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Wer die Radeberger Exportbierbrauerei nordöstlich von Dresden besucht, darf sich auf einige spannende Erlebnisse einstellen: Hier wird der Gast nicht nur durch die Hallen einer der modernsten deutschen Brauereien geführt, sondern darf vor Ort Hefe und Jungbier probieren, verkostet Pils und Zwickel wie die Profis, kann das perfekte Zapfen erlernen und genießt darüber hinaus das Flair einer charmanten sächsischen Kleinstadt mit reichhaltigem Kulturprogramm.
Die Radeberger-Geschichte beginnt – das erfährt der Gast gleich zu Beginn des Rundgangs – in den 1870er-Jahren und zwar so, wie es auch heute bei vielen Getränke-Startups anfängt: mit Unzufriedenheit. In dem Falle fünf solvente Männer aus der Stadt. Denen schmeckt das örtlich verfügbare Bier offenbar nicht gut genug, sie entschließen: Wir bauen eine Brauerei und lassen Pilsner Bier brauen. Dieser untergärige Typus war im böhmischen Pilsen einige Zeit zuvor erfunden worden und sollte nun auch in Sachsen eine Heimat finden.
An den sächsischen Hof und bis nach Amerika
Gesagt, getan. 1872 eröffnete die Brauerei als Aktienbrauerei „Zum Bergkeller“. Dreizehn Jahre später erhielt sie ihren bis heute währenden Namen Radeberger Exportbrauerei. Nicht etwa, weil hier ein Bier Typ Export gebraut wurde – bis heute verlässt ausschließlich Pilsner Bier die Brauerei. Sondern weil man schon bald damit begann, sein Erzeugnis zu exportieren: Nach Dresden, nach ganz Sachsen, über dessen Landesgrenzen hinaus, per Schiff gar bis in die USA. Möglich machte dieses neben dem schon von damaligen Konsumenten als besonders gut erachtete Geschmack auch die lange Haltbarkeit.
Denn schon früh brachte man in der Brauerei innovative Kühl- und Filtrationsverfahren zum Einsatz. Brauereidirektor Conrad Brüne, der um den Jahrhundertwechsel das Wachstum des Hauses vorantrieb, entwickelte überdies die wegweisende Drei-Horden-Malzdarre. Ab 1905 durfte die Exportbierbrauerei ihr Pilsner „Tafelgetränk Seiner Majestät des Königs Friedrich August von Sachsen“ (Friedrich August III.) nennen. Notabene: Im Unterschied zur Benennung „Hoflieferant“ weist diese Bezeichnung aus, dass das Bier tatsächlich auch von den Feudalen getrunken und eben nicht nur angeliefert wurde.
Dass Radeberger Pilsner zu DDR-Zeiten für die Bürger des Landes ein eher seltener Genuss war, liegt daran, dass es fast ausschließlich außer Landes ging – in den so genannten „Nichtsozialistischen Wirtschaftsraum“. Bier als Instrument der Devisenbeschaffung: Dies war auch möglich, weil die seinerzeit „VEB Radeberger Exportbierbrauerei“ genannte Braustätte eine bevorzugte Behandlung in der Rohstoffbelieferung genoss und schon in den 1960er-Jahren über eine vollautomatische Abfüllung und einen moderner Fuhrpark verfügte.
Radeberger Exportbierbrauerei: heute eine der modernsten Brauereien Deutschlands
Dann kam die Wende, die DDR verschwand. Ein Brauereibetrieb auf dem Weg in eine unsichere Zukunft, wie so viele andere Ost-Unternehmen? Nein, denn schon 1990 war man von der Frankfurter Binding-Gruppe gekauft worden, welche auf der Suche nach einer nationalen Pilsnermarke in Radeberg fündig wurde. Bis 1994 beschränkte man sich auf den inländischen Verkauf des Bieres, modernisierte kräftig und ist heute eine der modernsten Brauereien des Landes, deren Ausstoß sich seit 1990 fast verfünffacht hat und die heute 250 Mitarbeiter beschäftigt. Der Export ist längst wieder ein wichtiger Bestandteil des Geschäfts, über die Zeit wurde bislang in rund 90 Länder geliefert. Allein in New York gibt es über 500 Bars und Restaurants, die das Pilsner aus Radeberg ausschenken. Und die Binding-Gruppe heißt heute bekanntlich Radeberger Gruppe. Eine Erfolgsstory made in Sachsen.
All diese Dinge erfährt und das natürlich noch viel detaillierter, wer sich zu einer der interessanten Brauereiführungen anmeldet. Nach einer Einführung im Foyer mit historischen Bildern und Vintage-Flaschen geht es zunächst in das moderne, in den 1990er-Jahren gebaute Sudhaus mit seinen imposanten Kesseln aus modernem Edelstahl, die des Nachts zu Kupferkesseln werden (wie, das wird vor Ort verraten). Pro Tag können hier bis zu 18 Sude produziert werden. Der angrenzende Gärkeller ist nicht weniger imposant als das Sudhaus: In 42 Gärtanks, je 20 Meter hoch, reift das Radeberger Pilsner heran.
