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Heiße Tage erfordern kühle Drinks, und damit es nicht immer dasselbe ist, ist Abwechslung gefragt. Ne Binse, oder? Aber: Was bringt denn gute Abwechslung? Wir hätten da fünf Vorschläge: Unser Juli-Warenkorb mit viermal Berlin und einmal Hamburg.
1. Lōkal Kernobst Gelber Enzian
Aus Berlin kommt Lōkal, ein Aperitif mit 18 Volumenprozenten, der Heimisches mit Südländischem fusioniert. Obstbrand aus dem Schwarzwald wird mit Apfel-, Birnen- und Quittensaft sowie Gelbem Enzian, Lorbeer und Vogelbeere vereint. Frucht, Krautiges und besonders im Nachklang erfrischend bitterer Enzian sorgen für eine schöne Geschmacksdramaturgie. Die sich schon wegen des komplexen Geschmacksbilds pur auf Eis super genießen bzw. zum Genießen darreichen lässt, ebenso, klar, mit Tonic Water, Prosecco oder Soda Water. Ein Line Extender mit roten Früchten ist in Planung.
2. Roy Whiskey & Cherry Kombucha
Das RTD-Segment, zumal Dosenprodukte, ist ja geradezu sündhaft, um nicht zu sagen doof. Knallsüß, schneller Effekt, Geschmack verirrt. Roy Whiskey & Cherry Kombucha hingegen killt die Kategorie und macht echt Spaß: Kombucha aus Berlin mit grünem und schwarzem Tee und Bio-Kirschsaft, gemixt mit Rye Whiskey von Stork Club aus dem Spreewald. Nicht zu süß, kirschig-fruchtig, mit typischen Fermentationsnoten, kräftigem Whiskeyaroma und gängigen 10 Volumenprozenten. Und in einer hübschen Dose. Macht deutlich mehr her, optisch wie geschmacklich, als die üblichen Verdächtigen, die uns an der Tanke und in anderen C-Stores feilgeboten werden. Am besten natürlich schmeckt’s auf Eis ins Glas abgeseiht, frische Kirschen dazu gereicht. Limitierte Edition, by the way!
3. Berliner Brandstifter Berlin Night Dry Gin
Berliner Brandstifter hat sich mit seinem Sortiment, das mittlerweile neben Wodka und Gin in verschiedenen Varianten auch Kornbrand und ein alkoholfreies Destillat umfasst, über die Grenzen des Tarifbereichs ABC hinaus einen Namen gemacht. Neuester Zugang ist der auf 9.999 Flaschen limitierte Berlin Night Dry Gin, der schon optisch auffällt: Das Liquid ist tiefdunkelblau, es soll eine Hommage an das Nachtleben der Hauptstadt sein. Füllt man Tonic Water hinzu, fängt das Getränk – bei guter Illumination zumal – tatsächlich etwas an zu leuchten, das macht optisch schon was her. Geschmacklich zählt dieser Gin zweifellos zu den experimentelleren: Wacholder ist natürlich drin, aber auch Veilchenwurzel, Heidelbeere, Holunderblüte und auch was deutlich Minziges vernimmt man. Erfrischend für den Start in die Nacht oder zum Durchstarten am frühen Morgen …
4. ODE – The Natural Aperitif
Und nochmal Berlin: Weniger süß, dafür umso komplexer präsentiert sich ODE – The Natural Aperitif in der ersten Sorte (kommen da also bald noch mehr?) Bright Lemon. Es besteht aus verschiedenen Zitronensorten und -arten – Amalfi, Bergamotte, Cedro und Verna –, dazu kommen Pfirsich und Aprikose sowie als Botanicals bittere Wurzeln und Rinden, Thymian, Artischocke und Jasmin plus etwas Meersalz. Vermählt wird das Mazerat mit frischem, jungem Riesling aus Reinhessen. Es entsteht ein ganz besonderes Geschmacksbild, fruchtigherbsäuerlichbitterleichtsüß, das zu Tonic (am besten trockenem), Sekt/Prosecco/Champagner oder auch puristisch zu Soda Water passt. Und das präsentiert in einer Flasche mit imposantem Verschluss, die im Rückbuffet gewiss die Augenpaare auf sich ziehen wird.
5. t – Das Magazin für Teekultur
Abschließend was Erfrischendes zum Lesen: Aus Hamburg kommt ein neues Magazin für Teekultur – spannend für alle, die gerne Tee trinken, gerne Tee verkaufen oder beides gerne mehr tun möchten. Impulse gibt es in diesem unabhängigen Magazin dafür jede Menge, in der ersten Ausgabe reicht das Spektrum von Reisen in chinesische Anbaugebiete über – passt gut in die Saison – kalte Varianten jenseits des Eistees, etwa Cold Brew und Mizudashi bis zu den gesundheitlich positiven Effekten von Grüntee. Gut recherchiert, angenehm zu lesen und sehr schön gelayoutet – auch das handliche Format ist super. Vorfreude auf Ausgabe zwei.
