnahmen gut sind und welche greifen. Wir haben uns alle gegen das Streuen von Gerüchten entschieden oder von Vermutungen. Das hilft keinem.

Wie gehst du nun ganz persönlich als Unternehmer vor? Was machst du mit dem Team, sprichst du mit Lieferanten und dem Vermieter? Du hast ja gerade erst die Seafood-Bar XO eröffnet, da trifft dich diese Situation sicher besonders hart.

Es ist eine sehr ungewöhnliche Situation mit dem XO. Wir haben mit Verkünden des Shutdowns am Sonntagabend sofort beide Läden geschlossen. Unsere Mitarbeiter treffe ich heute Nachmittag. Unsere Maßnahme sind vorerst: Betriebsurlaub aus Gründen, und jeder Mitarbeiter muss mir fix eine Nachricht schicken jeden Morgen, wie der Gesundheitszustand ist – um im schlimmsten Falle alle Personen, die mit ihm oder ihr in Kontakt standen, zu informieren. Wir werden heute die Lebensmittel verteilen und den Laden verrammeln. Wir rechnen mit einer längeren Pause. Aber unser größter Wunsch ist es, so schnell wie möglich wieder das zu tun was wir am besten können: Wein aufziehen, am Herd stehen und Gastgeber sein.

Vielen Dank und alles Gute für euch! +++

+++ Wie man seine Bar vor Ort unterstützen kann: Tipps vom Onlineshop Cocktailian. +++

+++ USA: Morgen wäre mit dem St. Patrick’s Day ein umsatzstarker Tag in vielen Pubs und Bars der Welt. Das sieht 2020 anders aus. Jameson USA (Pernod Ricard) spendet der United States Bartenders Guild darum eine halbe Million US-Dollar.

+++ Hamburg: Viele der Betriebe, die sich gestern zum Krisengespräch (s.u.) getroffen haben, warten nicht auf Anordnungen: Sie haben entschieden, vorerst zu schließen. „Wir beraten täglich und arbeiten unter Hochdruck an Lösungen, um Hamburgs hungrige Mäuler und durstige Kehlen auch während der Pandemie zu versorgen. Bitte gebt uns etwas Zeit, bis wir die Risikolage besser einschätzen können“, wird im Facebook-Post dazu erklärt. 

+++ Düsseldorf: Für 13:30 Uhr ist der Gastro-Talk: Gastronomie in der Krise im „Nooji“ im Tanzhaus NRW, Erkrather Str. 30 (hinterm Hbf) angesetzt worden. Düsseldorfer Gastronomen, darunter Ralph Garden und Olaf Busch von „Mangold“ und „Löffelbar“, Jennifer Hülsmann von der „Brasserie Hülsmann“, Nene Nooji vom „Nooji“ sowie Martin Rapp und Kerstin Rapp-Schwan von den „Schwan Restaurants“ tauschen sich zur Gastronomiekrise durch die Auswirkungen des Corona-Virus aus: Wie geht die Gastronomie mit dem Wegblieben der Gäste um? Was wird aus dem Personal? Wie erreicht man die Politik für schnelles Handeln? Fragen wie diese sollen erörtert werden. Leider ist kein Livestream vorgesehen, der wäre in Tagen wie diesen doch besonders und in vielerlei Hinsicht sinnvoll. Wir versuchen, im Nachhinein an Infos zu gelangen. +++

+++ Freiberufler*innen – DJs, Musiker und mehr – sind natürlich auch von den Auswirkungen betroffen. Es gibt eine Petition für Hilfe während des Shutdowns. +++

+++ Die Kolleg*innen der Fachzeitschrift Mixology setzen sich verständlicherweise insbesondere mit den Auswirkungen der Corona-Krise auf die Bar-Branche auseinander. Corona Chronicles heißt die dazu vorgestern gestartete Reihe. +++

+++ Lesetipp: Was das Coronavirus und die Agrarindustrie miteinander zu tun haben (ziemlich harter Tobak). +++

15. März

+++ Berlin: Die Betreiberin des „Timber Doodle“ in Berlin, Susanne Baró Fernández, hat eine Liste mit Tipps für alle Betriebe erstellt, die schließen müssen. +++ Während Bars und Kneipen bereits seit dem 14. März geschlossen bleiben müssen (wahnsinnig kryptische Verordnung), dürfen Restaurants bis auf Weiteres noch geöffnet bleiben. Einige Betriebe haben allerdings aus eigener Entscheidung heraus den Betrieb eingestellt: Das mexikanische Restaurant „La Lucha“, mit dessen Betreiber Max Paarlberg wir erst kürzlich über seine Umstellung auf keine Reservierungen sprachen, traf diese Entscheidung bereits am 12. März, „um die Gesundheit der Mitarbeiter und Kunden zu schützen“.

SAVU 31032019 Sauli4 e1584348608462 - interviews-portraits, management, gastronomie Das Coronavirus und die Gastronomie: der nomyblog-Ticker

Sauli Kemppainen

+++ Heute verkündete auch das spanisch-finnische Restaurant „Savu“, ab morgen (16. März) geschlossen zu bleiben. „Zum Schutz unserer Gäste und unserer Mitarbeiter gehen wir diesen verantwortungsvollen Schritt – unabhängig von unseren bereits getroffenen erhöhten Schutzvorkehrungen. Auch wir sind der Meinung, Genuss und Unbehagen gehen nicht zusammen“, so das Statement des Inhabers und Kochs Sauli Kemppainen. +++

+++ Hamburg: Auch die Hansestadt schließt vorerst seine Bars und Clubs. Das Clubkombinat, der Zusammenschluss Clubbetreiber*innen, Veranstalter*innen, Booker*innen & Agenturen aus Hamburg, hat aus aktuellem Anlass einen Twitter-Account gelauncht, der über die Neuigkeiten und die Rettungsversuche für die bedrohten Spielstätten informiert. +++ Zudem trafen sich verschiedene Gastronom*innen der Stadt zu einem ersten Krisengespräch, es sollen weitere folgen. „Bis das Ganze ausgestanden ist, treffen wir uns nun kontinuierlich, um neu zu bewerten, was zu tun ist. Später, wenn es darum geht die Scherben aufzukehren, werden wir das ebenfalls gemeinsam angehen“, schreiben die Betreiber des „Salt & Silver“ dazu auf Facebook.

+++ In Jena müssen auch schon die Restaurants schließen. Der Betreiber des Bar-Restaurants „Wein-Tanne“ Danny Müller postete dazu auf Facebook ein Statement, in dem u.a. ein Treffen mit Gastronomen der Stadt angekündigt wird. Wir bleiben dran. +++

+++ Der Delivery-Anbieter Lieferando hat kontaktloses Beliefern eingeführt. Wie das funktioniert, wird hier erklärt. +++

+++ Eine Animation, die sehr gut darstellt, wie wirksam das „social distancing“ ist, um eine schnelle Verbreitung zu verhindern, hat die Washington Post veröffentlicht. +++

+++ Österreich: Schon seit dem 9. März gibt es einen Ticker von Rolling Pin, der v.a. über die Situation der Hotellerie und Gastronomie in Österreich informiert. +++

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