Wir waren natürlich auch in diesem Jahr auf dem Bar Convent Berlin unterwegs und haben 12 spannende Spirituosen/Getränke für euch gespottet und probiert. Ein Trend in diesem Jahr sind innovative, umweltfreundliche Verpackungsideen. Hier we go.
1. Nero Sake Italiano
Bekanntlich kommt hochwertiger, in der Gastronomie überaus geschätzter Reis aus Italien. Daraus kann man auch Koji-Reis bzw. dann Miso machen – wird ja auch schon. Und da liegt es doch eigentlich nahe, aus italienischem Reis Sake zu machen: Den gibt es jetzt mit Nero – mit italienischen Bierhefen hergestellt. Das Produkt befindet sich natürlich jenseits der strengen japanischen Klassifikation, am ehesten ist es mit einem fassgelagerten Sake zu vergleichen, es kommen leichte Sojanoten durch. Und mit seiner Würzigkeit hat es auch etwas Wermuthaftes, lässt sich daher sicher auch für eine Negroni- oder Boulevardier-Abwandlung nutzen.
2. Buen Vato Tequila
Buen Vato Tequila ist nicht nur geschmacklich überzeugend, sondern in Sachen Verpackung ein echter Gamechanger: Er kommt in einer leichten Flasche daher, die zu 94% aus recyceltem Papierkarton sowie einem Beutel aus Metallfolie besteht. Das innovative Gebinde von Frugalpac, schon länger im Weinbusiness am Start, verbraucht daher deutlich weniger CO2 als Glas – sowohl bei der Produktion als auch beim Transport wird Energie eingespart. Flaschen aus Papier: Werden wir davon in Zukunft mehr sehen? Bestimmt. Die Abfüllung für Europa geschieht übrigens in den Niederlanden.
3. Amaro Olympia
Denkt man an Spirituosen, die speziell für Frauen gemacht werden, kommen einem klebrigsüße pinkfarbene Sachen in den Sinn. Dabei kann der weibliche Körper bekanntermaßen Aromen viel besser entdecken und identifizieren … wie dem auch sei: Zwei Freundinnen aus Italien haben das Unternehmen „DrinkHers“ gegründet und stellten auf dem BCB 2022 den Amaro Olympia als erstes Produkt vor, der u.a. mit Timut-Pfeffer, Kardamom und Enzian hergestellt wird. Würzig und balanciert. Als nächstes soll ein Wermut kommen.
4. Sprissetto
Sprissetto aus Italien hat insgesamt fünf Produkte für den Aperitifbereich zu bieten. Die Kern-Range bilden der „Classico“ mit moderaten 11% Vol. aus Bitterkräutern, süßer Orangenschale, Quassio-Tinktur und Enzian, „Bitter“ mit 22% Vol. aus Bitterorange, römischem Wermut und Rhabarber sowie „Venezia“ mit 17% Vol. aus bitteren Kräutern, Mandarinenschalen, Chinarinde und Koriander. Da kann man ja glatt einen Aperitivo-Flight draus machen, zumal es mit „Eden“ und „Sud“ nun noch zwei weitere Produkte gibt.
5. L’Orgeat
Orgeat ist ein Lieblingstool vieler Bartender*innen – Mandelsirup mit Rosenwasser und/oder Orangenblüte, hmm. Ihn selbst herzustellen ist allerdings aufwändig, zeitraubende und das „shelf life“ des Produkts eher kurz. Darum hat sich ein Team von Bar- und Getränkebranchen-Menschen aus den USA zusammen getan und stellt jetzt L’Orgeat vor, einen Mandel-Likör mit 20% Vol., das sich genau hierzu als Alternative positioniert, sodass hochwertige Drinks mit Orgeat gemixt werden können. Zum Beispiel einen Mai Tai oder einen Cream Soda – Rezepte gibt’s natürlich auf der Webseite.
