Das Fermentieren, die uralte Haltbarmachungstechnik, erlebt zurzeit sein großes Gastronomie-Comeback. Nicht nur in Speisen, auch in Getränken können fermentierte Zutaten für spannende Impulse sorgen. Beim diesjährigen „New Malt Order“ Wettbewerb von Auchentoshan wurden die drei besten Drinks mit einer von den Teilnehmern selbst fermentierten Zutat gesucht. Und gefunden!
Elf Bartender von Hamburg bis München und von Neuruppin bis Essen hatten sich in der schönen „Bryk Bar“ im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg eingefunden, um der vierköpfigen Jury – gebildet von Mixology-Chefredakteur Nils Wrage, den Bartendern Lucia Schürmann und Jan Jehli (zwei der drei Gewinner des „New Malt Order“ Wettbewerbs 2016) und mir – ihre Cocktailkreationen mit Auchentoshan, dem Single Malt Whisky aus Glasgow, zu präsentieren.
Anspruchsvolle Aufgabe: ein selbst fermentiertes Produkt verwenden
Die besondere Aufgabe bestand darin, eine selbstgemachte Zutat zu benutzen – wie schon im letzten Jahr, als die Teilnehmer im Vorfeld Bitters für ihre Drinks hergestellt hatten. Dieses Mal sollte es ein selbst fermentiertes Produkt sein. Durchaus spannend und herausfordernd, denn durch die Fermentation erhalten die Ausgangsprodukte einen ganz anderen, nämlich den typischen, leicht vergorenen Geschmack, den es in einen Drink einzubinden galt. Zugleich ist das Thema Fermentation nicht nur zurzeit sehr „en vogue“ und wird der Barszene noch viele Impulse liefern, sondern passt auch gut zum Gastgeber des Wettbewerbs – ohne Gärprozess entstünde aus dem Zucker, der beim Maischen aus der Stärke gewonnen wird, kein Alkohol und letztlich kein Whisky.
Es war hochinteressant zu sehen, zu riechen und zu schmecken, was uns die elf Wettbewerbsteilnehmer an diesem Nachmittag alles zu präsentieren hatten: Da wurden Drinks mit selbst hergestelltem Bio-Ziegenjoghurt (von der Berliner Bartenderin Lu Geipel), mit hausgemachtem Apfelwein (von Adrian Samojlowicz, „Hunky Dory“ Frankfurt) oder mit fermentierten Zwetschgen nach Großmutters Art (von Adrian Schulz, „Falk’s Bar“ München) gemixt. Es wurde ein fermentiertes Mazerat aus Brombeeren, Ingwer, Zitronenminze und Kumquat (Alexandra Hoffmann, „Liquid Liberty“ Bergkamen) verwendet, ein Apfel-Zitronenverbene-Ferment (Sebastian Duve, „Little London“ München), ein Kombuchatee aus Darjeeling, Dörrpflaumen, Wal- und Erdnüssen (von Dennis Hintze aus dem „Sullivan“ Frankfurt) und gleich dreimal kam eine selbstgemachte Tepache aus Ananas nach mexikanischer Art ins Spiel – bei Kai Konschak, „Jimmy’s Bar“ Essen, bei Florian Springer aus der „Turm Bar“ in Hamburg – und bei Frank Thelen aus dem Frankfurter „Roomers“.
Drei würdige Gewinner reisen nach Schottland
Frank Thelen lieferte die insgesamt souveränste Präsentation ab und schaffte es mit seinem „Devil In The Detail“, eine geschmackvolle Hommage an das stolze schottische Volk, ebenso ins Siegertrio wie Christian Herberholz aus dem „Schwarzen Schaf“ in Bamberg, der mit seinem selbstgebrauten Honigbier für „The Malt ApPearance“, beeindruckendem Fermentationswissen und einem ausgezeichneten, malzigen Drink die Jury von sich zu überzeugen wusste. Dritter im Siegerbunde ist der junge Sascha Geiersberg aus der „Lunalounge“ in Neuruppin – sein „Kleinstadtfrühstück“ aus fermentiertem Brot mit Bitterorangen-Marmelade war so ungewöhnlich wie wohlschmeckend und passt besonders gut zum Anspruch der Marke Auchentoshan, „different“ zu sein und innovative, neue Wege zu gehen.
Alle drei fliegen Ende September zum internationalen Finale des Wettbewerbs nach Glasgow, der Heimatstadt von Auchentoshan. Dort werden sie zusammen mit allen internationalen Gewinnern (dem New Malt Order Kollektiv) ihren eigenen „Auchentoshan Bartender‘s Malt 2018“ kreieren.