„Wir machen Gründer fit fürs Business“ – Interview mit Stefanie Rothenhöfer vom Food Entrepreneurs Club

von Redaktion
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Foto: Tulio Edreira

Mit dem „FEC Tuesday“ ist 2015 ein Veranstaltungsformat in Berlin an den Start gegangen, das Gründern im Food- und Gastronomiebereich Hilfestellung und Inspiration geben möchte. Und es tut – das können wir nach mehreren Besuchen bestätigen.

Einmal hat nomyblog schon mit dem „Food Entrepreneurs Club“, der hinter dem Event steht, kooperiert, in Kürze machen wir wieder etwas zusammen zum Thema Getränke-Gründung. Mit Stefanie Rothenhöfer, die den „Food Entrepreneurs Club“ ins Leben gerufen hat, haben wir uns jetzt über ihre nächsten Pläne unterhalten, denn bei den Events – ab sofort monatlich, by the way – bleibt es nicht. Entstehen soll eine On- und Offlineplattform rund um das Thema Food-Gründung.

Steffi, bisher kennt man den „Food Entrepreneurs Club“ vor allem über die Eventreihe „FEC Tuesday“ für Food- und Gastro-Gründer. Aber da kommt jetzt ja einiges an Neuem dazu.

Der „Food Entrepreneurs Club“ soll die Institution in Berlin werden, der Gründer bei der Verwirklichung ihres Food-Traums unterstützt. Ein erster Schritt dahingehend ist unsere neue Webseite mit Fragen und Antworten rund ums Thema Gründung von Restaurants, Trucks oder Food-Business und einem umfangreichen Experten-Netzwerk. Spätestens nach dem Sommer steht die Seite auch in englischer Sprache zur Verfügung, denn wir wollen eine Food-Community schaffen, die auch diejenigen einschließt, die nicht so gut oder kein Deutsch können. Zum anderen startet jetzt das Trainingsprogramm für Gründer und solche, die schon gegründet haben, mit verschiedenen Workshops und Schulungen.

Was passiert da genau?

Zum Beispiel bieten wir einen Hygiene-Workshop an, ein wichtiges Thema für den Foodbereich, es gibt einen englischsprachigen Kurs zum Thema Papierkrieg– Gründung, Gaststättengesetz, Genehmigungen – als Navigationshilfe durch den deutschen Gesetzesdschungel: Welche Formulare brauche ich, welche Gesellschaftsform ist geeignet, was muss ich beim Thema Jugendschutz beachten?

Und einen Kurs zur Fleischzerlegung bietet ihr auch an, habe ich gesehen.

Der ist für alle, die ein Burger-, Pulled-Pork- oder ein anderes Fleisch-Business haben oder Fleisch in ihrem Business anbieten: Eigene Tierverarbeitung ist günstiger, Cuts kann man gut selbst herstellen. Welche Schnitte es gibt, erklärt Metzgermeister Jörg Forstera vom „Kumpel & Keule“ den Teilnehmern. Gastronomen können auch Mitarbeiter aus ihren Küchen mitmachen lassen.

Welche Vorteile haben die Kurse für Gründer?

Mit den Kursen wollen wir Gründer für den Start ins Food-Business fit machen und sie in den verschiedenen Phasen begleiten. Alle Kurse werden von Profis geleitet, die bereits jahrelange Erfahrung in ihren Bereichen haben. Der Austausch, das Know-how von Experten kann einem eine enorme Sicherheit geben. Zudem spart man Zeit, weil man sich die Infos nicht selbst beschaffen muss. Und man kann das „Lernen durch Scheitern“ überspringen und es gleich richtig machen.

Du bist ja selbst mal mit einem Food-Projekt gescheitert. Ist daraus der FEC entstanden?

Genau (lacht). Während meiner eigenen Gründung habe ich mir sehr oft eine zentrale Anlaufstelle gewünscht. Wir sind damals beispielsweise mit unseren Zetteln zu sämtlichen Ordnungsämtern gelaufen, haben die Hygieneleute über unsere Küchenpläne schauen lassen und jeder hat uns was anderes erzählt. Hätte es damals einen Workshop gegeben, hätten wir viel schneller vorankommen können.

Die Kurse werden dann offiziell anerkannt?

Natürlich. Ich selbst habe einen Ausbilderschein nach AEVO, den Hygienekurs beispielsweise gibt es ähnlich bei der IHK, für den Unseren dürfen wir ebenfalls nach erfolgreicher Teilnahme ein Zertifikat ausstellen. Selbstverständlich sind unsere Kursleiter mehr als ausreichend qualifiziert.

Du sprachst die Experten an, die Gründern im FEC zur Verfügung stehen. Welches Spektrum deckt ihr ab und wer sind die Leute?

Wir wollen ein sehr breites Spektrum anbieten, von Handwerkern über Steuerberater und Finanzierung bis zu Designern und Produktionsstätten. Es sind Leute, die wir persönlich kennen lernen und mit denen wir auch schon selbst zusammen gearbeitet haben, oder sie wurden uns von jemandem aus unserem Netzwerk empfohlen.

Kann man sich auch bewerben?

Ja, man kann sich direkt bei uns vorstellen. Monopolstellungen soll es nicht geben, sondern Vielfalt und mehrere Optionen je Expertise.

Können auch Gastronomen, die schon länger am Markt sind, Workshops buchen?

Wir werden Kurse und Schulungen auch in den Betrieben für Mitarbeiter anbieten. Ein Workshop zum Beispiel heißt: „Chef sein und Freund sein“. Da geht es um Gründungen, die sich etabliert haben und in denen der Gründer jetzt in die Leader-Rolle kommt. Zum Beispiel Köche, die sich selbständig gemacht haben und neben Küchen-Skills jetzt auch ein gastronomisches Team leiten müssen. Wie können sie eine coole Teamführung aufbauen? Das wollen wir vermitteln.

Mehr Informationen:
www.foodentrepreneursclub.com

 

 

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