Gerstners Gedanken: Haltung finden, Haltung bewahren!

Tipps für eine neue Normalität, die sich alles andere als normal anfühlt

von Eva-Miriam Gerstner
Neues Projekt 17 - interviews-portraits, management, gastronomie Gerstners Gedanken: Haltung finden, Haltung bewahren!

Foto: privat

Die Berliner Agenturbetreiberin Eva-Miriam Gerstner teilt ihre Gedanken mit euch: über die Hospitality- und Dienstleistungsbranche, über Trends, Innovationen und generell über die Lage der Welt – und wie man in diesem „neuen Normal“ am besten klar kommt. Zumal dann, wenn es sich alles andere als normal anfühlt. Wie findet man in diesen Zeiten Halt? Ihr Rat: Mit Haltung. 

Es ist 2022. Sommer. Und es beherrschen uns immer noch die pandemischen Zeiten, mittlerweile aber auch der Krieg in Europa, die Inflation, die Klima- und Schuldenkrise und der drohende Notstand in lebensnahen Bereichen.

Unsere Welt, wie wir sie noch 2019 kannten, liegt in Scherben. Vielleicht lag sie auch da schon in Scherben, nur waren die Bruchlinien nicht so deutlich sichtbar – oder keiner wollte sie so genau sehen.  

Wie auch immer, jetzt sind wir mittendrin, mittendrin in dieser neuen Zeit, in der vielbeschriebenen neuen Normalität –   und es fühlt sich alles andere als normal an.

Die Hektik in unserem Alltag ist größer als vor den Lockdowns. Überall herrscht der Sturm im Wasserglas, alles ist laut, schreit, brüllt, die Nachrichten, die Meinungen, die Ängste, der Zorn und die Wut von vielen Menschen da draußen übertünchen fast alles, was auch nur annähernd positiv oder zumindest nicht negativ daherkommt. 

Manchmal kann man sich nur wegducken und versuchen, sich nicht vom Alltagsballast, der auf den eigenen Schultern lastet, erdrücken zu lassen. Man kann sich manchmal einfach auch nur einsperren. Am Besten sollte man sich die Ohren zu halten, um den ganzen Lärm, die News, die Diskussionen und Streitereien die überall stattfinden, nicht mehr mitzubekommen. 

Das alleine ist oftmals im Alltag schon eine nicht zu unterschätzende Herausforderung: positiv bleiben. Eine positive Grundhaltung zu bewahren. Sich nicht vom negativen Strudel mitreißen zu lassen. Nicht im Privaten, nicht in der Öffentlichkeit, nicht von den Nachrichten und/oder diversen Talkshows. 

Man kann zwar manchmal, zumeist ganz oft, im Jetzt und Sofort nichts an der Situation ändern, man kann aber Haltung bewahren. Eine Haltung, die grundlegend positiv und resistent und unerschütterlich sein sollte. 

Eine unfassbare schwierige Aufgabe in diesen harten Zeiten. 

Haltung – der Begriff erinnert mich irgendwie direkt an die drei Affen mit den drei unterschiedlichen Haltungen: Mund zu, Augen zu,  Ohren zu – nichts Böses sagen, nichts Böses sehen, nichts Böses hören. Es gibt die unterschiedlichsten Deutungen über das Verhalten des Affen-Trios, mir gefällt die Deutung aus dem Japanischen, die wohl auf Konfuzius zurück geht, am besten:

  1. Sprich nicht schlecht oder böse über andere. Verletze andere nicht mit deinen Worten und drücke deine Gefühle so aus, dass andere sich nicht in die Ecke gedrängt fühlen. 
  2. Beachte nur die positiven Umstände in Deinem Leben. Lass alles, was schlecht für dich ist, links liegen. 
  3. Lass dich von der Meinung anderer nicht runterziehen – und höre dir nur Nachrichten an, die dich wirklich weiterbringen. 

Vielleicht sind das schon die Top-Drei-Tipps, um unsere (positive) Haltung, oder unsere Haltung im Generellen zu wahren?

Wenn man über Haltung spricht, oder Fremdsprachler*innen den Begriff „Haltung“  erklären möchte, dann erkennt man recht rasch, dass das Wort im eigentlichen Sinne drei unterschiedliche Bedeutungen hat: 

Erstens: unsere Körperhaltung

Also anatomisch gesehen. Unsere Art und Weise, wie wir sitzen, gehen, stehen. 

