Eine Bar mit Birken: Velvet, Berlin

von Redaktion

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Immer, wenn ich in einem Raum Birkenstämme stehen sehe, muss ich an den „Versteck Wald“ denken. Das war ein Raum im ehemaligen Club „Versteck“ in Dortmund, da war ich oft zu Gast. Dünne Birkenstämme standen dort haufenweise herum, und wenn man aus dem großen Fenster blickte, sah man den „echten“ Wald im Freien.

Zwei Birkenstämme stehen auch im Gemeinschaftsbüro, in dem ich arbeite (warum eigentlich, das muss ich den Hauptmieter mal fragen). Birkenstämme stehen auch im Gastraum der Betriebe von „Hans im Glück“, und Birkenstämme stehen auch im Raucherraum der Bar „Velvet“ in Neukölln.

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Dort sitze ich jetzt zusammen mit Carl Berthold, er ist einer der fünf Betreiber der Bar. Warum Birken in der Bar? „Eine kleine Reminiszenz an unsere Vorgänger-Location“, erklärt er mir. Im „Neustockland“, so hieß die Location am Südkreuz, standen sie zwischen den tanzenden Leuten, auf die Partys kamen bis zu 3.000 Leute. Als vor ungefähr anderthalb Jahren der Mietvertrag auslief, wurde man auf diese Location an der Ecke zur Karl-Marx-Straße aufmerksam. Statt Technoparty nun Barbetrieb.

Aus der Ex-Rockerpinte wurden die Biker-Devotionalien entfernt, ebenso die orangefarbene Tapete, den vorherigen Bodenbelag hat man unter Dielen versteckt. Trotz gediegener, mit dunkelgrünem Samt bezogenen Ligne-Roset-Stühle ist die Location doch irgendwie ziemlich Neukölln. Dafür sorgen nebst besagter Birken auch von der Wand hängende Kabel, „naturbelassene“ Wände im Hauptraum und massive Bahnschwellen, die für Tresen und Rückbuffet verwendet wurden. Dessen Hauptelemente hat man sich aus der Ex-Absinth Bar im Admiralspalast gesichert. Ein Mix, der gutes Dive-Bar-Feeling erzeugt. Velvet (meets) Underground.

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Gerade hat man eine neue Karte geschrieben, Bartender und Mitbetreiber Finbar Klam mixt uns davon einen „Sharknado“ mit G-Vine Gin Floraison, Asbach 8 Jahre, Alipus San Juan, frischer Zitronensaft, Zuckersirup, Creole Bitters, Honigmelone und Weintrauben. „Sharknado“ ist ein ziemlich schlechter Hai-Alarm-Streifen mit Ian Ziering (Beverly Hills 902010), der Drink kommt „stilecht“ mit flossenförmiger Honigmelonen-Garnitur. Und schmeckt ziemlich gut. Klassiker wie einen Negroni oder Sazerac bietet man ebenso an wie Twists (z.B. ein Daiquiri mit Kraken-Rum) und ein halbes Dutzend Eigenkreationen, zu denen neben dem „Sharknado“ auch der „Dr. Freud“ mit Vanilla Infused Rum, Chartreuse Jaune, Laphroaig 10 Jahre, frischem Zitronensaft, Zuckersirup, Angostura Bitters und Nektarine zählt.

Carl Berthold, gerade mal 22 Jahre alt, eröffnet demnächst in Zollbrücke an der Oder nahe Bad Freienwalde auch ein Restaurant, das unter anderem für die Gäste des dortigen „Theater am Rand“ gedacht ist. „Das liegt mitten im Urwald!“, lacht er. Noch mehr Bäume!

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Velvet
Ganghoferstraße 1
12043 Berlin
Dienstag bis Sonntag ab 20 Uhr, im Sommer ab 18 Uhr
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1 Kommentar

Joachim Klam 20. Februar 2016 - 14:42

Hallo Finbar !
Mal zur Abwechselung einen Gruß aus der „Marzipanstadt Lübeck“ von deinem
Onkel Achim ! Bin gerade im Internet unterwegs und habe mir mal die Web-
site von Euerer Bar VELVET angesehen, janz toll. Hoffe es geht Dir gut und
Du hast Spaß am Leben. Bin höchstwahrscheinlich über Ostern in Berlin,
vielleicht können wir uns ja mal treffen ?
Bis auf bald
Achim !

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