Kürzlich haben wir eine kleine Craft-Bier-Tour durch Neukölln gemacht. Mit diesem Post möchten wir allen, die Lust haben, es uns nachzutun, Route und Locations vorstellen: „5 Craft Beer Bars Berlin-Neukölln“.
Wir schlagen vor, per ÖPNV anzureisen zur U-Bahn-Station Karl-Marx-Straße und von dort aus die paar Meter zur ersten Craft-Bier-Anlaufstelle Richtung Süden zu laufen. Man kann auch vom S-Bahn-Ring (Station Neukölln) aus losgehen, falls das anfahrtstechnisch besser ist, das ist nicht viel weiter. Wer noch kurz den schmucksten Ort Neuköllns kennen lernen will, macht einen Abstecher zum Richardplatz. It´s another world. Dann aber zurück auf die Karl-Marx-Straße und ran an den ersten Tresen unserer Tour „Craft Beer Bars Berlin-Neukölln“.
1. IPA Bar
Die „IPA Bar“ sieht aus wie eine Bar in Neukölln dieser Tage aussieht: nicht tapezierte Wände, Bauholz, nackte Glühbirnen überm Tresen. Das Rückbuffet ist aus Stahl montiert. Und sie bietet eine Menge Auswahl: Insgesamt 100 Flaschenbiere halten die Betreiber vor, die auch die bekanntere Craft-Bier-Bar „Hopfenreich“ in Kreuzberg machen. Viele IPAs, aber nicht nur. Auch Belgien kommt ganz gut weg. Da blättert man sich erstmal schön durch die Karte. Oder man wählt gleich eines der wechselnden Craft-Biere vom Fass. Man kann sich auch in den hinteren Räumen niederlassen und in wärmeren Tagen im kleinen Biergarten im Hinterhof. Wochenends machen sie hier auch Events mit Livemusik und DJs, dafür gibt es hinten einen Dancefloor. Insofern eignet sich diese Bar auch gut als Endstation der Tour. Oder man kehrt zum Schluss hierhin zurück?
Karl-Marx-Straße 195
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag 18 bis 3 Uhr, Sonntag 16 bis 2 Uhr
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2. Bergschloss
Danach geht es zu Fuß über den Mittelweg (Abstecher-Tipp: Kurz in den Körnerpark gucken, das Sanssouci Neuköllns wird 2016 100 Jahre alt) Richtung Kopfstraße. Laufzeit: Ohne Stopp und entspannt eine gute Viertelstunde. Hier hat sich das „Bergschloss“ niedergelassen. Eine vom Interieur her der „IPA Bar“ nicht ganz unähnliche Bier-Bar. Mit dem Unterschied, dass man hier vor allem (aber nicht ausschließlich) sein eigenes Bier ausschenkt. Man ist nämlich genau genommen ein „Taproom“: Berliner Berg heißt die Brauerei, die ein Lager, ein Pale Ale sowie Saisonales braut und kurz davor steht, eine Berliner Weiße zu launchen. Die wird dann in der Remise des Hauses gebraut, dafür hat das Team per Crowdfunding Geld eingesammelt. Für Frühling/Sommer ist im Hinterhof ein kleiner Biergarten geplant. Ein Kleinod in dieser eher schmucklosen Straße.
3. Privatbrauerei am Rollberg
An Flachdachbauten vorbei über den Parkplatz eines Supermarkts und entlang Absperrgittern geht es zur ehemaligen Kindl-Brauerei. Die architektonisch sehr imposant ist, ein schöner Klinkerstein-Bau. Ergibt sich die Möglichkeit, sollte man das dort beheimatete „Zentrum für Zeitgenössische Kunst“ besuchen oder man bucht sich gleich eine Tour der „Berliner Unterwelten“ und erkundet die Brauereikeller. Während der Bier-Tour sollte man zumindest mal durch die „Kirchenfenster“ ins alte Brauhaus reingucken. Rechts entlang, um die Ecke, geht es hinein in den Ausschank der nun hier beheimateten „Privatbrauerei am Rollberg“. Der Raum ist recht groß, hat hohe Decken und durch die Fenster hat man das Sudhaus im Blick. Toller Ort. Vom Hahn gibt es die Hausprodukte – ein Helles, ein Rotes, ein Weizen, ein Märzen, einen Maibock oder einen Winterbock, je nach Saison. Bei unserem Besuch gab es auch ein kräftiges Rauchbier. Fränkisches Flair deep down Neukölln. Für einen schlappen Euro kann man sich eine Knabberschale dazu bestellen, „Nix“ kostet hier auch was (laut Karte) und im Sommer, sehr charmant, darf man draußen sogar grillen. Solange man sich die Getränke des Hauses dazu ordert, ist eh klar. Wer einen Betriebsausflug plant: Nebenan gibt es eine Indoor-Kartbahn. Aber bitte: drive first, then drink.
Am Sudhaus 3
Öffnungszeiten: Donnerstag 17 bis 23 Uhr, Freitag/Samstag 17 bis 24 Uhr (man sollte also nicht zu spät eintreffen)
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4. Twinpigs
Wir ziehen weiter und sind sieben, acht Minuten später in der wohl hippsten Craft-Bier-Bar des Viertels: „Twinpigs“. Präziser gesagt, ist es eine Bar, in der es auch Craft-Bier gibt, denn es werden auch Cocktails, Longdrinks und Weine getrunken und das nicht zu knapp: Am Wochenende ist der Laden oft rappelvoll. Flirtstimmung. Verraucht ist es (oder sagen wir: Berliner Standard). Die Leute sehen alle ziemlich gut aus und sind alle ziemlich gleichaltrig, zwischen Anfang 20 und Ende 30. Viel Englisch gesprochen wird hier zwischen den „exposed brick“-Wänden. Tagsüber ist das „Twinpigs“ ein ruhiges Café mit Sandwich- und Kuchenangebot, am Wochenende, wenn die Bude voll ist, legen DJs auf. Vom Fass gibt es Berliner Craft-Bier z.B. von Heidenpeters oder Berliner Berg, je nach Verfügbarkeit. Mehr zum Konzept hier.
Boddinstraße 59
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 18 bis 3 Uhr
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5. Keith
Noch einen bierigen Absacker gefällig? Dann bitte die Boddinstraße Richtung Hermannstraße hinunter laufen und hinein in den Schillerkiez. Nach gut zehn Minuten steht man vor dem „Keith“. Drinnen ist man gefühlt in Brooklyn (wer die „John Muir Bar“ in Kreuzberg kennt: Die hat ähnliches Flair). Englisch mit amerikanischem Akzent dominiert, das Barteam ist nett (und wechselt ins Deutsche, sobald es merkt, das…). Im hinteren Raum passiert öfter Kunst – Ausstellungen, Livemusik, Lesungen. Es gibt auch einen separaten Raucherraum. Wenn möglich, sollte man direkt am Tresen Platz nehmen und bei einem Abschluss-Craft-Bier aus der netten, mittelgroßen Flaschenauswahl – und dazu vielleicht einem kleinen Rye Whiskey? – mit Blick auf die leuchtenden Drinks im Backboard die Tour beschließen. Die nächste U-Bahn-Station ist Boddinstraße, hier hält die U8. Mit der man schnell nach Kreuzberg und Mitte kommt, sollte man dort logieren. Oder man fährt gleich durch in den Wedding, denn der hat craftbiertechnisch auch so einiges zu bieten. Aber das ist eine andere Geschichte.
Schillerpromenade 2
Öffnungszeiten: täglich 18 bis 3 Uhr
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