Wein, Kunst und Schach – dass diese drei Dinge wunderbar miteinander harmonieren, zeigte das Weingut Château La Grâce Dieu des Prieurs an einem Wochenende im März: Es veranstaltete das „Wine Chess Battle“ im Berliner Kühlhaus, bei dem wir die Rotweine aus dem Bordeaux und ihr sprichwörtlich artisanales Packaging kennen lernen durften.
Denkt man an Schach, dann denkt man auch an Russland (oder die alte Sowjetunion) und ihre großen Spieler, wenngleich heuer ein hipper junger Norweger das Feld anführt. Was Russland und Schach mit Wein zu tun hat? Nun, Ende März lud das Weingut Château La Grâce Dieu Des Prieurs – im Besitz des russischen Unternehmers Andrey Filatov befindlich, der nicht nur Wein, sondern auch Schach liebt und Präsident des russischen Schachverbands ist – zu einem Schachturnier der besonderen Art ein: Um die erlesene Kollektion des Bordeaux-Hauses „Art Russe“, die in Kooperation mit der Art Russe Foundation entstanden ist, vorzustellen, veranstaltete man in Berlin ein Schachturnier der besonderen Art – Branchenvertreter aus dem Wein- und Gastrobusiness, die gerne Schach spielen, traten hier gegeneinander an. Das Ganze fand als Satellitenevent im Rahmen eines Kandidatenturniers des Weltschachverbands statt (deren Sieger gegen besagten Carlsen antreten darf).
Bevor es im Kühlhaus ans Brett ging, lud Janek Schumann, einer von acht deutschen Masters of Wine, der in Freiberg den Weinhandel La Vinotheque und die Weinbar Herder Zehn betreibt, passionierte Schachspieler und Sommeliers zu einer Verkostung der Jahrgänge 2014 und 2015 der Weine ein. Sowohl für das Schachspiel als auch für den Weinanbau müsse man vorausdenken und eine Strategie verfolgen, erklärte er den Tasting-Teilnehmern. Zudem sei Wein und Kunst gemeinsam, dass sie eine Botschaft übermitteln können. Diese drei Komponenten werden auf dem Weingut in Saint-Emilion zusammengeführt, dessen Region zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Nicht nur der Wein sticht heraus – dazu gleich mehr – auch die kunstvoll gestalteten Flaschen, die sich in einer besonderen Form präsentieren: Der Flaschenhals wurde verkürzt, um eine möglichst gleichmäßige Temperaturverteilung und gleichbleibenden Lichteinfluss bei längerer Lagerung gewährleisten zu können. Das Etikett beider Jahrgänge zieren Gemälde aus der britischen Art Russe Foundation, die über 300 Exponate in ihrer Sammlung beherbergt – von großen russischen Malern des 19. und 20. Jahrhunderts wie Viktor Vasnetsov, Ilya Repin oder Viktor Popkov lässt sich hier viel über die Geschichte des Landes erfahren.
Die Flaschen der Kollektion verknüpfen die kulinarisch-önologische Tradition Frankreichs mit dem künstlerischen Erbe Russlands, sie verbinden die Qualität der Weinregion mit der Tiefe der Kunst. Und, so stellte Janek Schumann im Laufe der Verkostung fest: „Kunst lässt sich noch besser mit einem schönen Glas Wein genießen.”
Schön sind die Weine zweifellos: Beim Aroma der Vintage Weine ging es Winzer Louis Mitjavile (auch der Kopf hinter dem berühmten Tertre Roteboeuf) darum, die maximale Süße der überreifen Trauben einzufangen und trotzdem, ohne zu viel Extraktion, einen frischen Charakter zu bewahren. Vor allem beim 2015er-Jahrgang geht dieses Zusammenspiel aus vollem Fruchtkörper und frischer Säure perfekt auf. Und die dritte Komponente – Schach – kommt in Form einer Sonderverpackung daher, in der sechs Flaschen des Art Russe Grand Cru Château La Grâce Dieu des Prieurs unter einem edlen, weißroten Schachbrett versteckt sind.
Beim „Gastro-Schachturnier“, das am Tag nach der Verkostung im Kühlhaus stattfand, traten vier passionierte Hobby-Schachspieler aus der Branche gegeneinander an: Andrea Loi, Head Sommelier im Restaurant Seta des Mandarin Oriental Mailand, Alexandre Kordeuter von VINUM Vins & Spiritueux (Läden im Elsass und in Brüssel), der General Manager des Chess Club London (Teil der bar-bekannten Experimental Group) Johannes Hartmann und Danilo Biaggi vom schweizerischen Sternerestaurant Locanda Orico.
Den Sieg nach Hause trug Andrea Loi – und darauf angestoßen wurde natürlich nicht mit Champagner, sondern mit einem Glas des erlesenen Rotweins, der in Deutschland bislang noch keinen Vertriebspartner hat. Bei Interesse an Bezug oder Distribution der Produkte ist eine Kontaktaufnahme über die Webseite des Unternehmens, so wurde uns mitgeteilt, gerne möglich.