Gemeinsame Sache auch im zweiten Lockdown: Der Lieferdienst von Fräulein Kimchi und Humble Pie

von Marianne Rennella
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Alle Fotos: Marianne Rennella

 

Jeden Mittwochabend wird geliefert: Knuspriger Tofu mit schwarzem Pfeffer auf Reis, Chicken Pot Pie, Mac and Cheese und ein Glas Kimchi zum Beispiel. Sarah Durante und Lauren Lee versorgen den Prenzlauer Berg, Mitte, Friedrichshain, Weißensee sowie Teile von Pankow, Kreuzberg und Neukölln wöchentlich mit wechselnden Speisen. Wir haben das Shutdown-Delivery-Konzept ausprobiert. 

Sarah Durante ist die Gründerin von Fräulein Kimchi und machte sich mit ihrem koreanisch-amerikanischen Kochstil einen Namen in der Berliner Streefoodszene. Auch Lauren Lee kennt man von den Streetfoodmärkten: In ihrem Humble-Pie-Anhänger kocht sie Klassiker der Südstaatenküche und herzhafte und süße Pies.

Im März hatte Lauren die Idee, einen Lieferdienst ins Leben zu rufen, um den ersten Lockdown zu überbrücken. Innerhalb von nur fünf Tagen hatten die beiden ihren Online-Shop aufgebaut, das Menü konzipiert, einen wöchentlichen Newsletter initiiert und sich um die logistische Umsetzung gekümmert. Für Anfang November waren sie bereit, in die zweite Runde zu gehen, noch bevor der zweite Lockdown für die Gastronomie angekündigt wurde. So kam es, dass sie perfekt vorbereitet starten konnten.

Und das merkt man. Denn der Webshop von Fräulein Kimchi und Humble Pie lässt sich intuitiv bedienen und läuft reibungslos ab. Auf der Startseite ist das wöchentlich wechselnde Menü zu sehen, mit Preis und Foto. Von Donnerstag bis Montag kann bestellt und online bezahlt werden, mittwochs wird alles am frühen Abend geliefert und schon am Donnerstag ist der Newsletter mit dem neuen Menü im Mail-Postfach.

Einfach muss es sein und praktisch, dann bestellt man in der nächsten Woche gleich wieder. Tatsächlich sind 80 bis 90 Prozent ihrer Kundschaft Stammkunden, erzählen die beiden. Ihr Fusion-Food stelle für viele Leute in dieser Zeit ein kleines Highlight der Woche dar – und für Lauren und Sarah seien es wiederum die tollen Feedbacks, die sie für ihr Konzept bekommen. Ein Kunde beispielsweise habe gesagt, Laurens Chinese-American-Style Chicken „tastes like home“ – das größte Kompliment, das man ihr für ihr Kindheitsgericht aussprechen kann. Damit die Qualität die Bestmögliche ist, entschieden Sarah und Lauren sich dafür, Gerichte zu liefern, die zu Hause servierfertig gemacht werden müssen: Den Ofen auf 180 Grad vorheizen und die vegetarische Lasagne, die Chicken Enchilladas oder das Black Pepper Beef einfach für 20 Minuten erhitzen – fertig. 

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Durch das Online-Bestellsystem gelingt es den beiden Gastronominnen, exakt zu kalkulieren und am Ende nichts wegschmeißen zu müssen. Dass Nachhaltigkeit für ihre Kundschaft ein wichtiges Thema ist, wissen sie. Auch beim Thema Packaging. Einen Kompromiss zwischen einer umweltfreundlichen und einer speisenfreundlichen Verpackung zu finden, sei jedoch sehr schwer: Eine Lasagne im recycelten Pappkarton kommt weder appetitlich an, noch lässt sie sich so direkt im Ofen erhitzen.

Fräulein Kimchis selbstgepickeltes Gemüse oder die eingelegten Zitronen hingegen eignen sich hervorragend, um sie im Pfandglas zu liefern. Oder auch das Kimchi, das eine zarte Konsistenz hat und so angenehm scharf ist, dass sich das ganze Glas ohne Probleme auf einmal leer essen lässt. Die Buttermilk-Biscuits sind fluffig und eher herzhaft und schmecken besonders gut, wenn man sie mit der Parmesan-Gremolata beträufelt, die vor Öl und Knoblauch strotzt.

Mein Highlight innerhalb dieses Wochen-Highlights wiederum war der Matcha-Mochi-Kuchen: Die geliebte Mochi-Konsistenz kommt in einer besonders cremigen und saftigen Version, ihre starke Süße wird durch das Herbe des Matchas gerettet. Und der Mittwochabend im Lockdown wird dank des Lieferdiensts von Fräulein Kimchi und Humble Pie gerettet.

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