Alle Fotos: Peter Eichhorn
Zeit zum Anstoßen, Zeit zum Feiern für Elephant Gin: Zehn Jahre ist es her, seit Tessa und Robin Gerlach ihre Liebe zu Afrika mit ihrer Zuneigung zu Wacholderdestillaten vermählten und die Marke Elephant Gin aus der Taufe hoben. Seither hat sich ihr Elephant London Dry Gin zu einem wahren Klassiker entwickelt und wird von Barkeepern gerne empfohlen, sei es für einen Martini-Cocktail oder einen Gin & Tonic.
Hinzu kommt, dass Tessa und Robin Gerlach nicht nur bei der Auswahl der Botanicals den afrikanischen Kontinent zurate zogen: 15 Prozent des Gewinns jeder Flasche gehen an Projekte, die sich um vom Aussterben bedrohte Elefanten kümmern. Seit dem Start der Marke konnte auf diese Weise schon mehr als eine Million Euro gespendet werden. Nun – zum Markenjubiläum – eröffnet Elephant Gin eine Markenheimat und lädt Besucher ein, Herstellung und Aromatik der Erzeugnisse zu erkunden und zudem den Bezug zu Afrika mit Botanicals und Elefanten kennenzulernen.
Tessa und Robin Gerlach
Zwischen Hamburg und Schwerin liegt Wittenburg und genießt Bekanntheit insbesondere durch eine gewaltige Indoor-Ski-Alpin-Halle. Als weitere Attraktion mag dann ab dem 29. September, dem Tag der offiziellen Eröffnung voller Feierlichkeiten und Aktionen, dann auch die Elephant Gin Brennerei gelten. Wir durften vorab bereits einen Blick in die Brennerei werfen und uns von der Vielseitigkeit des Besuchsprogramms überzeugen.
Erreicht man das Gelände, so führt der erste Weg durch einen hübschen Staudengarten, wo einige der Botanicals für den Gin in freier Wildbahn gedeihen. Der Pfad führt weiter zu einem alten Manufakturgebäude, überragt von einem historischen Schornstein. Elephant Gin arbeitet sehr nachhaltig und verfügt über eine B-Corp-Zertifizierung. Recyceltes Glas und optimale CO2-Einsparung im Alltagsbetrieb sind eine Selbstverständlichkeit für das Unternehmen. Entsprechend ging man auch beim Bau der Brennerei vor. Nicht alles hat funktioniert, wie Robin Gerlach schildert: „Die Restaurierung des alten Gebäudes war von Beginn an nachhaltig geplant. Doch nach und nach entdeckten wir Ergebnisse des Holzwurms und weitere Schäden, sodass doch mehr neu gemacht werden musste. Nun trifft in den Gebäuden alt auf neu. So wie in unserem Gin auch.“
Im Eingangsbereich steht ein Orangenbaum, um den sich die Besucher versammeln und mit einer Erfrischung das Sortiment der Marke kennenlernen. So gibt es neben dem Elephant London Dry auch den Orange & Cocoa Gin, den alkoholstarken Elephant Strength Gin und einen Sloe Gin. Dazu gesellen sich immer wieder weitere limitierte Editionen und die Experimente des Brennmeisters Yannik Ranft. Wir treffen ihn an, als er gerade Jalapeños für einen Versuchssud vorbereitet. Liebevoll blickt er auf seinen Rotationsverdampfer, mit dem er bereits gute Erfahrungen gemacht hat, als es um das optimale Aromenprofil von Kakao oder weiteren Öl-reichen Zutaten ging. Hinzu kommt ein Lagerraum mit unterschiedlichen Holzfässern, beispielsweise von Ardbeg oder Diplomatico, mit denen das Team die Entwicklung des Gins im Zusammenspiel mit Holz erprobt.
Botanicals zum Anfassen
Die Brennanlage
Das Herzstück und zugleich Mittelpunkt allen Geschehens ist die Destillieranlage mit den beiden kupfernen Kesseln. Zeitgemäß wird mit Strom anstelle von Öl beheizt. „Die Stromzufuhr hat sich als ein wenig tückisch entpuppt. Bei der Energiesteuerung müssen wir aufpassen, dass unseren Nachbarn nicht das Licht ausgeht“, schmunzelt Robin.
Von den technischen Anlagen und den Lagertanks geht es dann treppauf in einen hübschen, beinahe gemütlichen Bereich mit Bar, Lounge, Verkostungsraum und einem fröhlichen Arbeitsbereich. In Letzterem dürfen die Gäste sich ihre eigene Ginflasche herrichten. Zunächst wird das für Elephant Gin typische Band um den Flaschenhals gewickelt, danach wird der Gin händisch abgefüllt und mit Korken und Siegel versehen. Zuletzt kann das Etikett noch individuell beschriftet werden.
Wissenswertes über die geförderten Projekte und die Heimat der Elefanten wird ebenso vorgestellt und bald verstehen wir, wieso jedes Batch Gin als Widmung den Namen eines Elefanten erhält.
Im Rahmen der Verkostung lernen die Gin-Fans die Botanicals und Aromen der verschiedenen Abfüllungen kennen. Tessa und Robin schwärmen von ihren Zutaten: „Fünf Botanicals stammen aus Afrika und wir lieben Buchu. Doch genauso spannend ist es, mit Äpfeln zu arbeiten. Da wir keine traditionelle Zitrone verwenden, ist Baobab ein wichtiges Botanical für unseren Gin und Devil’s Claw und African Wormwood, der Absinth Afrikas, sind ebenfalls herrlich in ihrer Aromatik.“
Blick ins Fasslager
Hier dürfen Gäste ihre eigene Ginflasche gestalten
„Wir sind hocherfreut, die Eröffnung unserer neuen Destillerie endlich feiern zu können. Dies ist ein bedeutender Meilenstein für uns“, erklärt Tessa. Und im Oktober folgt der nächste Höhepunkt anlässlich des zehnjährigen Bestehens: Mit dem „African Explorer“ kommt eine limitierte Sonderabfüllung zum Geburtstag auf den Markt. Bei diesem Gin kommt die Aura Afrikas noch intensiver zur Geltung, mit Zutaten wie Mondora, weißem Ingwer und Buchu-Blättern. Frucht trifft auf Kräuternoten in diesem ungewöhnlichen Destillat. Zudem ist jede Flasche mit einem Etikett versehen, das eine handschriftliche Ausgabenummer enthält und von farbenfrohen traditionellen Glas-Massai-Perlen umbunden ist, die von Massai-Stammesfrauen in Kenia handgefertigt sind und als Brillenbänder wiederverwendet werden können.
Also auf nach Wittenburg. Tessa und Robin Gerlach freuen sich darauf, mit uns anzustoßen.
Elephant Gin Distillery
Rosenstraße 3
19243 Wittenburg
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