In einer dreiteiligen Reihe schauen wir uns an, wie sich das Business von Gewinnern des „Gastro-Gründerpreises“, einer Initiative von orderbird, weiterentwickelt hat.
Zum Auftakt geht es nach Nürnberg, zu „Suppdiwupp“. Wir haben mit Geschäftsführer Ferdinand Pillenstein gesprochen.
Endlich wird es so richtig Frühling in Deutschland und die Gäste drängt es in Biergärten und auf die Terrassen. Für ein Suppenkonzept, wie es „Suppdiwupp“ in Reinform ist, startet jetzt jedoch vermutlich die etwas dünnere Zeit. Oder?
„Überhaupt nicht. Ich bin immer wieder überrascht, wie gerne auch im Sommer Deftiges bei uns bestellt wird. Eintöpfe laufen das ganze Jahr über, und wer es erfrischender mag, für den haben wir jetzt ja auch kalte Suppen“, berichtet Ferdinand Pillenstein. Er hat im Oktober 2013 sein Suppen-Restaurant in Nürnberg gegründet und war 2014 einer der Sieger beim „Gastro-Gründerpreis“, der seinerzeit zum ersten Mal vergeben worden ist.
Schleppender Start, jetzt brummt es im „Suppdiwupp“
Jetzt ist Mitte 2017. Wie hat sich sein Business entwickelt? „Wenn ich sagen würde, dass von Anfang an alles perfekt gelaufen wäre, dann wäre das nicht die Realität“, sagt Pillenstein. Die ersten zwei Jahre seien wirtschaftlich schon herausfordernd gewesen. Die anfänglich kalkulierten Zahlen entsprachen nicht dem, was sich tatsächlich aus dem Geschäft heraus ergab. Aber: Mittlerweile jedoch, seit ungefähr anderthalb Jahren, brummt das Geschäft. Die Geduld hat sich ausgezahlt, und ein Gehalt zahlt sich der Gründer heute auch aus.
So ist die Antwort denn auch ein klares und deutliches „Ja“ auf die Frage, ob Pillenstein es wieder tun würde, ein Restaurant eröffnen. „Natürlich bedeutet Selbstständigkeit weniger Sicherheit. Aber ich glaube, den Kick brauche ich einfach.“ Das Geschäft fußt heute auf vier Säulen. Neben dem Restaurant-Kerngeschäft ist es zweitens das Catering von 15 bis zu 2.000 (!) Personen, drittens das Foodtruck-Business (neben dem putzigen kleinen Piaggio-Zweitakter wird gerade ein großer Truck eingerichtet, mit dem es gen München gehen wird) und viertens das Business-to-Business-Geschäft. „Suppdiwupp“-Suppen werden nämlich auch an Hotels und Restaurants für den dortigen Wiederverkauf geliefert.
Ruf an die Uni nach Medien-Berichterstattung
Genau genommen gibt es sogar noch einen fünften Baustein. Einen akademischen: Ferdinand Pillenstein ist seit einiger Zeit Gastdozent an der Uni Erlangen-Nürnberg und gibt dort Kurse am Lehrstuhl für Industrielles Management. Das Thema: Unternehmensgründung. Auf ihn zugekommen sei man seitens des Lehrstuhls im Zuge der großen medialen Aufmerksamkeit, die „Suppdiwupp“ nach Erhalt des „Gastro-Gründerpreises“ zuteil wurde. Unter anderem wurde man vom „Feinschmecker“ zu einem der besten Fastfood-Konzepte Deutschland gekürt.
Allein schon wegen des Medien-Effekts, so Pillenstein, habe sich die Teilnahme am Wettbewerb gelohnt – deswegen ist sein Tipp an den gastronomischen Gründer-Nachwuchs: Mitmachen, unbedingt. „Der Gewinn hat mir und meinem Team darüber hinaus eine enorme Motivation gegeben. Es ist schon etwas Besonderes, wenn eine fachkundige Jury dein Konzept bewertet und für gut befindet!“
Die Teilnahme am „Gastro-Gründerpreis“ 2017 ist noch bis zum 15. Juli möglich.
Mehr Informationen: www.gastro-gruenderpreis.de