Hefe, Jungbier, Zwickel, Pils – alles wird probiert
Man darf aber nicht nur schauen und staunen, sondern auch probieren: Zum Beispiel einen Schluck des Jungbiers, wie Brauer das Bier nennen, das noch nicht nachgegoren und filtriert ist. Es schmeckt „getreidig“, kräftig und unfertig – was es ja auch ist. Die Zunge erkennt sofort: Damit es ein vollendetes Bier wird, braucht das Jungbier Lagerung und Ruhe, sprich Zeit. Auch eine Kostprobe der Hefe, die in der Brauerei ihren treuen Dienst tut, wird den Besuchern gereicht: Cremig, würzig und lange nachhallend bitter. Zwei sehr aromatische Erlebnisse auf dem Weg zum fertigen Bier.
Dieses wiederum darf zum Abschluss der Besichtigungstour, die rund anderthalb Stunden dauert, genossen werden. Und das in gleich zweifacher Ausführung: Einmal als klassisches Pilsener und einmal als unfiltriertes Zwickel, welches es nur in der Brauerei, im Brauerei-Ausschank in Radeberg sowie im Radeberger Spezialausschank direkt an der Elbe in Dresden zu trinken gibt. Eine echte Rarität also.
Den optischen, olfaktorischen und geschmacklichen Unterschied zwischen Zwickel und Pilsner kann jeder Besucher selbst erkunden: In einem Raum mit Laborcharakter, an Bänken wie in der Schule sitzend, gibt es einen kurzen sensorischen Grundkurs für die Teilnehmer: Optik, Geruch und Geschmack der Biere werden untersucht. Zum Schluss erwartet jeden Gast noch ein Überraschungsgeschenk. Rund 20.000 Gäste per annum lernen auf informative und unterhaltsame Weise im Rahmen der Brauereibesichtigung kennen, wie Radeberger Pilsner entsteht und was seine Besonderheit ausmacht.
Richtig gut zapfen lernen
Ein zweites Erlebnisformat, welches die Radeberger Exportbierbrauerei anbietet, ist der gesellige Zapferkurs: Die Gruppen (12 bis 16 Personen) erfahren in ca. zweieinhalb Stunden inklusive kurzer Führung durch die Brauerei, wie man richtig mit CO2-Flasche, Druckminderer, Leitungen, Zapfkopf, Oberthekenkühler und Fass umgeht, wie man alles korrekt miteinander verbindet, wie der Druck richtig eingestellt wird und natürlich auch, wie ein Bier gezapft wird, dass es so perfekt wie in der TV-Werbung aussieht. Nach erfolgreich bestandenem Kurs gibt es ein Zertifikat mit „Beweisfoto“, und zur Stärkung genießen die Teilnehmer einen herzhaften „Zapferimbiss“ mit leckeren Produkten aus der Region.
Übrigens: Auch für die Gastronomie bietet die Radeberger Exportbierbrauerei Zapfschulungen an. Dafür steht das hauseigene Team des „Qualitätsservice Gastronomie“ bereit. Es gibt sowohl Inhouse-Kurse als auch die Möglichkeit, sich als Radeberger-Objekt (z.B. nach Neu- oder Umbau) beraten zu lassen. Bei der Errichtung von Zapfanlagen steht das Team ebenfalls zur Verfügung.
Die Bierstadt Radeberg entdecken
Wer nach Radeberg reist, um sich die Brauerei anzuschauen, sei es im Rahmen der klassischen Besichtigung oder für den geselligen Zapferkurs, der sollte auch hinreichend Zeit für den schönen Ort selbst einplanen. Am besten entdeckt sich die Stadt für Bierfans entlang des „Radeberger Bierstadtpfads“, der auf rund anderthalb Kilometern vom Bahnhof aus u.a. den Radeberger Brauerei-Ausschank passiert, die Radeberger Destillation & Liqueurfabrik, Stammhaus des bekannten Bitterlikörs, sowie als Ziel das Schloss Klippenstein mit seinem Museum. Zudem finden in der Stadt regelmäßig „bierige“ Events wie das humoristische Bierseminar für Bierkenner und interessierte Laien, das Radeberger Biertheater in sächsischer Mundart sowie die Radeberger Genuss- und KulTour mit dem „Bierkutscher Ernst“ statt.
Stichwort Bierkutscher: Per Pferdekutsche wird in Radeberg übrigens immer noch Bier ausgefahren, auch wenn viele, viele LKW mit leerem Gut an- und mit frischem Pilsner abreisen: Denn die Gastronomien im Ort bekommen das Bier in ganz traditioneller Weise angeliefert.