Zwei Tage, die ganz im Zeichen der Wissensvermittlung von erfahrenen Gastronomen und Beratern für Gründer in der Gastronomie stehen: Am 7. und 8. Februar 2017 finden zum zweiten Mal die „Gastro Startup Sessions“ statt. nomyblog mit einem Ausblick auf das Programm.
Wie startet man ein Food-Business? Wie schreibe ich einen Businessplan? Was muss ich beim Thema Finanzierung beachten? Wie manage ich mein Personal und welche Stolpersteine liegen auf dem Weg in Richtung Selbstständigkeit in der Gastronomie?
Wer gründet, sieht sich mit einer Menge von solchen Fragen und mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Aus der Nummer kommt kein Gründer raus. Das Gute: Es gibt Menschen, die haben das alles schon hinter sich und können von Erfolgen, Erfahrungen und Fehlern berichten, Tipps geben und bei Problemen weiterhelfen. Der Austausch ist für Neulinge in der Branche immens wichtig.
Eine besonders gute Möglichkeit bietet sich dafür am 7. und 8. Februar 2017 bei der zweiten Ausgabe der vom Leaders Club Deutschland initiierten „Gastro Startup Sessions“, die nach der Premiere 2015 in Berlin nun im „Alten Mädchen“ in Hamburg stattfinden. Da ich beim ersten Mal mit dabei war (als Gast, als Vortragender und als Guide einer kleinen Gastro-Tour durch Neukölln) kann ich bestätigen, dass es sich um ein wirklich gut gemachtes, sehr professionelles Event handelt, das mit einem Ticketpreis von nur 99 Euro (für Gastro-Gründer) zudem auch noch überaus fair kalkuliert ist – gemessen daran, was Branchen-Neulingen an diesen zwei Tagen alles geboten wird: Zahlreiche ausgewiesene Experten geben den Teilnehmern mit ihren Vorträgen wertvolle Tipps mit auf den Weg, die sie für ihr eigenes Business nutzen können. Und das im Einzelnen zu diesen wichtigen Themen:
Businessplan & Finanzierung
Dr. Jan Evers (wir haben ihn hier interviewt) ist Bankbetriebswirt, Unternehmensberater und Geschäftsführer von evers & jung und berät neben der Leitungsebene von Banken und Ministerien auch wachstumsstarke Gründer – darunter natürlich auch Gastronomen. Er beleuchtet, was an der These „Businessplan nervt und ist eh Quatsch“ richtig und was falsch ist, zeigt typische Anwendungsfehler sowie die Unterschiede zum Pitch Deck und Canvas auf. Außerdem stellt er den Teilnehmern Herausforderungen und Lösungsansätze bei Kreditfinanzierungen und alternative Finanzierungsansätze vor.
First time right. Es gibt keine zweite Chance für einen guten ersten Eindruck
Kleine Tipps, die einen sehr großen Unterschied beim Personalmanagement machen werden: Wie man dafür sorgt, dass sich Mitarbeiter bei einem bewerben, im Unternehmen anfangen und bleiben, erklärt Jean-Georges Ploner, Berater, Coach und Fachbuchautor. Er betreut mit seinem Netzwerk, den „Global F&B Heroes“, viele Unternehmen in allen Sparten der Branche – ein Kenner der Branche mit einer hohen Internationalität.
Unternehmer sind Bergsteiger – über Vorbereitung, Route und Ausrüstung
Eine gute Unternehmensorganisation ist für Unternehmen unverzichtbar. Erich Nagl gibt Impulse, wie Gründer sich in den Bereichen Mitarbeiter, Warenfluss, Belegwesen & Datenströme gleich von Anfang an gut aufstellen und selbst organisieren. Nagl ist seit 2010 für den Aufbau und die Weiterentwicklung von ETL ADHOGA (Steuerberatung für die Hoga-Branche) verantwortlich, weist über 15 Jahre Führungserfahrung in der Gastronomie vor und baute erfolgreich ein Startup im Bereich IT-Dienstleistungen auf.
Von der Idee zur Marke – eine kleine Anleitung
Was gehört alles dazu, um eine Marke aufzubauen? Und wie macht man sie danach bekannt? Joko Weykopf und Jannes Vahl sind Inhaber der Kreativagentur Polycore und selbst Club-Gastronomen, sie haben zahlreiche Kunden aus den Bereichen Food, Gastronomie, Beverage und Craft-Bier. Die beiden geben einen Einblick in die Mechanismen der Werbung und wertvolle Tipps und Tricks, wie man seinen Markenauftritt definiert. Vom Corporate Design bis zur Vermarktung in den unterschiedlichsten Kanälen.
