Trinken tut gut: Refugin
Refugin ist ein doppelt guter Gin: Er schmeckt klasse, und 100% des Gewinns werden für ein Projekt gespendet, das jungen Flüchtlingen bei der Integration durch Bildung hilft. Wir stellen das Produkt und Rezepte vor.
Die Idee kam beim Joggen: Warum nicht ein Getränk machen und verkaufen und den Gewinn Flüchtlingen zugute kommen lassen? Nicht eines, bei dem ein kleiner Teil des Gewinns gespendet wird – was in der Getränkebranche ja nicht unüblich ist – sondern den ganzen Gewinn? Ja, warum eigentlich nicht! Martin Eggert und sein Kompagnon David Stephan haben die fixe Idee beim Frühsport binnen weniger Wochen in die Tat umgesetzt. Als wir uns beim „Bar Convent“ in Berlin trafen, erzählten sie mir davon zum ersten Mal. Und jetzt, keine zwei Monate später, ist der Gin schon da: Refugin.
Viele, denen ich von Refugin erzählte, waren sofort vom Konzept angetan bzw. überzeugt. Andere hingegen runzelten mit der Stirn. Ein Gin, ein starkes alkoholisches Genussprodukt, und Flüchtlingshilfe – passt das zusammen? Doch was spricht wirklich dagegen, mit etwas, das sich Menschen sowieso kaufen, eine gute Flasche Gin nämlich, Gutes zu tun, den Mehrwert zu nutzen, um einen sozialen Mehrwert zu schaffen? Nichts.
Refugin-Gewinn kommt der SchlaU-Schule zugute
Wir haben es hier mit einer neuen Hilfskultur zu tun: Gutes tun und dabei ohne schlechtes Gewissen genießen. Vollumfänglich mit guter Laune. Kürzlich interviewte ich die Betreiber des neuen Hamburger Clubs „Unterm Strich“, die mit einer recht ähnlichen Anschauung an die Sache herangehen: Mit Genuss und Spaß kann man gutes Geld verdienen, das man in soziale Zwecke geben kann. „Unterm Strich“ ist ein Club, dessen Gewinn aus dem Betrieb (Eintritt, Getränkeverkauf) zu 100% an soziale Projekte in Hamburg gespendet wird.
Analog dazu ist Refugin eine Spirituose, deren Gewinn aus dem Verkauf zu 100% an ein soziales Projekt in München gespendet wird – an die „SchlaU-Schule“. Gegründet 2000, bietet sie „schulanalogen Unterricht“ für junge Flüchtlinge an. Ein europaweit bislang einzigartiges, ganzheitliches Schulkonzept, das allein im letzten Schuljahr 225 Schüler und Schülerinnen in bis zu 15 Klassen analog zum Kernfächerkanon der bayerischen Haupt- und Mittelschulen unterrichtet hat. Jährlich führt die Einrichtung rund 60 Schüler und Schülerinnen zu einem Schulabschluss und vermittelt sie in Ausbildung oder weiterführende Schulen.
Spende pro Flasche: fast ein Drittel des Nettopreises
Doppelt gute Empfehlung
Natürlich muss dieser Gin eines in allererster Linie erfüllen: Er muss gut schmecken. So, wie niemand regelmäßig in o.g. Spendenclub gehen wird, wenn das Programm nicht rockt, wird auch niemand sich eine zweite Flasche des mit rund 40 Euro für einen halben Liter nicht gerade günstigen Refugin kaufen, wenn er nicht auf der Zunge überzeugt. Das tut er freilich subjektiv. Aber trotz meiner relativen „Befangenheit“ (neben vielen anderen habe auch ich ein wenig pro bono an der Realisierung des Projekts mithelfen dürfen) kann ich sagen: Der schmeckt. Richtig gut sogar, mit feiner Zitrusnote und einer gewissen Würzigkeit dank seiner Botanicals wie Koriander, Zimt oder Piment. Besonders markant ist die leichte Öligkeit des Gins, die ein sehr angenehmes Mundgefühl erzeugt. Ein hervorragender „sipping gin“ und natürlich auch eine ideale Grundlage für den Longdrink-König Gin Tonic. Auch als Geschenk für Kunden oder Freunde – das Weihnachtsfest steht vor der Tür – ist Refugin eine gute, eine doppelt gute Empfehlung.
„Gastronomen und Händler kommen auf uns zu“
Die Gastronomie hat Refugin, der mit seinem Konzept aus der Vielfalt/Schwemme an Gins heraussticht, auch schon entdeckt, weiß Martin Eggert zu berichten: „Das Feedback ist sehr gut, es wird speziell die Idee hervorgehoben. Gastronomen wie Händler kommen auf uns zu, die Refugin listen und verkaufen möchten. Sicherlich ist es dafür nur zuträglich, dass wir von Anfang an auch auf höchste Produktqualität und auf eine klare Produktidee gesetzt haben.“
Drinks mit Refugin: „Hello My Friend“ und „Welcome Home“.
Und wie man mit dem Produkt an der Bar mixen kann, darüber hat sich Lukas Motejzik aus dem Münchner „Zephyr“ Gedanken gemacht. Hier sind seine Rezepte:
