Größer denn je war das Craft-Spirits-Festival „Destille Berlin“ in diesem Jahr, mit fast 100 Ausstellern und spannendem Bühnenprogramm. Von unserem Besuch haben wir sieben „spirituelle“ Entdeckungen mitgebracht – mit leicht mexikanisch-hanseatischem Schwerpunkt.
1. Xila Agavenlikör
Die vermutlich weiteste Anreise zur Destille hatte das Spirituosen-Startup „Destilería Flor de Luna“ aus Mexico City. Deren junge Gründerin Hillhamn Salome, mit Team nach Berlin gereist, hat vor rund drei Jahren einen Mezcal-Likör entwickelt, der die typischen rauchigen Noten der Spirituose in einen sanften, süßlichen Likör mit sieben 20 Prozent Alkohol einbindet. Mehr zur spannenden Geschichte von Flor de Luna hier.
2. Paranubes Rum
Wir bleiben in Mexiko: Aus Oaxaca kommt bekanntlich viel Mezcal, aber es kann auch mal ein Rum sein. Der heißt dort „aguardiente de caña“. Dieser hier ist großartig, kraftvoll und widerspenstig und basiert, klar, auf frischem Zuckerrohr, das natürlich fermentiert und dann destilliert. Klingt einfach, ist aber ein sehr aufwändiger, wahrhaftig handwerklicher Prozess, der hier beschrieben wird.
3. Gensac Armagnac
Armagnac verhält sich zum Cognac wie Mezcal zum Tequila: Es ist der bärtige, kantige, verwegene große Bruder. Und wird in Frankreich schon länger als die weit bekanntere Kategorie kultiviert. Sein charaktervolles Format gibt ihm die Einfachdestillation vor der Lagerung und Reifung in Eichenfässern. Von Gensac gibt es ihn in verschiedenen Altersgraden von fünf bis 20 Jahren.
4. Mexilove Tomatenschnaps
Auch Berlin kann Mexiko, irgendwie. Denn: Die Berliner Eckkneipenwelt ohne den berühmt-berüchtigten Mexikaner – undenkbar. Jetzt gibt es das Ganze auch in einer handwerklichen Ready-to-drink-Version mit frischem Tomatensaft, mehrfach filtriertem Wodka, Chili und einer ordentlichen Portion Pfeffer. Einmal geöffnet, ist die Flasche im Kühlschrank rund vier Wochen haltbar. Wenn sie nicht vorher leer ist.
5. Helmut Wermut
Wermut aus Hamburg, warum nicht? Zwei Varianten gibt es von Helmut: weiß und rot, basierend auf Pfälzer Weinen und aromatisiert mit je 25 Botanicals, u.a. Orangenblüte, Lavendel und Wiesenkräutern (weiß) bzw. Brombeeren, Lorbeer und Rosmarin. Zwei lieblichere Vertreter des Genres, die nicht nur auf Eis oder im Cocktail was hermachen, sondern sich auch gut als Alternative zum Wein (leicht gekühlt bzw. Zimmertemperatur) oder gar vorsichtig erwärmt im Winter eignen dürften.
6. pHenomenal Ginger Syrup
Nochmal Hamburg: Ginger Beer hat sich zu einem beliebten Filler für Drinks entwickelt, dieses hier von der Elbe ist ein ganz besonderes: Ein Sirup aus Ingwersaft, Orangensaft und Agavendicksaft in Bio-Qualität, scharf, fruchtig und natürlich. Aus einer Flasche lassen sich rund zehn Portionen ziehen, durch die Vermengung mit Wasser kann man Schärfe und Intensität individuell regulieren – oder den Sirup auch pur als Geschmacksergänzung für Cocktails oder Speisen verwenden.
7. Cinelibre Popcorn Rum
Und nochmal Hamburg: Der dort ansässige Spirituosen-Onlineshop Tastillery, bekannt geworden durch seine Tasting-Kits, hat ein eigenes Produkt lanciert bzw. ist dabei, es zu tun, denn zur Destille gab es ein „Sneak Preview“ des mit buttrigem Popcorn infusionierten, karibischen Rums in zwei Sorten. Demnächst in eurem Programmkino?
Unsere Vorjahres-Entdeckungen von der Destille Berlin gibt es hier: 2018, 2017, 2016, 2015.
2 Kommentare
Toller Beitrag, wir freuen uns auf Destille Berlin 2020 in zwei Wochen :-)
Der Agavenlikör sieht ja wirklich spektakulär aus… schade, dass man diese Köstlichkeit des Startups aus Mexiko hier wohl nicht kaufen kann :( den mexikanischen Rum gibt es aber hier, den müssen wir mal ausprobieren!