Barkin´Kitchen, das klingt nach einem typischen hippen Berliner Gastronomiebetrieb. Es ist aber ein gastronomisches Netzwerk und eine Kommunikations- und Eventagentur für Food und Beverage, die unter anderem das neue Streetfood-Event „Delicious Mondays“ organisiert. Wir haben uns das Konzept von Co-Gründer Antonio Rilling erklären lassen.
Antonio, wie ist „Barkin´Kitchen enstanden?“
Ich habe es im Sommer 2014 konzipiert und gemeinsam mit zwei Kollegen gegründet. Der Name spielt auf die beiden zentralen Elemente an: Bar und Kitchen.
Was ist euer Konzept?
Wir verstehen uns als Kommunikationsagentur mit dem Schwerpunkt auf dem Bereich Food & Beverage. Neben Dienstleistungen wie z. B. der Premierenfeier im Rahmen der Berlinale für den Film „Victoria“ oder ein Pop-Up-Dinner für die Firma Monoqi konzipieren wir eigene Veranstaltungen. Da gibt es zum einen unsere regelmäßigen Pop-Up-Dinner, bei denen wir uns auf das Zusammenspiel zwischen Essen und Cocktails konzentrieren. Wir haben bereits vier in Berlin und eins in Los Angeles gemacht und Ende des Jahres findet eines in Barcelona statt.
Zu eurem Netzwerk gehören zahlreiche Gastronomiebetriebe und Food-Akteure in Berlin, wie das Velvet, die Vabrique oder Tidbits. Wie arbeitet ihr miteinander?
Wir binden unser Netzwerk sowohl bei den Dienstleistung wie auch bei den eigenen Veranstaltungen ein. Häufig arbeiten wir zum Beispiel mit Bars zusammen, die dann Rezepte für die Food-Pairing-Events entwerfen.
Stichwort Drinks zum Food: Essen und Trinken sind in Deutschland oft noch recht getrennte Sphären, eine gemeinsame Inszenierung ist selten. Man geht in ein Restaurant, man geht in eine Bar/Kneipe, aber als Gesamterlebnis findet man es kaum.
Richtig. Ich denke, das ist eine kulturelle Prägung. In südeuropäischen Ländern ist es eher Brauch, sich nach der Arbeit auf ein Getränk und Essen zu treffen. Oft ist es aber auch das fehlende Wissen, nicht jeder Barbetreiber hat die Fähigkeit, ein Restaurant zu betreiben, wobei der Trend in Berlin schon in die Richtung geht, dass Restaurants zunehmend auch ein Angebot für die trinkfreudigen Gäste schaffen wollen, also mehr in die Richtung Veranstaltung gehen. Letzten Endes lässt sich mit Alkohol doch besser Geld verdienen als mit einem Restaurant.
Fallen dir Beispiele ein?
Das neue „Crème de la Crème“ in der Friedrichstraße oder das „Katz Orange“ legen besonderen Wert auf Drinks. Allerdings sind es immer noch primär Restaurants. Ich finde das Thema Food- und Beverage-Pairing deswegen als neue Form eines Gleichgewichts spannend. Man lässt sich in aller Regel durch das Essen zur Getränkewahl inspirieren, wählt also den Wein nach dem Essen aus und so weiter. Das kann auch andersrum funktionieren, indem man sich zum Beispiel auf dem Food-Markt umschaut, Getränke entdeckt und dazu die passende Essensempfehlung bekommt. Für diese Art des Experiments sind Konzepte wie Märkte oder Pop-Up-Dinner an ungewöhnlichen Orten gut, da sie die Gäste aus der gewohnten Restaurantumgebung rausholen.
Konzeption für Gastronomie-Betriebe ist auch ein Leistungsbereich von „Barkin´Kitchen“. Was genau leistet ihr in diesem Rahmen, und was habt ihr schon realisiert?
Wir haben das Thema Food- und Beverage-Pairing in L.A. mit dem „Disco Dining Club“ durchgeführt und Getränke und Essen aufeinander abgestimmt. Außerdem haben wir das Pop-Up Restaurant im ehemaligen „Neu West Berlin“ im 8. Stock mitgestaltet und der „Delicious Mondays“-Markt ist ein aktuelles Konzept, das wir für die „Factory“ entworfen haben.
Dann gibt es ja noch ein Buchprojekt. Worum wird es im „Barkin Kitchen Buch“ gehen?
Um Eindrücke von unseren Dinner Events, es wird ein Kochbuch mit passenden Getränkerezepten und Bildern der ausgefallenen Locations.
Die „Delicious Mondays“, organisiert von Barkin´Kitchen, finden diesen Sommer jeden Montag in der neuen „Factory“ statt. Ab 12 Uhr gibt es Mittagstisch auf der Terrasse, ab 18 Uhr dann Streetfood auf dem ganzen Gelände, dazu legen DJs auf.
www.barkinkitchen.com