Mach Dir keine Illusionen! Hintergrundwissen und Wahnsinn aus dem Berateralltag
Mal eben zu einem Restaurant, einem Foodtruck oder einer Bar gekommen? Der Traum nun greifbar nah? Viele Gründungen basieren auf Gefühlen – nur sieht die Wirklichkeit oft ganz anders aus. Ohne fundierte Planung, ein Verständnis für Zahlen und das Wissen um zahlreiche Details landet man auf dem Bauch. Die Teilnehmer lernen aus dem Erfahrungsschatz von Björn Grimm, der als Inhaber von „Grimm Consulting“ seit Jahren in der Betriebsberatung der Gastronomie unterwegs und als Vizepräsident im Präsidium des FCSI („Foodservice Consultant Society International“) tätig ist.
Social Media für Startups
Markenbekanntheit erlangen, Aufmerksamkeit erzeugen und potentielle neue Gäste direkt anzusprechen war nie einfacher und effektiver. Hierfür gilt es, die richtige Strategie zu finden und die passende Zielgruppe anzusprechen. Michael Kuriat und Alexander Schwarz geben euch eine grobe Übersicht und Empfehlungen. Und machen auf Fallstricke aufmerksam… Michael Kuriat ist Geschäftsführer der TNC GmbH, die acht Gastronomien betreibt, sowie der Full Service Agentur TNC Production GmbH und der Schach & Matt GmbH. Alexander Schwarz gilt mit seiner Bar Niederlassung und der Gin-Bar Couch Club in München als einer der Social-Media-Vorreiter in der Gastronomie und betreut mittlerweile auch andere gastronomische Konzepte.
Franchise ist nicht für jedes Konzept sinnvoll!
Tim Koch arbeitete in verschiedenen Positionen in der Hotel-, Catering- und Event-Branche, platzierte mit seiner Firma tsac erfolgreich Produkte wie „Kalte Muschi“ und Körrisaft am Markt und ist seit 2014 geschäftsführender Gesellschafter des Franchise-Imbisskonzeptes „Bobby&Fritz“, das sich ganz auf Currywurst und Pommes in hoher Qualität konzentriert und derzeit 30 Stores betreibt (mehr zu seiner Expertise in diesem Bereich hier). Am Beispiel eines Fast-Food-Konzeptes gibt er einen Überblick zu Themen wie Franchisenehmer-Auswahl, Standardisierung, Franchisegeber-Aufgaben sowie den Anforderungen der unterschiedlichen Segmente wie Verkehrsgastronomie, Shopping-Center oder Event-Catering an das System.
Zusätzlich gibt es ein spannendes Panel:
Vom Traum zum Business – wie starte ich ein Foodunternehmen?
Viele träumen vom eigenen Restaurant, Café oder Foodtruck. Und wollen gut davon leben zu können. Doch wie startet man ein Food-Business? Wie viel Geld, Geduld und Größenwahn braucht man? Was sind, neben Glück, Bauchgefühl und Fleiß, Faktoren für den Erfolg? Lässt er sich planen? Stefanie Rothenhöfer vom „Food Entrepreneurs Club“ (zahlreiche Reviews zu dessen Themen gibt es hier), der eine neue Generation passionierter qualitätsbewusster Food-Unternehmer vernetzt und eine Plattform bietet, und spricht Klartext mit erfolgreichen Unternehmern. Die Gäste erwartet eine Diskussion jenseits jeglicher Selbstbeweihräucherung, in die sie sich natürlich einklinken können.
Natürlich stehen alle Experten zudem für individuelle Fragen vor und nach ihren Vorträgen zur Verfügung. Das gilt auch für die Menschen hinter den vier Food-Startups, die sich in Hamburg präsentieren: „Juwelier des Ostens“ (Hamburg), „Salt & Silver“ (Hamburg), „Kumpel & Keule“ (Berlin und Gewinner des „Leader Club Award 2016“) sowie „Vollpension“ aus Wien. Und am Abend des 7. Februar wird es im „Basecamp“ der legendären „Kitchen Guerilla“ einige Leckereien zu probieren geben.
Die Chance, so viel geballtes Wissen „abrufen“ zu können, bietet sich selten. Eine Gelegenheit, die sich Gründer (egal ob sie noch ganz am Anfang stehen oder schon „gelauncht“ haben) nicht entgehen lassen sollten!
Noch mehr Infos und Tickets für die „Gastro Startup Sessions 2017“ gibt es hier.
Fotos: Kay Strasser
1 Kommentar
Auch 2017 wünschen wir Euch Viel Erfolg! Liebe Grüße aus Hamburg