Grafiken: drive & dine
Auf der Autobahn fahren, überraschend Hunger kriegen und dann wieder beim Quickservice auf dem Rasthof Halt machen? Geht auch anders – mit einer neuen App. Sie zeigt Restaurants an, die entlang der Route in wenigen Minuten von der Abfahrt entfernt zu erreichen sind.
Erinnern wir uns kurz: Der heute weltweit wichtigste Restaurantguide von Michelin entstand einst als Zusatz für ein Tankstellenverzeichnis. Die waren, als die ersten Autos über die Straßen zu rollen begannen, ja noch so rar wie E-Ladestationen heute in Deutschland. Die Sterne, nach denen auch heute noch so viele greifen mögen, leiten sich immer noch aus dieser Zeit ab: ein Stern bedeutet, das Restaurant ist einen Halt wert, zwei einen Umweg wert und drei eine Reise wert. Super kluges Marketing war das damals: Reisen zu Restaurants, Reifen abfahren, neue kaufen.
Dieser Logik nach sind alle immerhin schon 1.500 in der neuen App drive & dine verzeichneten Restaurants gewisser Maßen Zweisterner, denn sie sind allesamt einen kleinen Umweg wert: Die Idee ist nämlich, dass man, anstatt sich wieder eine Currywurst oder einen Burger zu ziehen, kurz von der Autobahn abfährt und ein echtes, lokal verwurzeltes Restaurant besucht. Die verzeichneten Betriebe sind meist lediglich maximal fünf Kilometer von den Ausfahrten entfernt, sind also recht einfach und schnell erreichbar. Und: Ist es nicht schön, einfach mal in einer der Gegenden, durch die man sonst durchbraust, bewusst Halt zu machen, sich umzuschauen und etwas Ordentliches zu essen?
Auf diesem Wege erhalten die Restaurants, die mitmachen, eine Frequenz, die sonst nur an ihren vorbeizischen würde, sie erreichen neue Gäste. Die vielleicht sogar bald, wenn sie wieder mal en route sind, zurück kehren. Die Reisenden können in der App aus verschiedenen kulinarischen Richtungen wählen. Auch Aspekte wie Barrierefreiheit, die Verfügbarkeit von E-Ladestationen (!) und WLAN werden angezeigt. Restaurants können von den Nutzer*innen vorgeschlagen werden oder sich selbst als Partner bewerben.
„Wir selbst wissen zu gut, dass es viel schöner ist, auch mal von der Autobahn abzufahren. Man kann die Ruhe genießen, bekommt viel frischeres Essen serviert und man lernt auch neue Ecken von Deutschland kennen”, sagt Co-Gründerin Friederike Liebrecht und ihr Mitgründer Werner Frey fügt hinzu: „Uns ist es unglaublich wichtig, nicht nur Autofahrer*innen zu inspirieren, sondern auch Restaurants zu mehr Bekanntheit zu verhelfen. Aus diesem Grund ist es unser Ziel, mehr Nutzer*innen zu gewinnen und weitere Lokale hierzulande von unserer Idee zu überzeugen, sodass sie Teil unseres Angebots werden.”
Die App gibt es kostenlos für iOS und Android, in der Premium-Version erhält man zudem unbegrenzte Filter für Küchen und Besonderheiten, eine präzise Planung der Route durch Eingabe von Kilometern oder Zeit, Routenspeicherung, Favoritenspeicherung sowie Restaurantfotos angezeigt. Manche Funktionen in der Android-App sind Stand Februar 2022 noch etwas wonky, aber das wird mit der Zeit sicher immer besser. Empfehlenswert!
