Konzept kompakt: El Tato, München

Eine Bühne für lateinamerikanische Küche

von Jan-Peter Wulf
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Alle Fotos: Redaktion

Eine Lücke in München schließen will das El Tato im Glockenbachviertel: Denn bei aller Vielfalt der lokalen Gastronomie sind die Küchen Lateinamerikas viel zu wenig repräsentiert, findet man hier und bietet seinen Gästen Food und Drinks aus den Ländern von Mexiko bis nach hinab nach Argentinien an.

Ganz früher, vor über zehn Jahren, war hier die Bar „Gamsei“, danach lange Zeit die „Ménage Bar“. Das muss man schon erwähnen, denn das markante Rückbuffet, das wirkt wie das Bücherregal in einer von einem Innenarchitekten (mit viel Budget) gestalteten Privatwohnung, ist noch da. Es wäre auch zu schade gewesen, es zu entfernen. „Wir haben das Konzept für den Ort entwickelt“, erklärt uns Chris Schmidt-Sanchez, der das El Tato zusammen mit seiner Frau Ginna eröffnet hat.  Als er erfuhr, dass Johannes Möhring die „Ménage Bar“ schließen will, habe er ihn gleich angerufen und gefragt, ob man die Location übernehmen könne. Hat geklappt.

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Während das Rückbuffet geblieben ist, wurden die tiefen Tische des Vorgängers gegen High-Tops ausgetauscht. Man sitzt  und steht nun auf Augenhöhe mit dem Barteam, und das soll die Atmosphäre anschubsen. „El Tato“ will nämlich eine „banging latin bar“ sein, sprich es soll etwas passieren, Gäste sollen miteinander in den Dialog kommen können. Reservierungen nimmt man auch erst ab fünf Personen an, was in München mittlerweile eine Ausnahme darstellt.

Das Foodangebot fügt sich darin ein: Den mexikanischen Maissnack Esquites kann man super zu zweit oder dritt löffeln, herzhafte Tacos gibt’s im Trio. Sehr lecker sind auch die Yucas fritas, die man unbedingt dazu bestellen sollte. Ferner stehen Empanadas, Patacones (frittierte Kochbanane) oder eine Ceviche auf der immer mal wieder wechselnden Karte. Pan-lateinamerikanisch und eklektizistisch, nicht dogmatisch, dafür streetfoodig-zugänglich ist das, was hier aufgetischt wird. „Wir wollen Essen in einer Preisrange anbieten, die man sich leisten kann“, so Schmidt-Sanchez.

el tato la penca - streetfood, konzepte, gastronomie Konzept kompakt: El Tato, München

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Das gilt offensichtlich auch für die Cocktails: Kratzen die andernorts in der Stadt gerne, selbst für einen simplen Negroni, gerne schon mal an der 20-Euro-Marke, gibt es hier durchaus komplexe Eigenkreationen zwischen 12 und 16 Euro. Zum Beispiel „La Penca“, gemixt u.a. aus Reposado-Tequila, einem Püree aus Nopal-Kaktus und verfeinert mit einem Orgeat, für das man die golfballgroßen Kerne der Avocado nutzt, die anderswo meist im Müll landen.

Vom Fass und aus dem Zapfhahn gibt es mexikanisches Bier (wir empfehlen gemischt mit Tomatensaft). Bald aber auch pre-gebatchte, karbonisierte Cocktails. Und ein bisschen Deutschland wird peu à peu auch einfließen, etwa in Form hiesiger Weine. Die müssen ja wirklich nicht aus der Neuen Welt herbei geschifft werden.

  

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