Fairen und nachhaltigen Food-Innovationen für die Hoga-Branche auf der Spur: Wir haben uns auf der Next Organic Trendshow 2019 umgeschaut und ein paar Entdeckungen mitgebracht. Hier they are.
1. Zeevi Kofu – Tofu aus Kirchererbsen
Kofu ist Kichererbsen-Tofu. Das ist keine hippe Neuerfindung, das gibt es schon seit Ewigkeiten, nämlich in Myanmar, er wird dort auch „burmese tofu“ genannt. Die Alternative zu Soja lässt sich schnell zubereiten und mannigfaltig verwenden – beim Braten wird Kofu außen kross und innen cremig. Zurzeit in drei Varianten erhältlich: pur, orientalisch (z.B. für Falafel) und mit Rauchsalz. Vegan und glutenfrei.
2. Youflake – frisches Müsli
Bio-Müsli zum Selberflocken ist ein Produkterlebnis für den Gast – zum Beispiel am Hotelbuffet. Und hat gegenüber fertigen Mischungen den Vorteil, dass Vitamine, Enzyme und Co. besser erhalten bleiben, weil keine Erhitzung zur Haltbarmachung notwendig ist. Es wird ja just in time geknuspert. Youflake bietet verschiedene Basis-Mischungen sowie Toppings an, und auch Flockenquetschen und Profigeräte können im Onlineshop gekauft werden.
3. Ella – Säfte mit Chlorella-Alge
Von der Mosterei Ketzür aus Beetzseeheide – klingt das nicht idyllisch – kommt dieser leckere Saft in zwei Ausführungen: Einmal Apfel-Möhre-Ingwer und einmal Apfel-Aronia und beide Male zusätzlich mit Chlorella-Alge angereichert, die reich an Vitamin B12 ist. Ein Superfood-Saft aus Brandenburg! Die Mosterei wird in diesem Podcast vorgestellt.
4. Gut Gut – Kombucha und Wasserkefir
Die in Berlin lebende US-Amerikanerin Adina Bier braut. Aber kein Bier, sondern Kombucha. Und Wasserkefir. Handgemacht, unfiltriert, natürlich karbonisiert durch die Fermentation. Zwei Linien gibt es von Gut Gut (gut ist das englische Wort für Darm und um dessen Charme und Wohlbefinden geht es mit den Produkten), in jeder Range gibt es ein Pur-Produkt und diverse Varianten mit z.B. Lavendel, Kurkuma, Hibiscus oder Spirulina-Algen. Die schönen Flaschen machen sich bestimmt auch gut im Café oder Healthy-Food-Restaurant und haben ihren Weg in die Gastronomie auch schon gefunden.
5. Alpengummi – natürliches Kaugummi
Wussten Sie es? Der Kaugummi-Markt ist fast ein Monopol, der in den Händen eines großen Unternehmens liegt. Außerdem kauen wir auf Plastik und Weichmachern herum. Dieses zu ändern, hat sich das österreichische Startup Alpengummi zur Mission gemacht, sein Kaugummi besteht aus Föhrenharz und Bienenwachs, aktuell gibt es zwei Sorten – Waldminze und Erdbeere – und mehr über die spannende Story gibt es im Interview mit den Gründerinnen Claudia Bergero und Sandra Falkner auf Das Filter.
6. Umoya – Süßkartoffel-Gnocchi
Von Farmern aus dem strukturschwachen Norden Südafrikas kommen die Süßkartoffeln für diese Gnocchi-Variante von Umoya. Die Verarbeitung erfolgt in Bayern. Die kühlpflichtigen, frischen Gnocchi sind wie ihre herkömmlichen Kollegen einige Tage haltbar und schmecken klasse, mit leicht süßlicher Note, die sich gut mit einem herzhaften Topping kombinieren lässt.
7. Wildwax – nachhaltige Lebensmittelverpackung
Statt Plastik: Natürliche Lebensmittelverpackung zum Einfrieren, Frischhalten, Abdecken und Mitnehmen von Wildwax aus Frankfurt. Hergestellt aus zertifiziertem Bienenwachs, Baumwolle nach GOTS, Bio-Kokosfett und Fichtenharz. Das Material ist von Natur aus antibakteriell, wiederverwendbar und abwaschbar – geeignet z.B. für Brot, Käse, Obst und Gemüse, Salat und Kräuter. Für Fleisch und Fisch wird es herstellerseitig nicht empfohlen.
Bonustrack: Spargelschale-Verpackungen
Bonustrack deshalb, weil noch kein käufliches Produkt, sondern bislang nur ein Konzept: Anton Richter von der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee hat aus getrockneter Spargelschale einen Verbundwerkstoff gemacht, der sich zu Schalen, Unterlagen und anderen Dingen formen lässt – siehe Foto. Wegen seiner langen Fasern (kennt man von schlecht geschältem Spargel auf dem Teller) und seiner natürlichen Klebefähigkeit, die kein Bindemittel benötigt, ist es ein idealer Rohstoff für nachhaltige Ein- und Mehrwegverpackungen. Jetzt wird ein Hersteller gesucht. Mehr über die grünen Ideen aus Weißensee hier.
Infos zur Next Organic gibt es hier.
