Die Möglichkeit, an der Herstellung eines schottischen Whiskys mitzuwirken, haben nur Wenige. Drei deutschen Bartendern wird diese seltene Ehre jetzt zuteil: Als Gewinner der „Welcome To The New Malt Order“ Bitters Competition von Auchentoshan reisen sie nach Glasgow und wirken an der Entstehung einer neuen Sorte mit.
„Auchentoshan ist anders“, erklärt John Cashman, Brand Ambassador des schottischen Premium-Whiskys, den zwölf ins Frankfurter „VaiVai“ angereisten Bartendern.
Wir destillieren dreifach, weil wir die größtmögliche Reinheit für unseren Whisky wollen.
Zweifach-Destillationen, so der Fachmann, erzielen rund 73 Prozent Alkoholgehalt; das Dreifach-Destillat, auf dem die Whiskys von Auchentoshan basieren, liegt noch einmal zehn Prozent darüber. Und das sorgt für ein Plus an „Pureness“.
Mit diesem Destillat, dem „New Make Spirit“, beschäftigten sich die Bartender, die an der ersten „Auchentoshan Bitters Competition“ teilnahmen, vorab intensiv: Denn gesucht wurden für diesen Wettbewerb nicht nur neue Drink-Ideen mit dem Whisky in Kombination mit dem „Foundation 11 German Pale Ale“ von Crew Republic aus München – als ein Twist des Klassikers „Auchentoshan & Ale“. Sondern auch selbstgemachte Bitters auf Basis des „New Make Spirit“, die den Drinks den letzten Schliff geben. Eine ziemlich anspruchsvolle Aufgabe also.
Eine aromatische Weltreise mit selbst gemachten Bitters
Eine Vielzahl von Ideen war im Vorfeld eingereicht worden, ein Dutzend davon schaffte den Sprung in das Finale, das in der schmucken Industrial-Chic-Location im Herzen „Mainhattans“ ausgetragen wurde. Aus München, Berlin, Dresden, Mannheim, Stuttgart, Schorndorf, Essen und – mit kurzem Weg – aus Frankfurt waren die Wettstreiter mit selbstgemachten Bitters angereist.
Für die Jury – neben John Cashman bestehend aus Neil Sweeney (Barchef Gekkos, Frankfurt), Helmut Adam (Mixology) und mir (nomyblog) – ergab sich daraus die Aufgabe, nicht allein die vor Ort gemixten Drinks zu verkosten und zu bewerten, sondern eben auch die hocharomatischen Tröpfchen mit Zutaten aus aller Welt. Äußerst spannende Kreation durften wir erschnuppern und probieren: Vanille, Tonkabohne und Wermut verwendete René Förster aus der „Twist Bar“ in Dresden für seine Bitters.
Weihnachtlich-Winterlich mutete die Mixtur mit Mandeln, Zimt und Kirschholz an, die Maximilian Schwarz aus dem Münchener „Mandarin Oriental“ für seinen Drink vorstellte, den er zudem mit einem Vintage-Kräuter-Cola-Sirup aus einer Salzburger Apotheke mixte.
Birkenblätter, Lapsang-Souchong- und Roiboos-Tee, Kaffir-Limette, Lorbeeren, Hopfen: Die Liste der von den Wettbewerbsteilnehmern verwendeten Zutaten für die Bitters war lang. Und die Aufgabe, aus den zwölf Drinks, mit denen sie verfeinert wurden, drei Sieger zu selektieren, für die Jury einmal mehr nicht einfach. Aber natürlich alles andere als unangenehm. Es macht Spaß, so viel Kreativität erkunden zu dürfen!
Auf geht‘s nach Glasgow zu Auchentoshan für …
Am Ende eines spannenden Wettbewerbstages standen dann die drei Glücklichen fest: Zweimal Frankfurt, einmal Berlin. Lucia Schürmann vom „Galander“ in Berlin-Charlottenburg sowie die Frankfurter Lokalmatadoren Jan Jehli („The Parlour“) und Michele Heinrich („Kinly Bar“) konnten sich mit ihren „Auchentoshan & Ale“-Interpretationen und eigenen Bitters-Kreationen durchsetzen (Rezepte siehe unten) und reisen Ende des Jahres nach Glasgow.
Dort werden sie Master-Blenderin Rachel Barrie bei der Schöpfung einer neuen Auchentoshan-Qualität unterstützen, die 2017 auf den Markt kommt, „einem Whisky von Bartendern für Bartender auf der ganzen Welt“, so John Cashman bei der Siegerehrung. Wir wünschen dem Trio viel Erfolg, spannende neue Eindrücke und sind gespannt auf den neuen Auchentoshan, der unter ihrer Mitwirkung entsteht!
Alle Fotos: Andreas Henn