Zahlen, Daten, Fakten – in der Gastronomie immer rar gesät. Wir halten euch hier über aktuelle Studien, Umfragen und Leitfäden für die Gastronomie auf dem Laufenden, die Betriebe in der Arbeit unterstützen oder für strategische Entscheidungen interessant sein können.
Bezahlen ohne Grenzen? Zahlungsverhalten im digitalen Wandel zwischen Generationen, Regionen und der Zukunft
Die Studie von SumUp und Mastercard zeigt, dass digitale Zahlungsmethoden zunehmend an Bedeutung gewinnen, vor allem bei jungen Generationen. 41 % der Befragten bevorzugen Kartenzahlung, wobei dies in Städten und in den östlichen und südlichen Regionen Deutschlands besonders verbreitet ist. Fast die Hälfte der 25- bis 34-Jährigen würde am liebsten immer bargeldlos zahlen. Gleichzeitig zeigt die Studie, dass Deutschland nach wie vor ein Land ist, in dem Bargeld im Zahlungsverkehr auf Seiten der Gäste bzw. Kunden geschätzt wird. Es ist mit 83% (Mehrfachnennungen möglich) immer noch die am häufigsten genutzte Zahlungsform, wohingegen 78% der Händler bargeldlos als bevorzugte Zahlung nennen. In der Gastronomie verhält man sich entsprechend pragmatisch, etwa beim Trinkgeld: 60% der befragten Betriebe nehmen es sowohl in bar als auch bargeldlos an.
Next Work im Business-Ökosystem der 360° Gastwelt
Die Studie Next Work im Business-Ökosystem der 360° Gastwelt untersucht die Zukunft der Arbeit in der Gastwirtschaft („Gastwelt“). Thematisiert wird u.a. eine Neubewertung der Arbeitskraft (z.B. der Wandel vom „Total Cost of Employee“ zum „Total Value of Employee“, Formen der Flexibilisierung der Arbeit (4-Tage-Woche und flexible Arbeitszeitmodelle gewinnen an Bedeutung, ebenso Homeoffice und dass Mitarbeitende verschiedene Aufgaben übernehmen können sollen sowie Digitalisierung und Automatisierung. Die Handlungsempfehlungen: Entwicklung von Instrumenten für effektives Flexibilitätsmanagement, Aufbau von Shared-Service-Centern zur Ressourcenbündelung, Etablierung von Betriebsnachbarschaften für kleinere Unternehmen, Fokus auf Kompetenzentwicklung, besonders im digitalen Bereich sowie die Anpassung arbeitsrechtlicher und tariflicher Regelungen. Die größten Herausforderungen liegen im administrativen Aufwand der Flexibilisierung und in der Balance zwischen Automatisierung und dem Erhalt der persönlichen Gastlichkeit.
Massgeschneideter Erfolg: Wie Individualisierung das Ressourcenproblem der Hospitality-Branche löst
Die Schweizer Studie Massgeschneiderter Erfolg von GDI und SHL untersucht, wie Individualisierung zur Lösung des Ressourcenproblems in der Hospitality-Branche beitragen kann. Sie zeigt, dass personalisierte Angebote langfristig Effizienz steigern und Kosten senken können. Trends wie New Work und Digitalisierung fördern den Wunsch nach maßgeschneiderten Erlebnissen. Gäste erwarten personalisierte Services und sind bereit, dafür mehr zu zahlen. Fachkräftemangel bleibt eine Herausforderung. Fluktuation verursacht hohe Kosten, weshalb Investitionen in Weiterbildung und Work-Life-Balance wichtig sind. Maßnahmen zur Reduktion von Food Waste, Umgang mit No-Shows und dynamische Preisgestaltung helfen, Ressourcen zu sparen und Umsätze zu steigern. Technologie und datenbasierte Ansätze spielen eine zentrale Rolle in der Implementierung dieser Strategien, um langfristige Vorteile zu erzielen.
Utopia Gastronomica – Die Zukunft der Gastronomie
Der Leitfaden Utopia Gastronomica zeigt, wie Künstliche Intelligenz (KI) die Gastronomie und Hotellerie revolutioniert. Zu den Kernergebnissen zählen: KI ermöglicht personalisierte Angebote, z. B. durch maßgeschneiderte Empfehlungen oder automatisierte Services, die rund um die Uhr verfügbar sind. KI optimiert Bestellmanagement, Lagerhaltung und Personalplanung, was Betriebskosten reduziert und Effizienz steigert. KI analysiert Kundendaten für gezielte Marketingstrategien und dynamische Preisgestaltung, was Umsatz und Gästezufriedenheit erhöht. Trotz vieler Vorteile bleibt die Integration komplex, vor allem wegen Datenschutzbedenken und der Kosten. Ein ausgewogenes Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine ist essenziell.
Gute Dienstplanung – zufriedene Beschäftigte
Der Leitfaden Gute Dienstplanung – zufriedene Beschäftigte betont die Bedeutung einer guten Planung für die Mitarbeiterzufriedenheit. Ein durchdachtes Geschäftsmodell und klare Personalplanung sind essenziell, um effiziente Arbeitsabläufe sicherzustellen. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung des Bedarfs helfen, Ausfälle und Engpässe zu vermeiden. Modelle wie die 4-Tage-Woche und teilzeitnahe Arbeitsverträge fördern die Work-Life-Balance und können ein Anreiz für Fachkräfte sein. Die Berücksichtigung des Biorhythmus und altersgerechter Arbeitszeiten verbessern das Wohlbefinden der Mitarbeiter. Apps und digitale Tools erleichtern die Planung und Kommunikation, reduzieren Fehler und sparen Zeit. Und: Mitarbeitereinbindung in die Planung schafft Verlässlichkeit und Zufriedenheit, während gesetzliche Vorgaben eingehalten werden müssen.
Wirtschaftsfaktor 360° Gastwelt
Die Studie Wirtschaftsfaktor 360° Gastwelt – Mehrwert durch vernetzte Wertschöpfung in Tourismus, Hospitality und Foodservice in Deutschland analysiert die Tendenz hin zu einer vernetzten Wertschöpfung in der Wirtschaft, mit besonderem Fokus auf die Gastgewerbebranche. Statt eines einmaligen Austauschs materieller Güter geht es zunehmend um nutzwertorientierte Leistungsbündel in individuellen Kontexten. Diese neue Form der Wertschöpfung erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Partner in sogenannten Business-Ecosystemen. Diese zeichnen sich aus durch eine größere Anzahl und Heterogenität der Partner, neue Geschäftsmodelle, echtzeitgetriebene Leistungserbringung und den Fokus auf sowohl monetäre als auch soziale und interaktionelle Werte. Für die Tourismus-, Hotel-, Freizeit- und Sport-Industrie (THFS) bietet dieser Wandel Chancen: Die Branche verfügt bereits über Kernkompetenzen in Serviceorientierung und Umgang mit individuellen Kundenbedürfnissen. Die Hauptherausforderung liegt in der Überwindung der bestehenden Segmentierung, um ein übergreifendes Business-Ecosystem für eine „360° Gastwelt“ zu entwickeln. Dies erfordert die Entwicklung neuer kollaborativer Strukturen, Prozesse und Governance-Mechanismen.