Einige Gastronomen nutzen Texte, welche von einer künstlichen Intelligenz(KI) bzw. mit Programmen wie Chat GPT geschrieben wurden. Aber bringt das wirklich etwas? KI bzw. Chat GPT sind mächtige Tools, die sich immer weiterentwickeln. Zeitungsartikel, Magazin- sowie Blogbeiträge, Pressemitteilungen oder auch ganze Bücher zu schreiben, scheint für Chat GPT kein Problem mehr zu sein. Wozu als Gastronom mit einem Copywriter zusammenarbeiten?
Doch Vorsicht! Erst einmal muss differenziert werden. Die Inhalte von Zeitungsartikel, Magazin- sowie Blogbeiträgen dienen in erster Linie zur Information oder sollen darüber hinaus auch Unterhaltung (Infotainment) bieten. Besonders heikel ist die Verwendung von Chat GPT bspw. bei Zeitungsartikeln, da die Nutzung die journalistische Sorgfaltspflicht sowie die Prüfung der Quellenangaben torpediert. Und bei Pressemitteilungen geht es u.a. darum, ein Image aufzubauen oder sichtbar zu werden. Auch hier ersetzt die KI keinen PR-Berater.
Der gemeinsame Nenner all dieser Formate: Hier geht es um reinen Content, auch Contentwriting genannt. Ist Contentwriting und Copywriting nicht ein und dasselbe? Keineswegs. Während es bei Zeitungsartikeln, Magazin- sowie Blogbeiträgen in erster Linie um informierende Inhalte (also Content) geht, hat Copywriting das Ziel, Reservierungen und Anfragen zu erzeugen. Oder anders ausgedrückt: Contentwriting informiert und Copywriting zielt auf eine gewünschte Handlung ab. Immer. Copywriting macht im übertragenen Sinne aus Buchstaben Zahlen.
Das soll aber keinesfalls bedeuten, dass Chat GPT reine Contentformate zu 100% ersetzen kann. Es dient vornehmlich der Inspiration. Je nach Contentformat und Qualität der eingegebenen Prompts kann es auch dazu beitragen, die Schreibarbeit zu erleichtern. Aber die KI ersetzt nicht den Blogger, den Journalisten oder andere Berufe, die sich mit dem geschriebenen Wort auseinandersetzen.
Psychologische und empathische Erfassung der Gästeklientel: ein Anspruch, den die KI nicht schafft
Dieser Anspruch, aus Buchstaben Zahlen zu machen, wird keine KI der Welt umsetzen können. Denn dazu müsste KI die menschliche Intelligenz übersteigen. Und genau das ist der Punkt: Wenn Texte performen sollen, kommt es nicht auf den Text an. Denn Copywriting bespielt die dahinterliegenden Benefits, Wünsche oder Sehnsüchte des Gastes. All das geht über den vordergründigen Bedürfnis „auswärts essen gehen” weit hinaus.
Aber was ist hiermit konkret gemeint? Zum Beispiel das innenliegende Bedürfnis des Gastes, Stress auszugleichen, den Alltag zu entfliehen, sich wohl zu fühlen, der innere Wille umsorgt zu werden, der Wunsch sich mal wieder etwas zu gönnen oder auch mal wieder Freunde zu treffen, um gemeinsam bei kulinarischen Genüssen ein paar schöne Stunden zu verbringen. All diese Wünsche oder Sehnsüchte des Gastes sind nicht rational, sondern emotional. Sie sind nicht immer logisch, sondern fast immer psychologisch. Empathie ist also gefragt. Und die eigene Gästeklientel empathisch zu verstehen – genau das kann keine KI der Welt. Keine KI der Welt ist in der Lage, weder dich als Gastronom noch die Persönlichkeit deiner Gästeklientel empathisch und psychologisch zu erfassen. Aber genau das braucht es, wenn Texte auf Webseite, Newsletter und Social Media, welche die gastronomische Gästeklientel regelrecht durchdringen soll, um im Anschluss daran zu und performen.l (performen i.S.V. Anfragen und Reservierungen generieren). So viele gastronomische Konzepte es auch gibt, so verschiedene Copy-Ansätze gibt es auch. Die Hauptsache ist, dass die Copy maßgeschneidert auf das gastronomische Konzept passt.
Die große und unerkannte Gefahr: Der Gastronom als Laie kann gar nicht beurteilen, ob Texte in der Lage sind, Anfragen und Reservierungen zu generieren
Aber dennoch denken viele Gastronomen: „Ach komm, dann spare ich mir das Copywriter-Honorar, dann nutze ich einfach Chat GPT für meine Webseite, Newsletter, Social Media und Co.“ Genau an dieser Stelle lauert die große, aber dennoch unerkannte Gefahr. Wenn Gastronomen als Laien selber nicht wissen können wie ein Text (Copy) geschrieben werden muss, der gut funktioniert (und das wissen Gastronomen als Laien nunmal nicht), dann kann der Gastronom als Laie auch gar nicht die Qualität der Chat-GPT-Texte beurteilen. Er kann also gar nicht beurteilen, ob Texte in der Lage sind, Anfragen und Reservierungen zu generieren. Beim Lesen nur zu denken: „Ach, hört sich doch gut an, den Text nehme ich!“ reicht natürlich nicht aus. Zumindest dann nicht, wenn die Copy auch Anfragen und Reservierungen generieren soll. Und an Anfragen und Reservierungen hängen doch auch Umsätze. Warum investieren Gastronomen dann nicht auch in exzellente Texte? Denn gerade weil an Anfragen und Reservierungen auch Umsätze hängen, werden die Honorare für einen hochspezialisierten Copywriter auch wieder hineingespült. Doppelt, dreifach oder sogar – je nach Zeitrahmen und Marge- auch zigfach. Win-Win also.
