Fotos: Kirsch Import e.K.
Dictador – der recht markante Name dieses Rums geht zurück auf Severo Arango y Ferro, welcher Mitte des 18. Jahrhunderts verantwortlich für den Handel zwischen Nueva Granada (dem heutigen Kolumbien) und Spanien zeichnete. Den Spitznamen gab man ihn für seine Willensstärke und seine Durchsetzungsfähigkeit.
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Als Severo Arango y Ferro im Jahre 1751 in die Hafenstadt Cartagena de Indias kam, kostete er Rum. Der Genussmoment sollte ihn nicht wieder loslassen. Er entschloss, selbst in die Produktion und in den Handel mit Rum einzusteigen und wurde bald zu einem der größten Anbieter des auch in der „alten Welt“ begehrten Zuckerrohr-Produkts. 1913 begründeten seine Nachfahren der Familie Parra die „Destilería Colombiana“, die seit nunmehr über 100 Jahren edle Rums herstellt – der aktuelle Master Blender ist Hernan Parra, also ebenfalls ein Spross der Familie. Tatsächlich ist „Dictador“ aber erst seit 2009 international erhältlich, zuvor wurde der Rum fast ausschließlich in seinem Heimatland verkauft.
Die Basis aller Dictador-Rums ist natürlich Zuckerrohr – Kolumbien gehört zu den größten Produzenten weltweit. Es wächst im ursprünglich ersten Zuckerrohranbaugebiet Südamerikas an der Karibik-Küste in fruchtbarem Klima. Für Dictador wird jedoch, und das ist eher selten in der Rumwelt, Honig aus Zuckerrohr verwendet. Der eingekochte, konzentrierte Saft des Süßgrases macht das Endprodukt besonders rein, vollmundig und von Natur aus angenehm süß. Sodass, und das ist ein Qualitätsmerkmal, die Rums nicht (wie es bei anderen Marken durchaus üblich ist) im Nachhinein noch einmal gezuckert werden. Und übrigens auch nicht gefärbt.
Nach dem Fermentationsprozess wird der Honig/Saft teils in Alambic-Kupferbrennblasen und teils in Säulenbrennblasen aus Stahl destilliert. Ergebnis ist ein sehr balancierter Rum. Für die Reife verwendet man Eichenfässer sowie, für eine besondere Finesse, auch Ex-Sherry- und Ex-Portweinfässer. Während sich der „Angel’s Share“ im kühlen Schottland in Grenzen hält, ist das mitten in der Karibik natürlich ein anderer Schnack. Um die Verdunstung in Grenzen zu halten, wird ein Verfahren angewendet, welches der Solera-Methode (kennt man u.a. vom Sherry) ähnelt. Es werden jedoch ausschließlich Rums desselben Jahrgangs verwendet, sodass man sie auch als „Single Vintage“-Rums bezeichnen darf.
Während der Dictador 12 y. o. also zwölf Jahre reift (Bourbonfässer, Finish in Sherryfässern) und sanft mit Karamell, etwas Kaffee und dezenten Eichennoten am Gaumen und im Nachklang aufwartet, verweilt Dictador 20 y. o. ganze zwei Dekaden in den Fässern, in diesem Falle Bourbon und Portwein fürs Finish. Die Nase vernimmt Karamell, Toffee und Vanille mit rauchigem Honig, geröstetem Kaffee und abgerundetem Eichenaroma. Geschmeidig am Gaumen, lassen sich auch hier Karamell, Vanille und ein Hauch Toffee vernehmen, der Nachklang ist weich und lang. Beide Rums haben 40% vol.
Daneben gibt es auch XO-Qualitäten, diverse Sonderabfüllungen, den Premium Colombian Ortodoxy Gin und sogar eine eine Zigarren-Kollektion aus dem karibischen Traditionshaus.
Und wo wir schon bei Zigarren sind: Die spielen beim ersten der beiden Cocktails, die wir mit „Dictador 20 y. o.“ empfehlen, tatsächlich gar als Zutat eine Rolle:
Cigar Cocktail
Zutaten:
6 cl Dictador 20 y. o.
3 cl Limettensaft
1,5 cl Zigarrensirup*
2 cl Runny Honey**
2 Dashes Plum Bitters
Herstellung Zigarrensirup: Eine mittelgroße, kräftige Zigarre 30 Sekunden lang in 1 Liter heißem Zuckersirup (2:1) ziehen lassen. Dann direkt abgießen.
Herstellung Runny Honey: Waldhonig und heißes Wasser zu gleichen Teilen verrühren, damit der Honig flüssig bleibt.
Zubereitung: Alle Zutaten auf Eiswürfeln shaken, in einen mit frischen Eiswürfeln gefüllten Tumbler abseihen und mit Stielkirschen garnieren.
Drink zwei ist die Variation eines Klassikers:
Rum Manhattan
6 cl Dictador 20 y.o.
3 cl Vermouth, z.B. Del Professore Rosso
1 Dash Chocolate Bitters
Zubereitung: Auf Eiswürfel in einem Rührglas kaltrühren und ins vorgekühlte Martiniglas abseihen.
Dictador wird von Kirsch Import e.K. nach Deutschland importiert. Mehr Informationen hier.