Ich ertappe mich momentan des Öfteren, dass ich den Kopf hängen lasse, mein Blick ist nach unten gerichtet, auf den Boden, ich dadurch auch eher einen gebeugten Rücken habe. Durch diese Haltung wird mein Atem auch flacher, tiefe Atemzüge sind so eher schwer und passieren nicht automatisch.

Ich denke, wenn man mich so von außen sieht, sehe ich nicht besonders positiv und freundlich und aufmerksam aus. Eher verschlossen, in mich gekehrt und irgendwie negativ. Die kurzen Atemzüge tragen auch nicht zur Verbesserung der Situation bei, wird uns doch in jeder Meditations- oder Yogastunde die tiefe Ein- und Ausatmung empfohlen, um den Körper, alle Zellen und das Gehirn optimal mit Sauerstoff zu versorgen. 

Zusammengehalten wird der Körper im Prinzip ja durch unser Rückgrat. Wenn wir also unserem Rückgrat mehr Beachtung schenken, uns strecken, die Schultern nach hinten ziehen, Brust raus, Kinn nach oben, Kopf geradeaus – dann ja, dann stehen wir mit voller Kraft und Awareness in unserem Leben, in unserer Umgebung und strahlen eine positive, aktive und starke Haltung aus. Für uns, unsere Mitmenschen und auch für alles, was gerade um uns herum passiert.

Wir suggerieren nicht nur unserer Umwelt, sondern auch uns selbst: Uns haut nichts so schnell um. Wir sind stark und wir sind kopf- und körpertechnisch voll am Start, um es mit diesen harten Zeiten aufzunehmen. Und: Wir blicken einander dadurch auf Augenhöhe an und begegnen uns schon alleine dadurch auf genau dieser.  Was gut ist, vor allem in diesen Zeiten, oder? 

Zweitens: die innere Haltung

Der Begriff Haltung hat aber auch noch eine zweite, eine innere Bedeutung. Nämlich die, die ich schon oben angesprochen habe. Diese bezieht sich auf unsere innere Einstellung, unser Denken, die die unser Handeln beeinflusst.

In Zeiten wie diesen empfinde ich es als sehr wichtig, sich nicht zu stark von außen beeinflussen zu lassen. Die Stimmen da draußen, die Meinungen, der ganze Content-Overload ist so viel, so laut und zum größten Teil so negativ: Ich empfehle daher, die Haltung der drei Affen einzunehmen!

Mein Tipp: Klare Grenzen ziehen, aus den eigenen, vertrauten Quellen Informationen, Meinungen und News einzuholen, ohne diese negative Clickbaiting-Spirale zu füttern.

Ich umgebe mich bewusst und ganz entschieden in herausfordernden Zeiten nur mit positiven Menschen. Hass, Neid, Gehetze und Provokationen möchte ich in meinem Umfeld nicht haben. 

Das stärkt meine innere Haltung, um besonnen, ruhig und achtsam durch diese unsicheren Zeiten zu kommen, ohne dass Angst und Panik mich leiten und ich dadurch auch wiederum mein Umfeld verunsichere und anstecke. 

Eine starke (körperliche) Grundhaltung, vereint mit einer positiven, ruhigen (inneren) Haltung, prägt unser gesamtes Erscheinungsbild. Es festigt unser eigenes Meinungsbild, lässt uns besonnen und ausgeglichen all die Informationen verarbeiten und bewerten und beeinflusst so nicht nur uns persönlich sehr positiv, sondern auch unser ganzes Umfeld. Ausprobieren dringend empfehlenswert!

Drittens: Tierhaltung  

Und dann gibt es da ja auch nicht die dritte Bedeutung des Wortes „Haltung“: die Tierhaltungen. Das sind Haltungsformen, die wir Menschen den Tieren antun, aus Gründen, die ganz oft mittlerweile nicht mehr wirklich nachvollziehbar sind. Und auch alles andere als artgerecht und nur zur Befriedigung unserer grundegoistischen Bedürfnissen beitragen: Hunde, die 15 Stunden lang alleine in der Wohnung sitzen. Wildtiere in zu kleinen Gehegen. Vögel, eingesperrt in Käfigen, Nutztiere in der Massentierhaltung … auch über diese Haltung und Haltungsformen sollten wir nachdenken, dringend und unbedingt.

Ich habe meine ganz klare Haltung und Meinung dazu – aber dazu mehr an anderer Stelle, in einem anderen Blogbeitrag.

Und jetzt: Nehmt eure Haltung ein und (be)haltet sie. Viel Kraft wünsche ich und gute Gedanken –kommt positiv durch den Sommer!

 


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