Wenn der eigene gastronomische Anspruch so hoch ist, warum gilt dieser Anspruch dann nicht auch für die gesamte Vermarktung?
Die wenigsten Gastronomen sind sich außerdem darüber bewusst, dass Chat GPT ausschließlich Texte aus der Retorte nutzt. Also standardisierte Texte, die eh schon jeder nutzt. Daher die Frage: Wie wahrscheinlich ist es, dass diese Retorten-Texte” haargenau zum jeweiligen gastronomischen Angebot sowie zur individuellen Gästeklientel passen werden? Hinzu kommt, dass die Ergebnisse, die Chat GPT liefert, nur so gut sein können, wie die Qualität der eingegebenen Prompts. Und diese Prompts müssten idealerweise von einem Copywriter eingegeben werden, weil der Copywriter ja schließlich auch die Expertise hat und beurteilen kann, ob das, was Chat GPT liefert, überhaupt in Frage kommt.
Professionelle und hochspezialisierte Profi-Copywriter müssen übrigens bei den Prompts so oft nachjustieren, dass sie lieber von Anfang an selbst schreiben, weil das viel effizienter ist. Im Anschluss dieser Aspekt mal folgendes Gedankenspiel: Jeder Gastronom steht ja eigentlich hinter seinem gastronomischen Angebot und denkt bestimmt, dass sein Angebot eines der besten gastronomischen Angebote in seinem regionalen Umfeld ist. Und genau deswegen sollte der Gastronom sich selbst die Frage stellen, ob es sein gastronomisches Angebot dann nicht auch verdient hat, die besten und die meisten Gäste zu bekommen? Hat sein gastronomisches Angebot dann nicht auch ein bisschen mehr verdient als lediglich mit Texten aus der Retorte vermarktet zu werden, die weder Anfragen noch Reservierungen erzeugen?
Dieser Performance-Anspruch ist mit einem standardisierten Chat GPT-Text einfach nicht zu schaffen. Und wie würde sich das denn für die Gäste anfühlen, wenn sie herausfinden, dass bspw. die Webseite oder der Newsletter zu 70% aus einer KI ist? (Es gibt mittlerweile Tools, für jedermann zugänglich, welche die KI-Texte erkennen). Stärkt das etwa das Vertrauen zum gastronomischen Angebot? Stärkt das etwa die Bindung zum Gästeklientel? Solche Dinge können den eigenen guten Ruf und das über Jahre aufgebaute Image ins Wanken bringen. Wenn der eigene gastronomische Anspruch so hoch ist, sollte dieser Anspruch dann nicht auch für die gesamte Vermarktung gelten?
Fazit
Auch, wenn diese Fragestellungen eine ganz neue Perspektive auf KI bzw. Chat GPT eröffnet, ist Chat GPT ist zwar ein sehr gutes Hilfsmittel, um viel Schreibarbeit abzunehmen. Und Chat GPT ist ein Tool, das sehr gute Ideen und Inspirationen liefert. Genau das gilt es sich zunutze zu machen. Aber wenn es darum geht, dass die Copy auf Webseite, Newsletter Social Media und Co. effektiv Anfragen und Reservierungen generieren sollen, dann ist Chat GPT für genau diese Zwecke eben gar nicht geeignet. Denn Chat GPT kennt weder den Gastronomen noch die Persönlichkeit der Gästeklientel, weil Chat GPT nicht in der Lage dazu ist, die Gästeklientel empathisch und psychologisch zu erfassen. Genau deswegen kann die hochspezialisierte Copywriting-Expertise nicht mit KI ersetzt werden.
Über die Autorin
Als ganzheitliche Vermarktungsstrategin und Copywriting Expertin F&B gehört Dorothee Reimann zu den wenigen und führenden Anbietern in Deutschland, die das extrem rare und hochspezialisierte Copywriting-Handwerk vollends beherrschen. Zuvor sammelte Dorothee Reimann über ein Jahrzehnt profunde Berufspraxis im Gastronomie- und im Food & Beverage Marketing. Sie erwarb ihre erlesene Expertise sowohl in mittelständischen und großen Gastronomie-Unternehmen als auch innerhalb des Hotellerie- und Gastronomie-Consultings sowie auf Food Startup- und Agenturebene. Durch diese einzigartige Kompetenz-Kombination aus hochspezialisierten Copywriting und 360 Grad F&B- und Gastronomie Marketing hat Dorothee Reimann bereits zahlreichen F&B- und Gastronomie-Unternehmern zu optimierten Positionierungen sowie zu eindrucksvoll steigenden Reservierungen, Anfragen und Umsätzen verholfen.
Bei ernsthaftem Interesse bietet Dorothee Reimann kostenfreie Vermarktungsgespräche an. Mehr Informationen auf ihrer Webseite oder in ihrem Ebook für Gastronomen zur Kundengewinnung. Eine Terminbuchung ist hier möglich.