Enter Sake: Minimal-Techno-Produzent Richie Hawtin bringt Traditionsgetränk groß raus

von Redaktion
Enter Sake - getraenke Enter Sake: Minimal-Techno-Produzent Richie Hawtin bringt Traditionsgetränk groß raus

Enter Sake

Im zweiten Teil unserer vierteiligen Sake-Reihe stellen wir „Enter Sake“ vor. Richie Hawtin ist als Produzent, DJ und Labelbetreiber weltbekannt, aber er hat auch ein großes Herz für das japanische Traditionsgetränk. Und bringt beide Welten zusammen. 

Angefangen hat alles 1994. In dem Jahr war der Kanadier Richie Hawtin zum ersten Mal in Japan, verliebte sich in das Land und entdeckte auch die Sake-Kultur für sich. Damals war er noch ein glatzköpfiger, blasser Typ mit Brille, eher unscheinbar. Doch als „Plastikman“ erreichte er alsbald Weltruhm in der Technoszene. Plastikman, das ist minimalistische, teils ultrareduzierte elektronische Musik, eine Kunst des Weglassens. Und das ist beim Sake – man denke ans Polieren des Reiskorns, das die Güte definiert – ähnlich. Heute trägt Hawtin eine asymmetrische Frisur, die Brille ist weg, und auf Ibiza, der Hedonismus- und Partyinsel Nummer eins, ist er einer der maßgeblichen Player mit seiner Partyreihe „Enter“ in der Discothek „Space“.

Diese Event-Plattform nutzt er auch, um Sake in Europa bekannter zu machen. Das Projekt, das er vor rund drei Jahren angestoßen hat, heißt „Enter Sake“. Hawtin vertreibt eine Kollektion handwerklich hergestellter Premium-Sake, die sonst kaum außerhalb von Japan erhältlich sind. Nicht nur auf seinen Partys (pur oder als Cocktails getrunken), auch in den USA hat er die erlesenen Erzeugnisse bereits vorgestellt. Nun sollen sie in Restaurants und Bars auf beiden Kontinenten kommen. Die Sakes werden in Flaschen mit einem eigenständigen, wiedererkennbarem Design mit englischen Beschreibungstexten abgefüllt – ein wichtiger Aspekt, denn oft fehlen Informationen zur jeweiligen Geschmackseigenschaft auf Englisch, oder es werden vom Importeur lieblos Etiketten mit Basisinfos drübergeklebt – alles nicht sehr zuträglich, um das Produkt zu etablieren.

Hawtin hat keine halben Sachen gemacht, promotet mit seinem Szene-Bekanntheitsgrad nicht einfach eine Spirituose, wie es andere Musiker z.B. für Wodka tun, sondern hat sich tief in die Materie eingearbeitet. Er erhielt dafür die „Advanced Sake Professional Certification“ und wurde letztes Jahr vom Verband der japanischen Sake-Brauer zum „Sake Samurai“ ernannt, das ist quasi ein Ritterschlag. Hier ein Video der Zeremonie:

Sein Gedanke geht noch weiter als Europa und die USA: Er will Sake, der unter jungen Menschen in Japan als nicht besonders cool gilt, im Heimatland – über den Umweg des Auslands – wieder beliebt machen. Re-Enter Sake, sozusagen.

In diesem Video werden einige der Sake-Brauereien vorgestellt, mit denen man zusammenarbeitet:

Enter Sake: Ein spannendes, ungewöhnliches Getränke-Projekt, das man im Auge behalten sollte. Demnächst sollen auch in Deutschland Events stattfinden.

Mehr Infos: www.entersake.com

Im ersten Text unserer Sake-Reihe ging es um die Basics: Was ist Sake und was zeichnet ihn aus? Und im nächsten Text der Reihe stellen wir einen Genuss-Ort für Sake in Berlin vor, das Zenkichi.

Sake Teil 1: Let´s talk about Sake, baby!
Sake Teil 3: Restaurant Zenkichi, Berlin

 

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