NFT goes Gastronomie: Die Stairs Bar Berlin und Maker’s Mark schaffen Mehrwerte mit der digitalen Technologie

Gästebindung rund um das Kunstwerk von Patrick Poulley aka Mr. P. 

von Jan-Peter Wulf
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Dieses in der Stairs Bar hängende Bild erhalten die Member als NFT mit individueller Nummerierung. Illustration: Patrick Poulley, Fotos: Redaktion

NFT – mit diesem Begriff verbindet man, wenn überhaupt etwas, dann einen neuen, digitalen Weg, Kunstwerke wie Bilder oder auch Musikstücke zu besitzen, zu sammeln und zu handeln. Wie der Trend sich mit Gästebindung bzw. für das Generieren von Mehrwerten in der Gastronomie nutzen lässt, zeigt die Berliner Stairs Bar in Kooperation mit Maker’s Mark.

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Wir sitzen am Tresen der Stairs Bar in Berlin-Wilmersdorf und bekommen die Karte ausgehändigt. Es ist nicht die reguläre Karte, sondern das neue Sondermenü, welches man zusammen mit der amerikanischen Bourbon-Brand Maker’s Mark präsentiert. Zum Beispiel einen erfrischenden Highball mit dem knackigen Namen „Sex On The Peach“ mit dem Filler White Peach von Schweppes, Zitrone und Zucker. Oder eine Paper-Plane-Abwandlung mit Aperol Amaro, Chartreuse Jaune und Zitrone sowie einen „Brooklyn“ mit Noilly Prat, Antica Formula, Maraschino und Angosturabitter.

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Bartender Kenneth Hartinger wirft einen Drink mit Maker’s Mark …

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… und zwar einen klassischen Whisky Sour

Dieses Drinkmenü ist wahrhaft exklusiv, denn es ist für Besitzer*innen des neuen Stairs X Maker’s Mark NFT und deren Begleitung vorbehalten. Nur 100 Personen können dieses erwerben, und erhalten mit dem Kauf den Zugang zu der besonderen Karte (mit günstigen Drinkpreisen by the way) und weiteren Vorteilen wie exklusive Einladungen VIP-Events in der Bar oder Tastings mit der Marke. 

Das klingt erst einmal nach dem klassischen Membercard-Prinzip und tatsächlich gibt es diese physische Karte auch. Aber klingelt was beim Kürzel NFT, der im Namen mit drinsteckt? Schon mal gehört? Eine kurze Definition:

„Ein NFT (Non-Fungible Token) ist ein digitaler Vermögenswert, der mithilfe der Blockchain-Technologie erstellt wird. NFTs sind einzigartig und nicht austauschbar, im Gegensatz zu fungiblen Token (wie Bitcoin), die beliebig ausgetauscht werden können. NFTs werden hauptsächlich verwendet, um digitale Inhalte wie Bilder, Videos oder Musik zu besitzen, zu sammeln und zu handeln.“ 

Danke, Kollege ChatGPT. Mit einem NFT lassen sich zum Beispiel digitale Kunstwerke, die sich technisch gesehen ja beliebig vervielfachen lassen, eindeutig zuordnen: Es gibt jemanden, der es besitzt. Doch was hat das nun mit der Bar, Maker’s Mark und dem „Member Club“ zu tun?

An der Wand der Bar hängen viele schöne Ilustrationen, die der Berliner Künstler Mr. P geschaffen hat. Patrick Poulley, so sein bürgerlicher Name, hat für Betreiber Konstantin Hennrich im hinteren Bereich, wo auch gerne Zigarren geschmaucht werden, persönliche Illustrationen geschaffen und in Kooperation mit der Gin-Marke Sipsmith ein großes Berlin-Streetlife-Bild. Das neue Bild im Eingangsbereich setzt Maker’s Mark im Chicano-Style in Szene. „Ich hatte erst ganz andere Ideen, dann hatte ich auf einmal dieses Motiv im Kopf, habe Konstantin eine Skizze geschickt und er war gleich überzeugt“, berichtet der Künstler, der mit seinen Grafiken in der Berliner Gastronomie schon an vielen Stellen seine kreativen Spuren hinterlassen hat – zum Beispiel hat er die Neuköllner „Rixbox“ designt und das Design des „Chicago Williams“ maßgeblich gestaltet. Ein Reel des Entstehungsprozesses gibt es hier

Jede*r Member erhält ein eigenes Bild und Mehrwerte in der „Stairs Bar“ 

Neben dem Bild befindet sich ein QR-Code, der zur Member-Club-Seite der Bar führt. Wem das Design also gefällt, und wer Lust auf Drinks mit Maker’s Mark sowie Einladungen zu Specials hat, kann seine individuelle, nummerierte Version des Bildes digital erwerben und besitzen – zum Preis von 0,75 ETH, das entspricht ungefähr 100 Euro. ETH ist eine Kryptowährung, mittels derer NFTs gehandelt und gekauft werden können, als Zahlungsort wird ein sogenanntes Wallet wie MetaMask verwendet. Dort ist dann auch das Kunstwerk hinterlegt. Wie das genau funktioniert, wird auf der Seite erklärt. Niemand muss Krypto- und Blockchain-Kenntnisse mitbringen.

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Die Drinks auf der NFT-Menükarte wie den „Brooklyn“ gibt’s nur für Member und deren Begleitung

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Ein „Paper Plane“ mit Maker’s Mark

 

NFT sei für Künstler spannend, weil man als Künstler nicht nur einmal sein Bild über eine Galerie verkauft und das war es dann, sondern weil man eine Marge hinterlegen könne – wird das Bild weiterverkauft, partizipiert man auch daran. Sprich steigert sich der Wert, so haben auch die Schöpfer*innen etwas davon. Um eine kleine Analogie zum Whisky herzustellen: NFT macht möglich, dass auch digitale Kunstwerke „altern“ und mit der Zeit immer wertvoller werden können.

Innovative Aktion spiegelt den Marker’s Mark-Gründergeist wieder 

Theoretisch könnten die Besitzer*innen der „Stairs X Maker’s Mark NFT“ ihre Membership tatsächlich weiterhandeln, wenn sie denn mögen. Doch das ist gar nicht notwendig, denn ein schönes Extra ist, dass sie z.B. an Freunde und Bekannte übertragbar ist – wollen diese also einen Abend in der Bar mit besonderen Bourbon-Drinks genießen: kein Problem. „Es ist ein schöner Mehrwert, den wir unseren Gästen damit bieten können“, so Betreiber Konstantin Hennrich. Und Jan Forsberg, Maker’s Mark Diplomat, ergänzt: „Ich kenne keine Bar, die NFT schon dafür nutzt. Dran glauben und es einfach mal machen: Für mich spiegelt das den Gründergeist wieder, den auch Bill Samuels hatte.“ Der verbrannte das Rezept seiner Familie nach der Prohibition, um fortan seinen eigenen Bourbon aus rotem Winterweizen herzustellen – geboren war Maker’s Mark.  

Kleines Fazit: Hier haben sich ein Barbetreiber, ein Künstler und eine Marke zusammen getan und bauen eine Brücke zwischen der digitalen und der analogen Welt – per NFT wird Exklusivität geschaffen, die sowohl virtuell als auch live, u.a. in Form von Drinks, Erlebnisse schafft. Es werden sicher bald weitere Beispiele folgen. Eines steht schon in den Startlöchern: In diesem Jahr startet das weltweit wohl erste Restaurant, das ausschließlich via NFT-Mitgliedschaft zugänglich ist – der Flyfish Club. Looks like it’s becoming a trend.

NFT – Maker’s Mark Edition

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