Gin Tonic Bar und Mercado San Cosme: Neue Spots in Berlin-Mitte inszenieren Getränke

von Jan-Peter Wulf


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Ein Drink, viele Variationen
Die „G&T“ Bar liegt etwas versteckt in einem Hinterhof auf der nördlichen Friedrichstraße. Und doch mitten einem neuen gastronomischen Quartier: Zur Straßenseite hin befindet sich das Rocco&Sanny (Eröffnung im Herbst 2012), schräg gegenüber das Restaurant Pantry (seit April 2012) und ein paar Laufmeter weiter seit Dezember 2012 das Chicago Williams. Eine gute Platzierung also für das auf ein Jahr angelegte Pop-up-Bar-Konzept. Gastgeber sind Tanqueray Gin und der Limonaden-Hersteller Thomas Henry in Zusammenarbeit mit Bastian Heuser (Barworkz) und Mario Grünenfelder (u.a. Rocco&Sanny, Bar Tausend).

Das „G&T“ ist eine wirklich schöne, klassische, very british gestaltete Bar geworden. Allerdings ist es kein klassisches Bar-Konzept, sondern ein gastronomischer „Showroom“ für die Produkte der beiden Getränkehersteller, die sich hier zusammen getan haben. Bemerkenswert ist, dass nicht nur, wie man es von herkömmlichen Gastro- und Eventpromotions kennt, die eigenen Gins und Filler ins Gästeglas kommen, sondern auch Produkte anderer Unternehmen. In der ganzen Welt habe man Gin-Spezialitäten eingekauft, erklärt Sebastian Brack von Thomas Henry: „Im Kern geht es um den Gin Tonic als Drink. Wir wollen den Endkunden dafür sensibilisieren, was man damit alles machen kann.“

Zum Beispiel kann man Tee hinzufügen – im Gin Tonic nämlich sorgen Teearomen für spannende Geschmacks-Akzente und auch für optisch ansprechende Effekte, wenn man z.B. einen Beutel mit Hibiscus-Tee hinzufügt. Gastbartender werden Schichten übernehmen und Workshops, bei denen die Teilnehmer ihren eigenen Gin oder ihren eigenen Tonic herstellen können, sind ebenfalls geplant. Die Karte soll regelmäßig ausgetauscht werden, aber immer dreht es sich um Gin und Tonic. „Auch das Thema Kochen greifen wir auf und werden dabei die Bandbreite der Aromen des Gins mit Essen in Verbindung bringen“, erklärt Bastian Heuser. Ganz ursprüngliche hatte man sogar die Idee, einen Zapfhahn anzubringen, aus dem der Gin geflossen wäre. Doch das ging den Markenverantwortlichen dann wohl doch noch zu weit. 

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Ein Shop rund um den Mezcal
Different but same: Der Mercado San Cosme auf der Torstraße, der nur wenige Wochen nach der Gin-Tonic-Bar eröffnet hat, verfügt scheinbar über ein ganz anderes Konzept. Nach vorne hin ist es ein hipper, mit übersichtlichem Angebot ausgestatteter Shop für kleine Einrichtungs- und Dekorationsgegenstände, Accessoires und einige Feinkostspezialitäten. Erstmal nicht auffällig auf der von Kunst- und Interiourshops besiedelten Meile. Sie kommen jedoch alle aus einem Land, Mexiko nämlich, und sind quasi farbenfroher „Türöffner“ und in-den-Laden-Locker für das, um was es in den hinteren Räumen dieser Location geht: um Mezcal. Auch eine Spirituose.

Mezcal wird, wie der Tequila, aus Agaven hergestellt. Wird für Tequila ausschließlich die Blaue Agave verwendet, die vorwiegend im mexikanischen Bundesstaat Jalisco angebaut wird, können für den Mezcal verschiedene Agavensorten verwendet werden. Er wird vor allem im Bundesstaat Oaxaca produziert. Mezcal ist eine sehr ausdrucksstarke Spirituose mit rauchigen Noten. In Mexikos Metropolen, allen voran natürlich in der Hauptstadt mit ihren hippen Innenstadtvierteln, werde Mezcal von jungen Leuten schon mehr getrunken als Tequila, berichtet mir Yeicko Sunner von Mezcal San Cosme bei meinem Besuch im Mercado. (Bei meiner Stippvisite in Mexico City Ende 2012 habe ich es ähnlich empfunden, was freilich nur ein Momenteindruck war).

Der Mezcal San Cosme hat seit seinem Deutschland-Launch auf dem Bar Convent 2011 in Berlin in der Bartenderwelt schon einige Bekanntheit erlangt. Doch bis zu einem mit Mexiko vergleichbaren Meszcal-Hype hierzulande, wo sich gerade erst der Tequila dank 100-Prozent-Qualitäten von seinem Image der Ungenießbarkeit befreit hat, ist es ein weiter Weg. Dessen sei man sich bewusst. „Das ist langfristig angelegt. Und wenn Du etwas Einzigartiges bietest, dann kann das Erfolg haben“, strahlt mich der sympathische junge Mann an. Einzigartiges wird hier zweifellos geboten: Neben dem „Gastgeber-Produkt“ San Cosme werden zurzeit acht weitere Mezcals zur Verkostung gereicht (demnächst sollen es 25 sein). Einige, so Sunner, seien in Europa so gut wie gar nicht zu bekommen. Zum Beispiel, weil sie in Kleinstauflagen hergestellt werden. Die Vielfalt darf probiert werden: An der Hauptbar sowie in einem Tasting-Room, in denen – auch eine Parallele zum obigen Konzept – Mezcal-Workshops stattfinden werden.

Wenn die Vollkonzession vorliegt, soll aus dem Shop dann eine richtige „Mezcaleria“ werden, nach der „Lupita“ die zweite ihrer Art in Berlin. Im hinteren Raum, zurzeit Ausstellungsfläche für Kunst, wird dann ein kleines Restaurant mit, natürlich, mexikanischem Food. Das Interiour Design des „Mercado San Cosme“ stammt von Savvy Studio aus dem mexikanischen Monterrey. Auch das Design der San Cosme-Flasche wurde von dem Büro entwickelt. 

Die Konzepte stehen für die ganze Sorte ein
So verschiedenartig die „G&T“-Bar und der „Mercado San Cosme“ in ihrem Auftritt sind, das Ziel ist das Gleiche: Die dahinter stehenden Getränke-Brands sollen über das Probieren beworben und bekannter gemacht werden. In beiden Fällen wird dieses über ein gastronomisches Konzept getan, das unter Einbezug anderer Spirituosen und alkoholfreier Getränke derselben Kategorie. Anders als bei gängigen Promotion-Aktivitäten wird nicht so getan, als sei man mit seiner Marke ganz allein auf der Welt.  

The G&T Bar
Friedrichstraße 113
10117 Berlin 
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Mercado San Cosme
Torstraße 116
10119 Berlin
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