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Schampus geht immer, Crémant ist hip, Cava ist ein Insider. Aber Sekt? Zu beweisen, dass es richtig guten Winzersekt gibt und man damit Events zum Prickeln bringen kann, ist die Mission von Edgar Gerold und seiner „Sektgar“.
Mit dem Wort Sekt kann man spielen: „Sekttourismus“ nennt Edgar Gerold seine Dienstleistung, auf einer Bootstour oder einer Fahrt ins Blaue des Berliner Umlands den Gästen das Produkt näher zu bringen, dem er sich ganz verschrieben hat – dem Sekt. Er fragt die Webseitenbesucher danach, ob sie „mehr Spaß am Sekt“ haben wollen und dass er „alles für die Sekte“ tut. „Sektgar“ ist eine mobile Sektbar, eine Dienstleistung aus dem Bereich Partyservice bzw. Catering. Die Texte auf der Seite sind fluffig geschrieben, nicht so spießig wie sonst auf Web-Auftritten aus der Kategorie Partyservice und Catering findet.„Ich habe schon immer gerne Sekt auf den Vernissagen unserer damaligen Galerie oder auf Partys ausgeschenkt. Das Ganze war aber eher unbeabsichtigt, ohne größeren Bezug zum Produkt“, erklärt Edgar Gerold, der aus Gera stammt. Die Idee zu Sektgar entstand dann während seines Studiums am Bodensee: „Hier kam ich zum ersten Mal überhaupt mit der Weinkultur in Berührung. Wir haben auch selbst ein paar Reben angebaut, eine Zeitlang habe ich auch auf einem Weingut gearbeitet.“ Zu seinen Geburtstagen gab es immer eine Tombola, bei der viel Sekt floss – so bekam Edgar den Spitznamen „Sektgar.“
„Mein ursprüngliches Ziel war es aufzuzeigen, was es für tolle Sekte in Deutschland gibt und man zwischen Rotkäppchen und Markenchampagner eine riesige Lücke hat, die es kennenzulernen gilt. Wir sprechen hier von den Winzersekten, einem Begriff, den die meisten Menschen nicht einmal kennen.“ Erst war nur ein Sektblog geplant. Als ein paralleles Projekt platzte, war auf einmal der Raum da, alles etwas größer zu denken. Besser noch, als nur drüber zu bloggen, lässt man Menschen probieren, um zu verstehen. „Ich habe mich hier für den Weg der mobilen Sektbar entschieden.“ Hochzeiten, Firmenevents sind klassische Beispiele, ferner oben genannte Bootstouren oder Sonntagsausflüge, bisweilen auch Partys und Lesungen. „Ich bearbeite auch kleinere Anfragen, die die meisten klassischen Caterer von vorne herein ablehnen. Im Mittelpunkt muss nicht unbedingt der Sekt stehen, sondern das Erlebnis. Es gibt einfach kein besseres Getränk, um schöne Momente zu kreieren. Wenn du eine eisgekühlte Flasche öffnest und die Perlen empor steigen, dann kann dir eigentlich gar nix mehr passieren.“
Neben dem mobilen Barbetrieb ist er jetzt auch in den Vertrieb von Schaumweinen eingestiegen, und Einsteiger sind auch die Primärzielgruppe dieses Leistungsangebots: „Menschen, die sich allgemein für das Thema Genuss interessieren und auch verstehen, dass ein guter Sekt eben nicht vier Euro kosten kann, sondern eher zehn bis 15 Euro. Da bewegt man sich preislich in einem Rahmen, der eben auch noch partytauglich ist.“ Anders als etwa Champagner. „Meine Kunden heute, sind die Champagnertrinker bzw. -käufer von morgen“, so Gerold.
Der jedoch stets unabhängig von einzelnen Produkten bleibt, statt sich auf Marken festzulegen. „Ich arbeite zwar mit verschiedenen Produzenten und Winzern eng zusammen, ich bin aber kein Shop oder Vertreter, der irgendwelche Sachen pusht, nur um Umsatz zu machen. Für mich ist in erster Linie der Moment wichtig den ich kreiere und den wir gemeinsam genießen.“ Wer jetzt spontan Lust auf Sekt verspürt und sein Sektleben aufpeppen will: