Nach einer Asienreise und vielen Dumplings stand für Uli Marschner fest: Sie macht ein Gastrokonzept mit herzhaften Germknödeln. Finanziert hat sie es per Crowdfunding. Uns verrät sie ihre Pläne für 2014.
Gastronomiekonzepte, die nicht am Reißbrett entstehen, sondern sich mit der Hilfe von Freunden, Bekannten, Familie und Fans entwickeln, sind nicht nur charmant, sie haben auch gleich ein Stammpublikum. Wie das Häppies im Prenzlauer Berg in Berlin. Bei unserem mittäglichen Besuch verspeist gerade ein Freund und Unterstützer von Gründerin Uli Marschner einen herzhaften Germknödel.
Bald wird sogar sein ganz eigener „Häppie“ auf der Karte stehen: der scharfe, vegetarische „Malle-Häppie“. Denn der Namensgeber zählt zu den vielen Menschen, die Uli Marschner in der Gründungsphase mit Geld unterstützt haben. Statt einer Bankfinanzierung hat sie nämlich den Weg des Crowdfunding gewählt (mehr dazu hier) und so das nötige Geld eingesammelt. Die Geldgeber, 260 waren es insgesamt, wurden unter anderem mit ihrem eigenen „Häppie“-Portrait an der Wand verewigt, das sie bei ihrer Lieblingstätigkeit zeigt. Etwa beim Urlauben auf Malle.
Auch bei der Einrichtung half der Bekanntenkreis: Das Design gestaltete eine Freundin, die Innenarchitektin ist, die Möbel bauten befreundete Tischler, die Lampen über dem Tresen bliesen zwei Buddies von Berlin Glas in Häppie-Form. Das „Tom, Jerry und Häppie“-Bild zeichnete ein Bekannter, der tatsächlich an der visuellen Gestaltung des Katz- und Maus-Klassikers mitarbeitet.
Sechs „Häppies“ gibt es zurzeit, die Rezepturen wurden vor der Eröffnung bei privaten Dinner-Abenden im Bekanntenkreis entwickelt, von „Gabriel“ mit Hühnchen-Gorgonzola-Füllung und Aprikosen-Rosmarin-Sauce über „Bärbel“ mit Ziegenkäse, Honig und Walnuss plus Rucola-Pesto bis „Tino“, den wir probieren: Ein Germknödel mit Cheeseburger-Füllung und hausgemachtem Ketchup. Tino schmeckt tatsächlich wie ein Cheeseburger. Wie ein richtig guter.
Hausgemacht ist auch die leckere Rharbarber-Vanille-Limonade. „Die macht mein Vater“, erklärt Uli Marschner. Im nächsten Sommer will man sie vielleicht auch außer Haus verkaufen. Womit wir bei der Frage wären: Häppies new year – was ist für das neue Jahr 2014 geplant, jetzt, wo aus der Idee ein Konzept geworden ist? „Ich will mehr Personal einstellen, damit ich 2014 auch Märkte in Angriff nehmen und Werbung für meinen Laden machen kann“, erklärt Uli Marschner. Außerdem seien Freunde und Gäste ganz wild darauf, ihre eigenen Häppies zu kreieren. Da die Karte ohnehin regelmäßig wechseln soll, werden in Zukunft Profi- und Amateurköche einbezogen, um noch mehr Abwechslung zu schaffen. Berlin darf sich also auf neue Varianten der putzigen Germknödel freuen.
Auch im Häppies ist es im Einsatz: Das iPad-Kassensystem für die Gastronomie von Orderbird. „Auf der Internorga in Hamburg habe ich den Gründern mein Video gezeigt und sie gefragt, ob auch sie mich unterstützen wollen“, erklärt Uli Marschner. Das wollten sie. Anderen Gründern kann sie Orderbird wärmstens empfehlen: „Es ist so einfach zu bedienen, dass sogar der Knödel selbst damit abkassieren kann.“
Häppies
Dunckerstraße 85
10437 Berlin
1 Kommentar
Ein Germknödel mit Cheeseburger-Füllung und hausgemachtem Ketchup, sieht nicht nur richtig gut aus, sondern schmeckt auch seh gut. Hatte das Vergnügen schon. Kann es nur weiter empfehlen.