Das Jahr geht in den Endspurt, und wir präsentieren den letzten Warenkorb 2018 mit Indie-Spirituosen, „flüssiger“ Lektüre und nachhaltigen Trinkhalmen. Hier we go.
1. Die letzte Schicht Korn
Wenn das Jahr zu Ende geht, tut dies im Ruhrgebiet auch eine lange, lange Ära – die des Bergbaus. Denn dann heißt es „Schicht im Schacht“ in der letzten noch aktiven Zeche des Reviers, Prosper-Haniel in Bottrop. Zu diesem Anlass hat die Essener Agentur TAS einen Kornbrand ins Leben gerufen: Die letzte Schicht heißt er, er wird in der Destillerie Heinrich Habbel in Sprockhövel hergestellt und bei Küppersbusch in Velbert abgefüllt. Kein Rachenputzer, kein „Kumpeltod“, sondern mild und malzig ist er und somit ein moderner Vertreter seiner Art – wie sie gerade en vogue ist und dem Altherrengetränk zu neuem Glanze verhilft. Die Bergleute tranken ihren Korn traditionell zusammen mit einem Pilsken als Herrengedeck – in moderner Variante dieses Duos würde sich hier ein malzbetontes Bier empfehlen. Aber auch ein Fillup zum Longdrink. Man beachte das echte Stück Kohle an der Flasche!
2. Ingwerer
Passt gut in die kalte Jahreszeit: Ingwerer ist ein mit frischem Ingwer von Hand hergestellter Likör aus Berlin. Beziehungsweise: aus Bern. Dort wurde er 2013 geboren, dort ist er auch immer noch zu Hause, aber für den deutschen Markt wird er in der hiesigen Hauptstadt produziert, so wie er für die Schweiz in der dortigen Hauptstadt hergestellt wird. Der Ingwer-Komparativ passt, denn die Beladung mit dem Rhizom ist ordentlich. Angenehm scharf und kraftvoll kommt das Produkt daher, und tatsächlich wird es noch schärfer, wenn man es vor dem Verzehr aufschüttelt. Naturtrüber Apfelsaft, Gewürze und Zucker kommen dazu. Ja, das kann man auch warm genießen und Gästen eine Alternative zum ewigen Glühwein bieten. Besonders beliebt aber ist er als Shot in der Clubszene.
3. Dr. Jaglas Gin-Seng
Vom Ingwer zum Ginseng: Letzteren kennen wir vor allem als Heilpflanzenexktrakt in diversen Produkten. Er kommt in Asien aber auch für Spirituosen zum Einsatz und nicht nur dort: Dr. Jaglas aus Wuppertal/Berlin hat ihn bereits zum ausgezeichneten Ginseng-Elixier verarbeitet und jetzt auch, vom Namen hier, lag das nahe, zum Gin: Frische Wachholderbeeren und erdige Ginsengwurzeln finden im Gin-Seng zueinander. Weiters kommen Enzian, Tausendgüldenkraut, Pomeranzen, Zitwerwurzel, Ingwer, Chinarinde, Kardamom, Galgant, Zimt, Nelken, Campher, Muskat, Baldrian, Citronell, Safran, Angelikawurzel und Lavendel in dieses edle Destillat mit feiner Bitternote, langem Nachhall und angenehmer Milde dank des fünffach destillierten Weizenalkohols, der die Basis bildet. Wer immer noch nicht glaubt, dass man Gin pur trinken kann, wird hier eines Besseren belehrt. Und natürlich passt er auch perfekt zu einem Tonic Water, man sollte wegen der ausgeprägten Kräuternote aber keines nehmen, das selbst zusätzliche Aromen aufweist. Sprich: ein klassisches.
4. Gin Gutscheinbuch 2019
Wir bleiben beim Gin: Mit diesem schönen Büchlein können Fans der Spirituose sich durch verschiedenste Sorten probieren und dabei Geld sparen – vom „20457 Hafencity Gin“ bis zum „Wunderburg Dry Gin“ wurden hier von den Machern des Gin-Quartetts „Just Gin“ 40 Sorten zusammengetragen. Die Gins und ihre geschmacklichen Eigenschaften werden vorgestellt, und mit einem speziellen Code je Marke können die Besitzer des Buches bei einer Bestellung Rabatte in Anspruch nehmen. Oder erhalten besondere Goodies und Gläser; auch Tastingboxen und edle Knabbereien finden sich in dem Gutscheinbuch. Eventuell auch was für unterm Christbaum, dieses Gin Gutscheinbuch 2019.
5. Meiningers CRAFT Bier-Bars
Ich schreibe ja auch für das Magazin für Bierkultur, CRAFT, und das sehr gerne. Zuletzt über die hocharomatische Küche, die Küchenchef Robert Hilges vom „Stone Brewing World Bistro & Gardens“ in Berlin zu den hopfenbetonten Bieren bietet. Die Kollegen aus der Craft-Redaktion in Neustadt/Weinstraße haben jetzt ein Buch herausgebracht, das 100 Antworten auf die Frage „wo kann man in Deutschland Craft-Bier trinken?“ gibt. Klassische Kneipen und Taprooms der jungen Brauereien finden sich darin ebenso wie Restaurants mit einem Fokus auf handwerklich gebrauten Bieren. Und das nicht nur in den Metropolen, sondern auch in Lingen („Butchers“, Herdecke („The Shakespeare Pub“) oder Fürth, wo mit dem „Humbser und Freunde“ im Herbst 2018 ein wahres Schmuckstück fränkischer Bierkultur eröffnet hat. Plus: 30 Fachgeschäfte für gutes Bier. Gutes Buch.
6. La Reine de Pomme
Der Apfel spielte schon oben beim Ingwer eine Rolle, hier ist es gar die Hauptrolle. Das deutet schon der schöne Name La Reine de Pomme an. Aus Angermünde in der Uckermark nordwestlich von Berlin, von der 3.000 Apfelbäume großen Landmanufaktur „Königin von Biesenbrow“, stammt dieser, ja was eigentlich? Am ehesten sei „La Reine“ in die Schubladen Sherry oder Pineau zu stecken, aber eben nicht so ganz, schreibt man uns. Ist aber auch ganz egal: Geschmacklich weiß dieser Aperitif auch ohne Kategorisierung zu überzeugen. Hergestellt aus jungen Apfelweinen, die mit einem Destillat versetzt werden, zwei Jahre lang in Ex-Sherry-Fässern lagern und dann mit handverlesenem Apfelsaft auf Trinkstärke gebracht werden. Fruchtige Noten verbinden sich mit denen aus der Holzfasslagerung, leichte Süße mit feiner Herbe. Ein schönes regionales Erzeugnis.
7. Doli Straws
Immer häufiger fliegen die Plastik-Trinkhalme aus dem Programm, und das ist auch gut so. Für manche Drinks und für manche Gäste (kleine zum Beispiel) ist ein Trinkhalm aber praktisch, hier kommen Alternativen ins Spiel. So die Doli Straws aus Düsseldorf, die es in den Ausführungen 15 und 20 Zentimeter gibt. Geschmacksneutral, aus handgefertigtem Borosilikatglas, leicht zu reinigen, spülmaschinengeeignet und so bruchsicher wie ein Trinkglas. Im Lieferumfang ist auch eine Reinigungsbürste enthalten. Von Doli gibt es auch eine formschöne Trinkflasche aus Glas für unterwegs, die durch eine Silikonhülle gut geschützt ist. Die sich übrigens auch in Firmenfarbe, mit Logo und haptischem Druck branden lässt.