Diesen Monat im Warenkorb: der Heiland, ein trinkender Affe, ein Kochbuch für die Freiluftsaison, Aufstriche und Kicherndes zum Knabbern.
1. Heiland Doppelbockliqueur
Man könnte sich jetzt ja schon einige Zeilen lang am sonderbaren/auffälligen/streitbaren Namen dieses Produkts abarbeiten, aber kommen wir lieber gleich zum Inhalt. Einen Bierlikör habe ich auf nomyblog schon mal vorgestellt, dieser hier ist vom Wesen her aber ganz anders – weniger lieblich, hergestellt aus kräftigem Münchener Doppelbock, der ihm zusammen mit dem Rum einen ordentlichen Korpus gibt, und Kräutern für eine komplexe Würzigkeit. Für mich komplex genug, um ihn vor allem als Pur-Produkt zu goutieren, aber es gibt, freilich, auch Mix-Ideen.
Heiland Liqueur
2. The Drinking Ape Lakritzlimonade
In Kreuzberg gibt es jetzt einen Hipster-Ableger von Getränke Hoffmann, „Mein Hoffi“, und da gibt es dieses Produkt: einen „Sodapop“ mit Lakritzgeschmack. Perfektes Zeug, um auf der schönen Wiese vor dem Urban-Krankenhaus zu zeigen, wie early adopter man ist. Es schmeckt auch noch gut! Die Katjes-Katze wurde gekonnt verscheucht, statt dessen verbreitet sich eine feine Note bei „Classic“ und bei „Intense“ kommt noch etwas Salmiak hinzu. Zusammen mit der Süßholz-Süßung ergibt es ein rundes Getränk. Kein Dauer-Durstlöscher, aber hey, dafür gibt es ja Wasser.
The Drinking Ape
3. Open-Air-Kochbuch
Stevan Paul ist ja so fleißig: Das Craft-Bier-Kochbuch ist erst ein paar Monate alt, da liegt schon ein neues vor (und er schreibt schon am nächsten Buch). Für „Open Air“ ist er letzten Sommer über Festivals in Europa getingelt und hat sich zum einen über die dortige Food-Versorgung schlau gemacht (von schrottigen XXL-Pommes bis zu tollen regionalen Spezialitäten alles dabei) und zum anderen gekocht. Authentisch, also so, wie man es auf einem Zelt- oder Campingplatz mit eingeschränkten Koch- und Zubereitungsmöglichkeiten eben tun kann. Wer mehr will als Ravioli mit dem Feuerzeug erhitzen, findet in diesem optisch sehr ansprechenden Werk mit Moleskine-Bändchen ziemlich tolle Rezepte von Pulled Chicken bis Nudelsalat. Sogar „Astronautenfood“ ist dabei, welches vor Ort nur im Wasserbad erwärmt werden muss. Da klappt es mit gutem eigenem Essen auch auf der Fusion oder der Raketenbasis Pydna. Falls jemand dort Hunger bekommt.
Open Air – Das Festival- & Camping-Kochbuch
4. Ölwerk Brotaufstrich
Diese beiden feinen Aufstriche kann man auch gut auf den Campingtrip mitnehmen: Das Berliner „Ölwerk“ hat sich mit seinen kaltgepressten Speise- und Kräuterölen im Feinkostbereich einen Namen gemacht, stellt auch Kosmetiköle her und nun auch zwei Aufstriche: „Oleo d’or“ aus Lein- und Kokosöl in Bioqualität mit einer Spur Knoblauch ist eine gute Alternative zu Butter oder Margarine; ebenso „Oleo verde“ mit Hanföl, Zwiebeln und Thymian. Nicht nur für Veggies und Veganer, sondern für alle – im Restaurant gerade als Appetizer vor dem ersten Gang eine spannende Alternative zur Kräuterbutter.
Ölwerk Brotaufstrich
5. Bao Bees Kichererbsensnack
Ich stehe auf diese salzigen Maiskörner zum Knabbern. Wenn es die irgendwo in einer Bar gibt, gehe ich deswegen hin, die Sazeracs sind dann nur Begleiterscheinung. Kirchererbsen zum Knabbern gibt es in türkischen Supermärkten, die gefielen mir bislang aber nicht. Zu staubig, zu trocken, zu staubtrocken. Diese hier sind anders. Sie kommen aus Hamburg, wurden ohne Fett geröstet und gewürzt in den Geschmacksrichtungen „Salted Caramel“, was in Berlin zurzeit der letzte Eis-Schrei ist, und „Chili & Lime“, säuerlich und leicht scharf. Beide Sorten haben zudem genau die Kichererbsen-Trockenheitsstufe, die es braucht, um a) immer weiterzuknabbern und b) dazu etwas zum Trinken zu bestellen. Eine Umsatztrommel für die Bar?
Baobees
