Dieser Beitrag zum aktuellen Gin-Boom kommt aus der Saarregion: Ferdinand´s, ein Dry Gin nach Londoner Art, der durch Hinzugabe von Riesling einen fruchtigen regionalen Twist bekommt.
Weinkenner werden es wissen: Die Region Saarburg, aus der Wein für diesen Gin stammt, liegt nicht im Saarland, sondern in Rheinland-Pfalz. Kurz vor der Mündung in die Mosel durchläuft die Saar hier ein Gebiet, dessen Mikroklima hervorragende Rieslinge reifen lässt. Einige Trauben aus der Lage „Saarburger Rausch“, die auf dem „Weingut Forstmeister Geltz-Zilliken“ wachsen, werden jetzt für den Ferdinand´s Saar Dry Gin verwendet.
Master Distiller Andreas Vallendar und Oenologin Dorothee Zilliken verarbeiten für ihr Erzeugnis 30 Botanicals aus eigenem Anbau – Quitte von Bäumen, die direkt hinter der Brennerei wachsen, Lavendel von brachliegenden Weinbergen, Zitronenthymian aus dem Hausgarten. Wacholder, Schlehe, Hagebutte, Angelika, Hopfenblüte und Rose kommen ebenfalls aus der Region und werden zusammen mit Exoten wie Mandelschale, Koriander und Ingwer für diesen Gin verwendet. Dampfinfusion der frisch geernteten und die Zugabe des Schiefer-Rieslings geben dem Gin eine frische florale Note.
Die Nähe zum Wein wird bereits beim Öffnen erfahrbar – man benötigt nämlich einen Korkenzieher, um an den Inhalt der mit einem Naturkorken verschlossenen, formschönen Flasche zu gelangen. (Keine Sorge, die Flasche lässt sich gut wiederverschliessen). Die Fruchtigkeit des Produkts bemerkt man schon mit dem ersten Erschnuppern, die bei vielen Gins vordergründige Schärfe und Zitronigkeit in der Nase bleibt hier dezent zurück und lässt dafür dem fruchtigen Korpus umso mehr Entfaltungsraum.
Pur verkostet, ist er angenehm weich und sehr vollmundig, mit recht langem würzigem Nachklang. Gemixt mit Tonic Water kommen das Floral-Fruchtige und die Wein-Note dieses Gins sogar noch etwas mehr nach oben. Ein lieblicher Drink, sommerlich, gefällig im besten Sinne. Fans eines eher herben und bitteren Gin & Tonic können mit einigen Bitter-Dashes nachhelfen, Tonic-Bitters zum Beispiel oder die hauseigene Range Ferdinand’s Bitters Sweet Symphony, in der man einen Riesling Quince-Bitter und einen Winerose Lavender-Bitter führt. Seit einigen Wochen gibt es einen kleinen Line Extender, den Quince Gin, eine lokale Hommage an den britischen Sloe Gin aus den hauseigenen Birnenquitten.
Der flüssige Ferdinand hat es schon in die Bars vieler deutscher Metropolen geschafft, man sei aber auch schon in London und in Portugal vertreten, berichtet uns Tobias Funke vom Hersteller Capulet & Montague aus Saarbrücken. „Wir freuen uns natürlich über jeden Gastronomen, der unseren Gin seinen Gästen näher bringen möchte. Damit jeder die besondere Note des Ferdinand’s Saar Dry Gins erfahren kann, haben wir kürzlich mit Ferdinand’s Kompendium eine Rezeptsammlung erstellt, deren Drinks die besondere Ferdinand’s-Charakteristik gekonnt unterstreichen.“ Interessierte Gastronomen können direkt mit dem Unternehmen in Kontakt treten.