Edler, teils luxuriöser Cognac und die sündige Reeperbahn, wie geht das zusammen? Bestens – alles eine Frage der Haltung, bewies das Event „Opulence Revealed“ von Rémy Martin Anfang März in Hamburg.
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Zur Sicherheit noch mal der Adress-Check beim Eintreffen in Hamburg: Location des Events ist wirklich die legendäre Kiezkneipe Zur Ritze in einem Hinterhof auf der Reeperbahn. Sie ist berühmt-berüchtigt geworden (schon allein wegen der besonderen Bemalung ihrer Eingangstür) und nicht zuletzt durch ihren Boxkeller, in dem so mancher Underground-Kampf stattfand. Früher gingen hier die Zuhälter ein und aus, und noch heute wird hier im Keller geboxt. Die Warteliste für einen Trainingsplatz hier soll lang und die Wartezeit noch länger sein, hört man.
Heute soll es hier um Cognac gehen, und zwar von der besonders edlen Sorte: Die französische Traditionsmarke Rémy Martin, die 2024 ihren 300. Geburtstag feiert und heute einer der größten Hersteller von Premium-Cognac weltweit ist, hat sich „Zur Ritze“ als Location für ein Event ausgesucht. Es steht unter dem Motto „Opulence Revealed“. Neugierig steigen wir hinab in den Keller.
Dort leuchtet bereits der Boxring. Und mitten auf der Matte steht ein mit Leckereien, Blumen und – klar – Cognac prall gefüllter Tisch. Ein so seltsames wie schönes Bild – und eine Ansage: Der Cognac will heute mit uns ein bisschen raus aus der Komfortzone. Das Klischee des etwas angestaubten Getränks für den älteren Herren mit Schwenker auf dem gepolsterten Sessel bekommt quasi einen ordentlichen Uppercut versetzt. Vielmehr soll gezeigt werden: Cognac ist ein spannendes Produkt, das zudem hervorragend zum Essen passt. Gastgeberin ist die Genussbotschafterin Annick Seiz. Sie leitet uns durch ein Cognac-Pairing, bei dem wir vier verschiedene Produkte des Hauses Rémy Martin verkosten und für uns selbst entdecken sollen, welche Happen gut dazu passen.
Zum Klassiker Rémy Martin VSOP Mature Cask Finish, der 15 Jahre in Fässern aus Limousineiche reift (deutlich länger als gesetzlich vorgeschrieben), passt ein würzig-süßes Honigbrot mit einigen naturbelassenen Mandeln unserer Meinung nach perfekt – die frische rote Frucht, die Vanille und die Nussigkeit des Cognacs kommen so besonders schön zur Geltung.
Opulente Aromen
Als nächstes verkosten wir das jüngste Produkt des Hauses: Rémy Martin 1738 Accord Royal gibt es seit rund vier Jahren, die Jahreszahl ist in der Geschichte des Unternehmens eine besonders wichtige: 1738 erhielt Gründer Rémy Martin von König Ludwig XV die Erlaubnis, eigene Weinstöcke zu pflanzen – möglichst viele individuelle Destillate in die Fässer geben zu können, um den noch jungen Cognac zu neuen Qualitäten und Facetten zu bringen, war seine Vision. Die flüssige Hommage an dieses Jahr kommt mit ausdrucksstarken Aromen daher – zum Floral-Fruchtigen gesellen sich Karamell und Popcorn.
„Dies sind die opulenten Aromen“, erklärt die Genussbotschafterin Seiz – daher also der Veranstaltungsname. Dieser Cognac erinnert ein wenig an Bourbon-Whiskey und will auch eine Brücke zu klassischen Whiskey-Trinker*innen schlagen. Welches Food paaren wir mit ihm? Rauchmandeln mit Parmesankäse! Passt ausgezeichnet zusammen, dieses Trio. Sie bevorzuge Kontrapunkte und Herausforderungen beim Pairing, erklärt Annick Seiz. Wir auch.
Runde drei wird eingeläutet: Rémy Martin XO schuf André Giraud, von 1960 bis 1990 Kellermeister des Hauses, im Jahr 1981. XO steht schlicht für „extra old“, während VSOP „very special old pale“ heißt. 37 Jahre alt ist diese Qualität. Die Verkostung beginnt haptisch, durch Verreiben auf dem Unterarm werden die ätherischen Öle des Cognacs freigelegt, der aus 350 verschiedenen Fässern vermählt wird. Er riecht würzig und fruchtig, man schmeckt reife Pflaumen, Orange, Hasel- und Walnuss, Marzipan … ein kraftvoll-aromatischer Cognac mit zugleich seidiger Textur. Ein herzhaftes Stück Bündnerfleisch mundet dazu perfekt, die Tastingleiterin empfiehlt gar ein pfeffriges Steak dazu. Auch Pilze (umami!) sollen ein schönes Paar mit dem XO bilden.
Grande und Petite Champagne
Übrigens: Alle Cognacflaschen von Rémy Martin ziert der Begriff „Fine Champagne Cognac“. Die damit bezeichnete Champagne ist nicht die für ihren Schaumwein weltberühmte, sondern die „Grande Champagne“ und die „Petite Champagne“ südlich der Stadt Cognac – die kalkhaltigen Böden reflektieren das Sonnenlicht und lassen die Trauben der Sorten Ugni Blanc, Colombard und Folle Blanche, aus denen Wein und dann die Eaux-de-Vie für den Cognac destilliert werden, perfekt reifen.
Es geht in die letzte Runde. Bevor wir aus dem Ring steigen, dürfen wir nun etwas ganz Besonderes verkosten: Rémy Martin Centaure de Diamant kommt schon optisch in seinem geschliffenen Dekanter extravagant daher. 50 Jahre liegen zwischen seiner Entstehung und dem heutigen Genussmoment. Kreiert hat ihn die ehemalige Kellermeisterin Pierrette Trichet, die Vorgängerin des heutigen Herren über sage und schreibe 140.000 Fässer, Baptiste Loiseau. 400 verschiedene Eaux-de-Vie hat sie für diesen Super-Premium-Cognac vermählt, einige von ihnen stammen aus dem 19. Jahrhundert. Weich, blumig, sanft am Gaumen, Feige, kandierte Orange, Jasminblüte – und ein Finish, das gar nicht aufhören will. Dieser Cognac will für sich alleine genossen werden, am besten mit geschlossenen Augen und viel Zeit.
Und dann Augen wieder auf. Zurück auf die trubelige Reeperbahn. Wir haben heute viel gelernt – über Cognac und wie gut er zu Speisen passt. Merci und Moin Moin!