6. Ummi
Kommt Hard Kombucha jetzt? Einen haben wir schon mal vorgestellt, auf dem BCB haben wir Ummi aus Portugal probiert: Hinter dem hippen Drink steht ein Ensemble aus Künstler*innen und Sportler*innen als Co-Owner, u.a. der Sänger Ben Howard und der Skater Lucas Puig, mit an Bord ist auch der Gründer von Design Hotels, Claus Sendlinger. Zwei Sorten gibt’s aktuell: „Lemon Ginger“ und „Hibiscus Berry“ mit je 6 Volumenprozenten, kraftvollem Geschmack und wenig Süße. Alternativ zur Dose bietet man auch ein schickes Flaschengebinde an.
7. Bite
Bite aus Dänemark liefert Bars und Restaurants hochwertige Sirupe aus Kräutern, Gewürzen, Früchten, Tees und anderen Zutaten in Bioqualität und im umweltfreundlicheren, weil Glas und Transportgewicht reduzierenden Bag-in-Box-Gebinde. Die Idee dahinter ist zudem, dass die Locations damit Getränke herstellen können, die weniger kosten bzw. eine bessere Marge haben als trinkfertig gekaufte Biogetränke. Cocktails natürlich auch! Es gibt eine Vielzahl von Sorten von Gurke-Limette über Mango-Miso und Iced Coffee bis zum alkoholfreien Aperitif (den bietet man auch als Flasche fürs Bar-Frontend an).
8. Azaline
Azaline kommt aus London und ist ein roter Wermut, der seinen markanten Geschmack vom Safran erhält. Viel Tiefe, viel Würze, aber auch viel Frucht, vor allem Kirschoten, dazu betonte Trockenheit und ein bitterer Nachklang – ein sehr rundes Produkt mit interessantem Twist. Damit kann man seinen Manhattan glatt ohne Cocktailbitters mixen.
9. Crossip
Crossip aus der Nähe von London mischt im Markt der alkoholfreien Destillate mit, und das mit gleich vier Sorten: „Blazing Pineapple“, „Dandy Smoke“, „Fresh Citrus“ und „Pure Hibiscus“, dazu kommen saisonale Abfüllungen. Unser Favorit ist der Dandy Smoke mit Rauchtee, der schon einfach mit Cola gemixt ein guter Drink ohne Prozente irgendwo zwischen getorftem Whisky und gewürztem Rum ist.
10. Rebels 0.0%
Der Name ist Programm: Rebels O.O% will den Markt der alkoholfreien Destillate aufmischen und trumpft gleich mit einem Quintett auf: Alternativen für Gin, Rum, Amaretto, alkoholischen Aperitif, sowie den klassischen Spritz haben die Schweizer im Programm. Besonders kraftvoll werden die Produkte durch eine doppelte Destillation der Botanicals, wie man es von vielen traditionellen Spirituosen kennt – dadurch treten z.B. der Wacholder beim Gin-Ersatz, holzig-würzige Noten beim Rum-Ersatz oder die Orangen-Rhabarber-Noten der Spritz-Alternative deutlich hervor.
11. Nixta & Abasolo
Elote, der leckere „Streetfood-Mais“ Mexikos, als Likör? Bitte, unbedingt. Nixta aus der Maisssorte Cacahuazintle schmeckt großartig und setzt die Feldfrucht mit ihrem aparten Geschmack in Szene. Korn, Vanille, Toffee, viel Textur – fast wie Popcorn, aber nicht künstlich und nicht übertrieben süß. Abasolo kommt nicht nur aus dem gleichen Haus, sondern ist auch eng mit dem Likör verwandt, denn es ist das Destillat aus dem selben Mais. Die beiden Produkte lassen sich natürlich auch zusammen mixen. Aber nur mit stilechter Schürze.
12. Cantium Gin
Auch bei diesem Produkt wurde eine interessante, nachhaltige Packaginglösung gefunden: Cantium Gin (klassisch und Pink Gin) überzeugt nicht nur geschmacklich, sondern kommt auch in einem Metallgebinde daher, das weiterverwendet werden kann, wenn der Gin ausgetrunken ist. Zum Beispiel als Wasserflasche oder, weil wärmeisolierend, auch für den Tee oder Kaffee. Oder einen warmen Gindrink? In Plastikpouches kann man sich dann, zum reduzierten Preis, Nachschub bestellen. Aber bitte nicht ins Badezimmer stellen. Obwohl, warum eigentlich nicht?
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